S- Kapitel 12

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Wrumms

Erschrocken fahre ich aus meinem entspannten Schlaf hoch, auch wenn ich nie fest schlafe, habe ich nicht damit gerechnet, dass jemand um diese unchristliche Zeit meine Zimmertür fast eintritt. Grummelnd verstecke ich meinen Kopf unterm Kopfkissen. Was will Beta so früh von mir?

"Aufstehen Schlafmütze! Die Sonne ist schon aufgegangen und wir wollen los!"

"Toll, soll ich jetzt Photosynthese betreiben oder was soll mir diese Tatsache sagen?"

Anstatt mir zu antworten, reißt Beta die Bettdecke von mir runter und ist drauf und dran mir auch mein Kissen wegzunehmen. Gerade noch rechtzeitig kann ich es festhalten.

"Du hast dich doch bereit erklärt die Welpen, die sich für die Ausbildung qualifiziert haben, mit abzuholen. Sag jetzt nicht du hast vergessen, dass das heute ist!"

"Ich habe mich zu gar nichts breitschlagen lassen. Also gib mir meine Bettdecke wieder und lass mich schlafen, es ist erst Sechs."

Fröhlich vor sich her pfeifend öffnet Beta stattdessen das Rollo und noch orangenes Licht flutet mein Zimmer. Grummelnd schiebe ich meinen Kopf noch weiter in mein Kopfkissen. Was will dieser Idiot von mir? Ich habe mich zu nichts angemeldet, vor allem nicht um diese Uhrzeit.

Sobald mein Gehirn etwas wacher geworden ist und Beta mich nichtmehr volllabert, macht es klick in meinem Kopf. Die Liste hängt offen rum. Irgendwer muss mich da eingetragen haben. Und dieser irgendjemand ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Jeff. Na warte, wenn ich den in die Finger kriege.

Wütend schwinge ich meine Beine aus dem Bett. Wie gut, dass ich immer angezogen schlafe und jetzt keine Zeit dafür verschwenden muss. Schnell schlüpfe ich in meine Kampfstiefel und schnüre sie ordentlich zu. Im vorbeistürmen schnappe ich mir noch meine Jacke.

Zum zweiten Mal an diesem Morgen fliegt meine Tür mit einem knallen auf. Nerven sie wieder zu schließen habe ich nicht. Ich bin auf Rache aus. Mein Schlaf ist mir heilig und, dass wissen alle.

Mit langen Schritten überwinde ich die kurze Distanz zu Jeffs Zimmer.

Wrumms

Die nächste Tür fliegt heute Morgen laut auf. Wie eigentlich alle Wölfe sitzt Jeff sofort aufrecht in seinem Bett. Sobald er mich in der Tür stehen sieht, formen seine Lippen ein lautloses Oh fuck. Das hilft ihn jetzt auch nichtmehr. Wütend stürze ich mich auf ihn und versuche ihn festzusetzten. Nach einigem Gerangel, bei dem wir beide vom Bett auf den Boden gefallen sind, habe ich es geschafft.

"Hey, es tut mir leid Scout. Ich habe nicht auf die Uhrzeit geachtet. Wirklich."

"Dein Sorry, kannst du dir in den Arsch schieben."

Da Jeff sich jetzt nichtmehr wehren kann, habe ich alle Zeit der Welt. Betont langsam greife ich in meine Tasche. Wissend weiten sich seine Augen.

"Nein, Scout. Unterstehe dich. Es tut mir wirklich leid, Mann. Ich- ha ha- lass das ha ha."

Teuflisch grinsend kitzele ich mit einer Daunenfeder seine Füße. Dass er wirklich nie lernt und mit Socken schläft. Ich meine er hat auch ein Messer zwischen das Lattenrost und die Matratze gesteckt. Mit ziemlicher Sicherheit ist unter seinem Kopfkissen eine ungeladene Pistole und ein Magazin.

Kichernd und wie ein kleines Kind schreiend, windet er sich unter mir. Vor lauter lachen kann er noch nicht einmal um Gnade flehen.

"Was ist denn hier los?"

Abrupt halte ich in meiner Folter inne und blicke zur Tür. Mit in die Hüfte gestemmten Händen steht dort kein anderer als Beta.

"Lass sofort Jeff los und beweg deinen Arsch zum Heli. Wir wollen los."

"Aber-"

"Kein aber. Du hilfst mit."

Seufzend lasse ich Jeff frei. Es macht nie Sinn mit Beta zu diskutieren.

Wolves- I will find youWhere stories live. Discover now