Wolves- I will find you

S- Kapitel 26

Sobald ich durch das Loch trete fliegt mein Blick zu ihr. Wie sie da zwischen diesen zwei Riesen hängt und sich nicht mal selbst tragen kann. Sie sieht wirklich scheiße aus. Das eine Auge zugeschwollen, die Nase blutig und die Lippe aufgeplatzt. Und trotzdem grinst sie wie ein Honigkuchenpferd und sieht mich an. Etwas erleichtert, dass sie noch am Leben und bei Bewusstsein ist, konzentriere ich mich auf die anderen drei Personen im Raum. Anscheinend kennt Alpha den einen, denn er befindet sich mitten in einer hitzigen Diskussion mit dem Typen, der anscheinend der Anführer ist.

"Was hat das alles hier zu bedeuten Price? Ich dachte wir hatten eine Abmachung. Oder willst du dich wirklich mit uns anlegen? Ich fürchte nämlich, dass das ein Krieg ist den du nicht gewinnen wirst."

Selten habe ich Alpha so angespannt und wütend gesehen. Normalerweise ist er die Ruhe selbst und versucht Probleme diplomatisch zu lösen.

"Ich habe nicht vor den Deal zu brechen. Woher hätte ich wissen sollen, dass sie einer von deinen Leuten ist? Wir dachten sie würde zu dem Spion bei euch gehören."

In einer versucht beruhigenden Geste hebt er die Arme wie als ob er sich ergeben würde. Doch die beiden anderen haben Bugs immer noch an ihren Oberarmen gepackt.

"Ich bin sicher wir können das klären, aber erstmal müsst ihr sie freilassen."

Immer noch sind all unsere Waffen auf das Trio gerichtet. Als dieser Price ein Handzeichen gibt, spürt man förmlich wie sich die Luft anspannt. Doch zum Glück lassen sie nur Bugs Bunny los. Plötzlich nichtmehr auf beiden Seiten unterschütz, sackt sie mit einem leisen Schmerzenslaut zusammen.

Schlauerweise weichen die beiden Wachen schnell von ihr zurück, sodass ich in wenigen Schritten bei ihr sein kann. Doc ist nur kurz hinter mir.

Bei ihr angekommen knie ich neben ihr nieder. Ihr Gesicht ist schmerzverzehrt und ihr Bewusstsein scheint immer weiter einzutrüben.

"Hey, lass schön die Augen auf Kleine."

Müde huscht ihr Blick zu mir rüber, während Doc seinen Rucksack aufklappt und irgendwas aus dem Chaos raussucht. Ich habe echt keine Ahnung wie er sich in diesem Chaos von Tascheninhalt zurechtfinden kann.

"Sagt ja der richtige. Warst du nicht derjenige von uns beiden, der durch den Kindereingang beim Sanifair Klo gegangen ist?"

Ihre Stimme ist leicht rau, vermutlich weil sie solange nicht mehr gesprochen hat, aber sie ist noch bei Bewusstsein und so klar wie immer im Kopf.

"Möglich. Warum bist du eigentlich immer diejenige von uns beiden, die verletzt wird. Ich mache mir jedes Mal Sorgen. Lass es bitte, ich mag das nicht."

Kurz schaue ich hoch um zu sehen wie es bei Alpha läuft. Dieser hat mittlerweile seine Waffe weggesteckt und führt eine rege Unterhaltung mit diesem Price.

Eine Mischung aus Husten und Lachen lässt mich allerdings wieder zu meiner Partnerin runterschauen.

"Nun, wenn DU es nicht magst. Werde ich es lassen. Ist ja nicht so als ob ich es nicht kontrollieren könnte. Eigentlich hatte ich vor nächsten Monat von einem-"

"Wird einmal kurz kalt und es gibt einen kleinen Piecks."

Bevor sie wieder zu einer ihrer sarkastischen Antworten ansetzten kann, grätscht Doc dazwischen.

"Wie sieht es aus Doc?"

Neugierig blicken wir zum Arzt rüber, der gerade dabei ist eine Nadel in Bugs Hand zu versenken.

"Ich fass es einfach mal kurz und einfach zusammen. Ich habe keine Ahnung wie du noch bei Bewusstsein bist. Zu deinem eigenen Schutz spritze ich dir gleich einmal Schmerzmittel und ein Narkotikum, damit dein Körper sich in Ruhe erholen kann. Wenn du gleich also etwas müde wirst, kämpf nicht dagegen an. Verstanden?"

Als Antwort nickt sie nur kurz und beobachtet wie er eine milchige Flüssigkeit durch den Zugang in ihren Kreislauf spritzt. Es dauert nur wenige Sekunden bis ihre Augen sich immer weiter eintrüben. Im Augenwinkel sehe ich wie sie mit ihrer Hand nach irgendetwas sucht. Von irgendwas getrieben ergreife ich sie. Sofort greift sie etwas kräftiger zu und sucht meinen Blick.

Ein warmes Gefühl und das Bedürfnis sie zu beschützen durchfluten mich auf einmal. Kurz bevor sie vollkommen wegdämmert, beuge ich mich noch tiefer über sie.

"Keine Angst, ich passe auf dich auf, Püschel."