B- Kapitel 33

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Bewegung tut meinem Gehirn im Gegensatz zum Rest meines Körpers gut. Es hilft mir meine Gedanken zu sortieren und wieder klar zu denken. Ausnahmsweise tut auch der Schmerz gut. Er erdrückt ein wenig die Leere in meinem Herzen und das Gefühl des Verrats. Ganz nebenbei konnte ich so auch etwas Abstand zwischen Alpha und mich bringen. So schnell plane ich nämlich nicht ihm wieder gegenüber zu stehen.

Mein derzeitiger Plan, den man eigentlich nicht wirklich Plan nennen kann, besteht daraus eine Möglichkeit zu finden wieder nach Deutschland zu kommen und den Spion zu finden. Langsam kommt mir Amerika mit den riesigen Autos, komischen Preisen wo noch nicht einmal die Steuer mit eingerechnet ist und den 120 Waffen pro 100 Einwohnern aus den Ohren raus. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich mal auf die ganzen Vorschriften und Anträge freuen würde. Um aber überhaupt darüber nachdenken zu können nach Hause zu fliegen, muss ich erstmal meinen Kram aus der Wohnung holen und mir einen Flug suchen.

Der Flug ist da allerdings mein kleinstes Problem. Wie soll ich bitteschön in meiner Verfassung auf die andere Seite des Staates kommen ohne, dass Doc mich umbringt, wenn er davon erfährt? Denn auch wenn ich nicht damit rechne, dass ich ihn in nächster Zeit sehe, erfährt er irgendwie alles.

Erschöpft lasse ich mich auf eine Bank fallen. Wie bestellt taucht keine zehn Minuten später ein Militärauto auf. Zwar hat es sichtlich ein paar Probleme und schafft es nur gerade so vom Highway runter auf einen Parkplatz, aber es ist meine Chance. So autoritär wie möglich stehe ich auf und gehe auf die kleine Gruppe Soldaten, die soeben aus dem Auto springt, zu. Automatisch analysiere ich die Gruppe. Sie besteht aus drei nicht gerade erfahrenen Soldaten und einem erfahrenen Sergeant. Zielstrebig gehe ich auf diesen zu. Bei näherem Hinsehen kommt er mir etwas bekannt vor.

"Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Miss?"

Als er sich völlig zu mir umdreht weiß ich auch wieso. Einer der Watchers hat uns mal alle seine Kontaktpersonen in Amerika für den Notfall vorgestellt. Sergeant Dixon war einer von diesen Kontakten.

"Kann man so sagen, ich denke allerdings, dass ich eher euch helfen kann. Der Mond hat augenscheinlich dafür gesorgt, dass wir hier zusammenfinden."

Sofort verändert sich seine Haltung und er salutiert straff vor mir. Mit etwas Verzögerung und etwas verwirrt tuen es ihm die anderen Soldaten gleich. Schnell salutiere ich zurück.

"Habt ihr eine Vermutung warum die Karre nichtmehr fahren will? Ist das schonmal passiert?"

"Du kennst ja die Qualität, die uns zur Verfügung gestellt wird. Eigentlich war die alte Kiste noch recht zuverlässig. Tank und sowas ist alles voll."

Eine halbe Stunde habe ich das Problem trotz meinen, eher schwach ausgeprägten, Mechaniker Fähigkeiten behoben. Das Nachsitzen bei Manni hat anscheinend doch was gebracht.

Fünf Minuten später sitze ich auf dem Beifahrersitz und werde in der Nähe von meiner Wohnung abgesetzt. Die Fahrzeit nutze ich um mit meinem Handy Scout eine Nachricht zu schicken, dass es mir gut geht, ich allerdings etwas Abstand brauche und um den aktuellen Ermittlungsstand zu sehen.

Geschockt lese ich dreimal über den Namen, der ganz unten in dem Dokument steht.

Timo "Ice" Bender.

Wolves- I will find youWhere stories live. Discover now