Kapitel 52 - Don't try Suicide :D

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Irgendwie hatte Fíli es geschafft, nach meinem Handgelenk zu greifen. Ich baumelte über dem tiefen Schlund, mein Herz rasend und in das erschrockene Gesicht des Zwerges hinauf sehend. Das hatte ich nicht geplant. Er hätte nicht hier sein sollen. Und ich konnte ihm nicht antun, vor seinen Augen meinen Plan auszuführen.
„Ich hab dich, keine Sorge", keuchte er und griff nach meiner anderen Hand. Natürlich; er dachte, das hier sei ein Unfall.
Mit etwas Mühe zog er mich wieder hinauf auf die Plattform, sodass wir beide schwer atmend da lagen.
„Alles in Ordnung?", fragte er.
„Dumme Frage", murmelte ich. Ich setzte mich auf und fuhr mir frustriert durch die Haare. Dann sah ich, wie die Rädchen in Fílis Kopf arbeiteten, und endlich blitzten seine Augen auf.
„Warte, war das geplant?" Das Entsetzen und die Sorge in seiner Stimme hätten einem beinahe das Herz brechen können. Aber nicht mir. Meins war längst in Splittern.
Schnell wendete ich den Blick ab und gab keine Antwort.
„Oh, Charly", flüsterte er mitleidig und zog mich tröstend in die Arme.

*

Seit meinem Versuch hatte Fíli sich wieder ein paar neue Ideen ausgedacht. Er plante gerade mit einigen Arbeitern, den Thronsaal zu einem normalen Saal umzuwandeln, ihm also einen richtigen Boden zu geben. All die Treppen und Brücken quer durch den Berg sollten Geländer bekommen, und die offenen Plattformen und Ebenen sollten generell besser zugebaut werden, sodass man nicht mehr so einfach in die Tiefe springen konnte.
Außerdem bestand er darauf, all die alten Zwergenwohnungen auf dem Korridor meiner eigenen wieder in Gebrauch zu nehmen; dort sollten sämtliche Mitglieder unserer Gemeinschaft einziehen. Er selbst gab seine königlichen Gemächer hoch im Berg auf, um die Wohnung gleich neben meiner zu beziehen. Aber so einfach würde ich nicht aufgeben.
Weiterhin erreichten Tag für Tag mehr Gruppen von Zwergen den Berg. Die Wiederaufbauarbeiten im Erebor und in Esgaroth liefen auf Hochtouren, und Fíli hatte allen Parteien, denen Gold aus dem Berg versprochen worden war, deren rechtmäßigen Anteil zukommen lassen. So waren sämtliche Zwerge der Gemeinschaft zu irgendwelchen angesehenen Lords aufgestiegen, allesamt reich. Ich hatte sogar die Erlaubnis, auf alles Gold der Schatzhallen zuzugreifen. Das kam wohl damit, ein offiziell gekrönter Prinz zu sein. Aber verlorene Leben konnte ich mir damit auch nicht zurückkaufen.
Bald schon begann ich, meinen zweiten Versuch zu planen. Mittlerweile war klar geworden, dass ich die etlichen Klippen und Abgründe nicht mehr ausnutzen konnte. Ich konnte mir aber denken, dass ausbluten ähnlich friedlich wie im Schlaf sterben sein musste.
Da ich mir mittlerweile komplett sicher war, in Mandos Kíli wiederzusehen, hatte ich absolut keine negativen Gefühle gegenüber meinem eigenen Suizid. Klar, andere sollten sich Hilfe besorgen, aber das hier war anders. Mein Fall war besonders.
Wieder sollte es mitten in der Nacht passieren. Schon beinahe in den sehr frühen Morgenstunden, damit kein nächtlicher Spaziergang einer meiner Nachbarn dazwischen kommen würde.

Ich hatte mir entspannt die antike Badewanne mit erwärmtem Wasser volllaufen lassen und um das Becken herum ein paar Kerzen aufgestellt. So spät waren sie die einzigen Lichtquellen.
Ich zog mich bis auf die letzte Unterwäsche aus und nahm endlich die Verbände um meinen Nacken und Unterarm ab. Die Bisswunde war bereits weit genug im Heilungsprozess, und meine Handgelenke mussten sowieso frei sein. Nicht, dass es noch eine Rolle spielen würde, ob die Wunden noch zu frisch waren.
Ich legte mir eines meiner Küchenmesser zurecht auf den Wannenrand und stieg ins angenehme Wasser.
Erst tauchte ich unter und genoss das Bad für ein paar Minuten. Dann legte ich mich so weit wie möglich ins Wasser, und griff endlich nach dem Messer. Diesmal hatte ich keine Skrupel, keine Bedenken, nichts, was mich daran hindern könnte.
Ich setzte die Klinge zuerst an mein linkes Handgelenk. Ich war immer noch Rechtshänder. Dann schnitt ich. Es blutete, aber die Wunde war kaum tief genug. Unter leichtem Schmerz bohrte ich die Klinge weiter in meine Pulsader, sodass die warme Flüssigkeit endlich heraus quoll.
Dann nahm ich das Messer in die zitternde linke Hand und tat dasselbe auf meiner rechten Seite.
Endlich hatte ich nicht mehr Kraft genug, es festzuhalten, sodass es einfach zu Boden neben die Wanne glitt.
Ich legte müde lächelnd meinen Kopf zurück, die Hände über den Wannenrand gelegt, sodass das Blut schneller floss.
Langsam bekam ich Kopfschmerzen, ich begann zu zittern und mir wurde trotz des warmen Wassers kalt. Ich wurde immer müder und meine Augen fielen zu.
Endlich schlief ich ein.





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DONT TRY SUICIDE, NOBODYS WORTH IT
DONT TRY SUICIDE, NOBODY CARES
DONT TRY SUICIDE, YOURE JUST GONNA HATE IT
DONT TRY SUICIDE, NOBODY GIVES A DAMN

ehm ja ich hoffe mal ich hab jetzt niemanden getriggert, dafür ja die triggerwarnung am anfang 💀🧍

~ 💀👑

(Bearbeitet: 28.03.2023)

Mittelerde... Ernsthaft?! //Hobbit ff Where stories live. Discover now