Kapitel 24

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»Ich kann nicht fassen, dass wir wirklich Urlaub in den Hamptons machen!«, stieß Nova begeistert aus und warf ein Kleidungsstück nach dem anderen in ihren Reisekoffer.

»Nimm nicht so viele kurzärmlige Sachen mit«, riet ich ihr, nachdem ich einen skeptischen Blick in ihren Koffer warf. »Es sind zwar die Hamptons, aber auch dort ist es im Februar verdammt kalt.«

Nova verzog grimmig das Gesicht.

»Also brauche ich meinen Bikini gar nicht?«, fragte sie enttäuscht und hielt symbolisch ihre Badesachen in die Höhe.

»Naja«, ich zuckte mit den Achseln. »Im Meer werden wir nicht baden können, aber Jonas Eltern haben in ihrem Strandhaus einen beheizten Pool und sogar einen Jacuzzi.«

»Klasse!«, Novas Gesicht hellte sich sofort auf und sie warf ihre Badebekleidung wieder zurück in den Koffer.

Luna, Roxy und ich grinsten breit.

Morgenfrüh war es endlich soweit. Um sechs Uhr würden wir unseren ersten gemeinsamen Urlaub antreten. Ein Glück, dass wir es alle so spontan hatten einrichten können. Eine ganze Woche würden wir in den Hamptons im Strandhaus von Jonas Eltern verbringen. Eigentlich hatten Aiden und Jona geplant, mit dem Firmenjet meiner Eltern hinzufliegen. Da ich jedoch keinerlei Interesse daran hatte, ihre Dienste in Anspruch zu nehmen und ihnen etwas schuldig zu sein, zog ich den zwei Stunden Flugzeit lieber die fünfzehn Stunden mit dem Auto vor. Auch Luna, Roxy und Amber äußerten ihr Unbehagen, einen solch großen Gefallen anzunehmen, ohne sich dafür in irgendeiner Weise erkenntlich zu zeigen. Und da die drei noch studierten, hatten sie ohnehin keinerlei materielle Rücklagen, um sich überhaupt erst irgendeinen Flug zu leisten. Lediglich Nova war begeistert gewesen von der Idee, in einem Privatjet zu fliegen.

Luna, Roxy, Nova und ich packten zusammen unsere Koffer. Es herrschte reges Treiben, während wir von Zimmer zu Zimmer liefen und uns gegenseitig bei der Kleiderauswahl berieten.

»Nimm schöne Unterwäsche mit«, Nova zwinkerte mir zu. »Der Urlaub ist perfekt, um dein erstes Mal mit Jona zu haben.«

»Nova!«, zischte ich und warf ihr einen empörten Blick zu. Sie zuckte nur grinsend mit den Schultern. Roxy und Luna schüttelten die Köpfe.

»Er hat sich ja noch nicht einmal entschieden, ob er es mit mir versuchen möchte«, warf ich hastig ein und unterdrückte die aufkommende Unsicherheit, die mich jedes Mal beim Gedanken an Jona überkam.

»Oh bitte«, stöhnte Roxy. »So wie ihr euch an deinem Umzug letzte Woche angeschmachtet habt, ist seine Entscheidung doch schon längst gefallen.«

Ich wusste nicht, ob ich mich über die Tatsache, dass Jona mich angeschmachtet hatte, freuen sollte oder eher beunruhigt darüber sein sollte, da es anscheinend jedem aufgefallen war.

»War es denn so offensichtlich?«, fragte ich verblüfft und dachte instinktiv an Aiden. Aiden war nicht auf den Kopf gefallen. Früher oder später würde er etwas bemerken. Sollte Jona sich für mich entscheiden, würden wir so schnell wie möglich mit meinem Bruder sprechen müssen.

»Ein Blinder mit Krückstock hätte es sogar gesehen«, erwiderte sie ironisch, was mir ein Stöhnen entlockte.

»Mach dir nicht so viele Gedanken«, plötzlich spürte ich Lunas Hand auf der Schulter. Aus ihren tiefblauen Augen sah sie mich einfühlsam an. »Du wirst schon das Richtige tun. Aiden wird es früher oder später akzeptieren müssen.«

»Ganz genau«, pflichtete Nova ihr bei, während sie ihren kirschroten Bikini betrachtete.

»Und egal was passiert, wir sind immer für dich da«, Roxy lächelte.

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