Kapitel 8

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HáwenasName war bald in aller Munde. Der Karren, auf welchem diese lag wurdenach wie vor von Kriegern flankiert.

Auchwenn Háwena sich noch immer nicht von selbst aufrichten konnte undauf die Hilfe und Pflege von Éowyn angewiesen war, so erholte siesich doch zusehends.

Obwohlsie noch immer viel schlief, so war sie doch immer öfter wach undauch diese Wachphasen hielten immer länger an. Doch war sie nochimmer sehr blass und schwach.

Auchsprach sie noch nicht viel, strengte sie jedes Wort noch zu sehr an.Doch dies machte Éowyn nichts aus. Gerne übernahm sie das Reden underzählte Háwena von der Schlacht und einige Geschichten ihresVolkes. Sogar die eine oder andere Geschichte über ihre Kindheit gabsie zum besten. Auch sprach sie über ihren Bruder Éomer. Über dieStreiche, die sie ihrem Bruder gespielt oder welche sie zusammenausgeheckt hatten.

Erstam Nachmittag des fünften Tages erreichten sie schließlich Edoras.Wieder waren es vier Männer, welche die Bahre trugen und Éowynfolgten. Alred bildete den Schluss und hinderte weitere Krieger daranihnen zu folgen.

Háwena,die bei der Ankunft wach war, war es noch immer unangenehm, dass soviel Aufmerksamkeit auf ihr lag.

Staunendsah sie sich in dem Gemach um, in welches sie von den Kriegerngebracht wurde. Es war sehr groß und wunderschön eingerichtet. Ihrwar sofort klar, dass dieses Gemach jemandem von hohem Rang gehörenmusste.

Es warAlred der sie, wie auch in den vergangenen Tagen, von der Bahre hobund auf eine Seite des großen Bettes legte und zudeckte. Noch immerschmerzte sie jede Bewegung, doch ließ sie sich nichts anmerken.Wollte sie doch nicht, dass sich die Menschen um sie herum sorgten.Die Wunden würden heilen.

Erstals die Krieger das Gemach verlassen hatten richtete Éowyn wiederdas Wort an Háwena. „Ich hoffe es macht Euch nichts aus, wenn Ihrdas Gemach und auch das Bett mit mir teilt. Mein Bruder bat mich gutauf Euch zu achten und so kann ich der Aufgabe am besten nachkommen."Háwena war entsetzt, als sie die Worte ihrer Herrin vernahm. „EuerGemach, Herrin? Das könnt Ihr unmöglich ernst meinen. Mir steht esnicht zu in Eurem Gemach zu nächtigen. Ich möchte Euch wirklichnicht zur Last fallen und noch weniger möchte ich Euch den Platzwegnehmen."

Verwundertüber den Redeschwall der jungen Kriegerin, konnte Éowyn nichtanders, als leise zu lachen. „Ihr fallt mir nicht zur Last. Es warder Wunsch meines Bruder, mich um Euch zu kümmern und ich tue esgerne. Außerdem ist das Bett so groß, dass wenigstens drei Menschendarin Platz finden würden. Also hört auf Euch zu wehren und nimmtes an."

Miteinem leisen seufzen nickte Háwena ergeben. Sie wusste, dass jedesweitere Widerwort vergebens war, außerdem wollte sie ihre Herrinauch nicht verärgern.

„Ichhole Euch noch etwas gegen die Schmerzen. Dann solltet ihr versuchennoch etwas zu schlafen. Um Eure Wunden werde ich mich heute Abendkümmern." Damit verließ Éowyn das Gemach und ließ Háwenaallein. So weit es ihr möglich war in der liegenden Position, sahHáwena sich in dem Zimmer um. Das Bett war wirklich sehr groß undaus dunklem Holz. Es war mit vielen Decken und Fellen ausgestattet.Dem Bett gegenüber stand ein großer Schrank aus dem gleichendunklen Holz. Éowyn musste viele Kleider haben, wenn sie so einengroßen Schrank benötigte. Háwena dagegen besaß nicht viel mehr,als das was sie am Leibe trug und was in die Satteltaschen ihresPferde passte, was wahrlich nicht viel war. Doch nicht einmal ihreeigene Kleidung trug sie derzeit, sondern ein weißes Untergewand,welches ihr jemand angezogen hatte, nachdem ihre Wunden versorgtwaren. Sie schämte sich, wenn sie daran dachte, dass sie jemand ohneKleidung gesehen hat.

Nebendem Bett sah Háwena zwei kleine Tische, auf denen einige Kerzen inHaltern standen. Außerdem sah sie fein gearbeitete Teppiche. Einweiterer Tisch auf dem scheinbar eine Waschschüssel stand und einengroßen Spiegel konnte sie ebenso erkennen. Als sie sich weiterumsehen wollte, schoss der Schmerz erneut durch ihren Körper, sodasssie sich stöhnen zurück in die Kissen legte.

Wie das Leben so spielt - Herr der Ringe - Éomer ffWhere stories live. Discover now