3. Nora

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Tom und ich hatten uns gestern Nacht zweimal geliebt, bevor wir erschöpft und glücklich einschliefen, deswegen stehe ich am Sonntagmorgen etwas steif und wund unter der Dusche. Es ist ein herrliches Gefühl, diese Nachwehen zu spüren. Ein unbedachter Schritt und ich kann fühlen, wie tief er mich letzte Nacht ausgefüllt hat und es macht Lust auf mehr ...

Gleichzeitig bin ich nervös, denn schon zum dritten Mal werden wir von Toms Eltern zum Kaffeetrinken erwartet und mit Gudrun läuft es nicht gut. Obwohl sie ihrem Sohn wiederholt versichert, dass ihr sein Glück am Herzen liegt, bleiben Spitzen ihrerseits nicht aus, wenn wir alleine sind. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sie lieber Nina an Toms Seite sehen würde, nur traut sie sich nicht, es sich mit ihrem einzigen Sohn zu verscherzen. Dass er selbst damals nicht fest mit ihr liiert war, als wir uns noch nicht kannten, blendet Gudrun dabei völlig aus. Glücklicherweise verstehe ich mit Toms Vater Paul sehr gut, deshalb kann ich mich wenigstens etwas auf den Besuch freuen.

Die Duschtür öffnet sich und Tom tritt zu mir herein. Seine Tattoos lassen ihn verwegen und wild aussehen, ebenso sein seidiges Haar, das er länger als manch anderer Mann trägt, den ich kenne. Sein definierter Körper und der leicht spöttische Zug, der immer seine Mundwinkel umspielt und zeigt, dass er mit sich und seinem Leben im Reinen ist und sich nicht an den Karren fahren lassen wird, unterstreichen diesen Eindruck.

Wie könnte ich Nina bei diesem Anblick nicht verstehen? Und sie hatte ihn ja auf eine gewisse Weise. Sieben lange Jahre voller Spaß und Sex haben sie geteilt, doch das, was er mir gibt und sie immer wollte und nie bekam, ist sein Herz.

Die Dusche ist eng für zwei Personen, deshalb muss mein Liebster dicht an mich herantreten. Er streicht meine dunkelbraunen, schulterlangen Haare über mein rechtes Schlüsselbein bis zu meinem Brustansatz, dann küsst er sanft meinen Nacken. Anschließend greift er wortlos nach dem Schwamm und beginnt mir liebevoll den Rücken zu waschen. Ich schließe genießend die Augen und lasse mich verwöhnen.

Auf ihrem Weg finden Toms Hände meinen Hintern, den er ohne Schwamm einseift und dabei sanft knetet, gleichzeitig gibt er ein zufriedenes Brummen von sich. Seine kräftigen, leicht schwieligen Hände fahren über meine Hüften zu meinem Bauch und streicheln ihn ausgiebig. Das Prickeln unter meiner Haut wird vom herab prasselnden Wasser verstärkt. Die Knie drohen mir nachzugeben und ich stütze mich am Fliesenspiegel vor mir ab.

Ich weiß, wie sehr er das liebt, was andere eine »Problemzone« nennen würden und lasse mich in dieser aufregenden Gewissheit fallen. Fühle mich absolut wohl in meiner Haut. Ein Gefühl, dass nur er mir schenken kann. Entspannt schließe ich die Augen und gebe mich meinen Empfindungen hin.

Seine linke Hand streichelt meine linke Brust und neckt die bedürftige Knospe mit seiner Daumenkuppe, während sich seine rechte den Weg zu meiner Lustperle sucht und sie sanft umkreist. An meinem Hintern spüre ich, wie es ihm selbst anmacht, doch läuft es hier nicht auf Sex hinaus. Es sind liebevolle Zärtlichkeiten, die ich über lange Jahre hinweg vermisst habe.

Wir genießen die Nähe, während das Wasser auf uns herab prasselt. Dabei fährt Toms Nasenspitze von meinem Nacken zu meinem Ohr. »Wo warst du nur die ganze Zeit?«, haucht er. »Erst jetzt merke ich, wie einsam ich all die Jahre wirklich war ...«

Wow, was für eine Liebeserklärung!

Ich drehe mich um und umarme ihn ebenfalls. Toms hohe Gestalt ragt über mir und ich hebe meinen Kopf, um sein schönes Gesicht anzusehen und ihm ein strahlendes Lächeln zu schenken: »Hauptsache, jetzt sind wir zusammen.« Sanft ziehe ich meinen Liebsten am Nacken zu mir herunter, um ihn zärtlich und liebevoll zu küssen. Dann seife ich ihn ein und fahre genüsslich die Täler zwischen seinen Muskeln entlang. Zuerst an den Armen, wobei ich seinen Bizepsen ausgiebig Beachtung schenke und die er bewusst ab und an anspannt, weil er genau weiß, wie sexy ich das finde. Weiter zu seiner Brust, die sich mit den feinen Härchen so wahnsinnig männlich anfühlt.

Liebe findet ihren Weg 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt