B- Kapitel 11

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Frustriert lehne ich mich im Stuhl zurück. Nirgendwo in der gesamten Datenbank der CIA oder anderen amerikanischen Behörden kann ich eine Akte über uns finden. Normalerweise wäre das natürlich super, aber gerade muss ich herausfinden wer was gegen uns plant. Am liebsten hätte ich mit de Faust auf den Tisch gehauen um meinem Ärger Luft zu machen, allerdings bin ich nicht alleine im Café und will unnötige Aufmerksamkeit vermeiden.

Seufzend nehme ich einen Schluck von meinem Caramel-Kakao, den es bei uns in Deutschland nur zu Weinachten gibt und Alpha uns nie erlaubt. Von wegen da ist zu viel Zucker drin und wir können uns selber in der Basis einen Kakao machen ohne dafür einen so überteuerten Preis zahlen zu müssen. Gerade ist Zucker allerdings das einzige was mich wach hält und mein Gehirn nicht komplett einschlafen lässt. So gut wie die ganzen letzten drei Tage habe ich entweder Datenbanken mit Algorithmen durchsucht oder CIA-Leute beobachtet, die jemals etwas mit Anderson oder Noble zu tun hatten. Irgendein Gefühl sagt mir nämlich, dass der zum Glück tote Anderson etwas damit zu tun hat. Schließlich hat er zu seinen Lebzeiten alles versucht um uns zu finden und zu vernichten.

Einsehend, dass es gerade keinen Sinn macht weiter zu suchen, schalte ich auf einen Komediefilm um. Mit einem Kopfhörer im Ohr verfolge ich nur halbherzig die schlechten Witze. Mit meinem Kopf bin ich immer noch bei meiner Mission und den damit verbundenen Gefahren. Zum einen habe ich die CIA und eine Elite Task-Force im Nacken und zum anderen wird die Gefahr, dass der Maulwurf bei uns irgendetwas ausplaudert oder anderweitige Aktionen macht immer größer. Vor allem da er Wind davon bekommen könnte, dass ich hinter ihm her bin.

"Ist hier noch frei?"

Erschrocken schrecke ich aus meinen Gedanken hoch, wann war ich das letzte Mal so unaufmerksam?

Fast erschrecke ich nochmal als ich erkenne, dass kein anderer als Captain John Price vor mir steht.

"Natürlich. Sie kommen nicht von hier oder?"

Elegant lässt er sich mit seinem Tee auf den Stuhl mir gegenüber fallen.

"Scharf beobachtet. Ich bin wegen einem Geschäftstermin hier und komme eigentlich aus Großbritannien."

"Ach, ich habe Sie hier nur noch nie gesehen. Normalerweise kommen immer die gleichen Leute zu Starbucks. Für welche Firma arbeiten Sie denn, dass sie von Großbritannien hierherkommen. ich meine in diesem Kaff ist doch so gut wie nie etwas los."

Gespielt interessiert lehne ich mich nach vorne. In meinem Kopf schrillen allerdings gerade alle Alarmglocken und ich versuche verzweifelt eine Lösung zu finden. Das kann schließlich kein Zufall sein, dass er mich hier anspricht.

"Ich arbeite für eine Reiseargentur und suche neben den ganzen Terminen nach unentdeckten Touristenzielen in Florida. Können Sie mir da irgendeinen Tipp geben? Ich bin übrigens Kevin Davis."

"Freut mich Sie kennenzulernen. Ich bin Amy Clark. So richtig kann ich Ihnen leider nicht helfen. Ich bin erst vor einem halben Jahr hierhergezogen und war die meiste Zeit mit meiner neuen Wohnung und der Suche nach einer neuen Arbeit beschäftigt. Am besten fragen sie mal im Rathaus. Die eine Sekretärin reist viel mit dem Campingwagen umher und kennt sicherlich einige schöne Orte."

"Danke für die Hilfe. Ich werde mal nachfragen."

Ohne einen Schluck von seinem Tee getrunken zu haben, steht er wieder auf und geht. Unauffällig beobachte ich ihn bis er in sein Auto steigt und davonfährt. Und das definitiv nicht in die Richtung vom Rathaus. Sobald ich wieder in meiner Wohnung bin muss ich unbedingt alles was ich gerade mit habe auf Wanzen kontrollieren.

Wolves- I will find youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt