Kapitel 12

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An Alreds Seite, folgte Háwena ihrer Freundin in den Thronsaal, inwelchem das Fest stattfinden würde. Die Schildmaid klammerte sichfest an den stützenden Arm Alreds, welcher beruhigend ihre Handtätschelte.

Sie betrat die Halle mit gesenktem Haupt und zitternden Knien.Zielstrebig wurde sie von ihrem Freund zu einem der Tische geführtund half ihr vorsichtig sich zu setzten. Noch immer wagte sie es nicht den Kopf zu heben, wollt nicht in die Gesichter der Anwesendensehen. Als Alred sich an ihre Seit setzte, griff sie unter dem Tischnach seiner Hand. Die große, schwielige Hand fühlte sichmittlerweile so vertraut an und gab ihr die Sicherheit, die siedringend benötigte.

Es dauerte nicht lange, da verstummten die Gespräche der Anwesenden.

Langsam hob die Schildmaid ihren Blick und sah, wie Éowyn dem König einenKelch überreichte. Mit Stolz sah er einen Moment auf die hierAnwesenden und begann mit ruhiger Stimmt zu sprechen.

„Heute Nacht gedenken wir derer, die ihr Blut gegeben haben, dieses Land zuverteidigen. Heil den siegreichen Toten." beendete der Königeseine kurze Rede und erhob seinen Kelch. „Heil." antworteten dieKrieger lautstark und erhoben ebenfalls ihre Becher und Kelche. Damitsetzte die Musik ein und das Fest begann.


Erst als sie Schildmaid eine Berührung an ihrer linken Seite vernahm sahsie wieder auf, direkt in das Gesicht von Alred, welcher ihrzuprostete. Mit einem schüchternen Lächeln nahm auch sie ihren, mitWein gefüllten, Becher und prostete ihm ebenfalls zu, ehe sie einenkleinen Schluck nahm. Der Wein war süß und sehr stark. Nun richtetesie ihren Blick nach vorn und sah in zwei strahlend Blaue Augen. Vorihr saß niemand geringeres als Legolas, der Elb. Neben ihm saßender Mensch und der Zwerg, denen sie damals in der Riddermark begegnetsind. An dem Tag, nachdem ihr Bruder starb. Alle drei schenkten ihrein Lächeln, welches sie traurig erwiderte.

„Mae govannen Háwena, Schildmaid. Es ist schön Euch wieder zu sehen. Mani feled gîn?(Wie geht es dir) Ich hoffe Eure Verletzungen heilengut." sprach Legolas sie auch schon an.

„Lesuilon Legolas. Ni u-vaer (Es geht mir gut). Auch wenn ich wünschte,dass meine Wunden schneller heilen würden. Ich bin es nicht gewohntso viel ruhen zu müssen." antwortete Háwena mit einemschüchternen lächeln. Überrascht legte Legolas seinen Kopf etwasschief und sah sie fragend an. „Ihr spricht sindarin Herrin?"wollte dieser sogleich wissen. Leise lachend schüttelte Háwenaihren Kopf. „Oh nein, ich würde niemals behaupten sindarinsprechen zu können. Aber einige Worte sind mir doch bekannt. MeinVater war Händler und verkehrte auch mit den Elben. Es ist eine sehrschöne Sprache."

„Dafür, dass Ihr, wie Ihr sagt, nur wenige Wörter beherrscht, ist EureAussprache sehr gut." antwortete der blonde Elb mit einemaufmunternden Lächeln. Eine leichte Röte zeichnete sich auf HáwenasWangen ab, war sie es doch nicht gewohnt Komplimente zu bekommen.

„Ich danke Euch Herr Legolas. Aber sagt mir, wie geht es Arod? Er befindetsich doch noch in Eurer Obhut?" wollte die junge Schildmaid wissen.Es war ihr wichtig, dass Arod gut behandelt und versorgt wurde.

„Aber natürlich Herrin. Es geht ihm prächtig. Er ist mir ein treuerGefährte geworden."

Ein erleichtertes und zugleich freudiges Lächeln zeichnete sich nachdiesen Worten auf ihrem Gesicht ab. Es war die Richtige Entscheidungdas Pferd ihres Bruders in die Obhut des Elben zu geben, das wusstesie jetzt mit Sicherheit.

„Das Freut mich zu hören und erleichtert zugleich mein Herz. Aber bitte,nennt mich nicht Herrin. Ich bin nur eine gewöhnliche Frau."

„Mit Verlaub, zwar seid Ihr eine Frau, doch eine ganz gewöhnliche Frauseid Ihr ganz sicher nicht. Die Krieger erzählen seit der Schlachtum Helms Klamm Geschichten über Euch und Eure Fähigkeiten, ebensowie über Eure Heldentaten. Wie man hört wäre der eine oder andereohne Euer eingreifen nicht mehr unter den Lebenden." widersprachGimli mit seiner tiefen Stimme. Überrascht sah Háwena zu ihm underrötete noch etwas mehr. Sie konnte es nicht glauben, dass die Krieger so über sie sprachen. Was auch immer die Schildmaid war,doch weder war sie etwas besonderes, noch war sie ein Heldin. Siehatte stets nur ihre Pflicht getan. Ihrem Land und den Menschengegenüber, welche in diesem Lebten.

Wie das Leben so spielt - Herr der Ringe - Éomer ffWhere stories live. Discover now