Teil 37

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Teil 37: Perfekte Eltern

Es ist ein kalter Novembertag, und die Crew kommt gerade von einem Einsatz zurück. Sie hatten heute ungefähr schon sechs Einsätze und es werden bestimmt noch mehr. Gerade als sie am Rettungszentrum angekommen und am Landeanflug sind sieht die Crew, wie Ralph gerade mit Deffke ankommt und Julia hat ein breites Grinsen im Gesicht, als sie Ralph sieht. Die beiden haben die Nacht nach Sabines Geburtstagsfeier zusammen verbracht, was wohl heißt, dass die beiden nun zusammen sind, nur weiß es bloß noch keiner. Auch Ralph freut sich, Julia wiederzusehen, weil er für einige Tage woanders beschäftigt war. Nun steigt die Crew aus dem Hubschrauber, und Jens ist neugierig, was es zu besprechen gibt. Sie salutieren.

„Schon gut, Jungs. Ich will nur eine keine Durchsicht am Heli machen, ist Anneliese immer so top Fit?"

„Natürlich ist sie das, du weißt doch das mein Mädchen auch noch in hundert Jahren eine flotte Biene ist. Anneliese ist meine große Liebe..."

„Lass' das bloß nicht Sabine hören, naja egal, wie läuft es denn mit Jul... Ich meine Frau Doktor Adler...? Klappt es immer noch so fantastisch?"

„Klar, Julia ist ne prima Notärztin. Und wir mögen sie alle als Kollegin und als gute Freundin."

„Toll, dann gehe ich noch Mal herein. Ich hab noch etwas mit Kettwig zu besprechen, oder ist der nicht da?"

Natürlich benutzt Ralph Kettwig nur als Vorwand, um still und heimlich bei Julia sein zu können. Julia hat sich unsterblich in Ralph verliebt, und möchte mit ihm zusammen sein. Ralph hat sich auch in Julia verliebt, und möchte dieses Mal alles besser machen, was er mit seinen anderen Beziehungen falsch gemacht hat. Er klopft am Arztzimmer an, und Julia macht ihm die Tür auf, und dann zieht er Julia ganz fest an sich und die beiden küssen sich leidenschaftlich.

„Ich habe dich vermisst, Julia.“

„Und ich dich erst, was treibt dich denn hierher?“

„Ach, ich muss noch etwas mit Kettwig besprechen, aber vorher möchte ich dich fragen, ob du am nächsten freien Wochenende Zeit und natürlich Lust  hast mit mir einen Kurzurlaub zu machen?“

„Mh... Ja, so ein Kurzurlaub täte mir ganz gut. Wo soll es denn hingehen? Ich will dich ja schließlich noch viel besser kennenlernen...“

Julia schaut Ralph verliebt an, während die anderen in den Aufenthaltsraum gehen. Sie haben Besuch von Cora und ihren Kindern bekommen, das werden die Vorgesetzten leider nicht gern sehen, aber das hat keiner gesagt. Der kleine Max freut sich ganz doll, als er Jens sieht, und Jens schließt ihn in seine Arme. „Hallo Jens... Kannst du mir den Hubrauber zeigen?", fragt der kleine Max ungeduldig. Jens nickt. „Klar, Anneliese freut sich dich zusehen. Aber nur wenn Mama und Papa das erlauben.“ Homann und Cora nicken, auch wenn Homann etwas hat, er ist nicht besonders gut drauf. Seit Tagen macht Max immer nur Theater, auch wenn es nicht ungewöhnlich ist, das kleine Kinder weinen und einen tobsuchtsanfall bekommen. Wollcke setzt sich zu Homann. „Na Homi, was haste denn auf dem Herzen?" „Max ist im Moment sehr anstrengend, und dann kommt auch noch Felix dazu. Ich liebe die Kinder ja mehr als alles andere auf der Welt, aber sie können total anstrengend sein.", antwortet Homann. „Aber mein kleiner Max ist eifersüchtig auf den kleinen. Er muss sich damit abfinden können, oder er kann ja mit Felix spielen."
„Homi, der kleine ist gerade in einem Alter, wo die kleinsten noch aufmerksamkeit brauchen.", sagt Wollcke, und versucht Homann zu beruhigen. Homann nickt und schaut bedrückt zu Cora, die den kleinen Felix liebevoll streichelt.

Währenddessen sitzen Jens und Max im Cockpit, und er versucht die ganze Zeit, den Hubschrauber zu starten, doch er schafft es einfach nicht. „Max, du willst Mal tatsächlich mit der Anneliese fliegen, oder?" „Ja, aber ich habe kein Aua- Weh gemacht.", antwortet der kleine Max etwas schüchtern. Jens streichelt ihm über den Kopf. „Das brauchst du auch nicht, Onkel Jens wird Mal mit dir fliegen. Fliegerehrenwort." Max freut sich sehr darüber und zeigt Jens seinen Daumen nach oben, und Jens freut sich, dass Max ihn so gern hat. Und während die beiden so im Cockpit sitzen, und Max begeistert den Helm aufsetzen darf, kommt Sabine plötzlich und erschrickt Jens. Aber Jens freut sich sehr darüber, dass Sabine ihn besuchen kommt. „Hallo ihr zwei, darf ich euch stören?", fragt Sabine und Jens steigt aus dem Hubschrauber und presst Sabine liebevoll an sich und gibt ihr einen sanften Kuss auf den Mund. „Du doch immer, haste gerade Pause?"
„Ja, da habe ich mir direkt gedacht, ich komme euch Mal besuchen. Ich vermisse dich nämlich sehr, übrigens haben wir nächste Woche einen Termin bei der Frauenärztin.“, sagt Sabine. Nun kommt Homann und nimmt Max auf den Arm. Sabine wird begrüßt. „Blank, wir brauchen einen Babysitter für heute Abend. Ich glaube, Felix wird krank, und da kann es anstrengend werden, weil Cora es im Moment auch nicht sehr gut geht. Würdet ihr auf Max aufpassen?", fragt Homann verzweifelt. Jens schaut Sabine an, aber Sabine nickt. „Natürlich Homann, sehr gern. Soll ich mir Felix Mal anschauen?“ „Nein, das geht schon, nur müssen wir halt nachhause fahren. Bei so einer Grippe sollte das Baby immer Zuhause sein.“, antwortet Homann. Jens legt den Arm um Homann. „So, dann holen wir Max nach Dienstschluss bei euch ab.“ Homann nickt dankbar, und dann kommen noch ein paar Einsätze.
Am Abend sind Sabine und Jens mit dem kleinen Max beschäftigt, im Wohnzimmer haben sie eine große Spielzeugeisenbahn aufgebaut und ein Legohubschrauber. Danach spielen sie wieder alle zusammen Doktor, heute ist Jens der Patient und Sabine und Max sind das Doktor- Team. Hier merken Sabine und Jens selber, was für tolle Eltern sie für das kleine Baby sind, Sabine findet es so wundervoll, wie Jens mit dem kleinen Max umgeht. „Jens... Was hast du für einen Aua- Weh gemacht?" „Ich habe mir mein Bein gebrochen, und es tut sehr weh.", antwortet Jens spaßig aber sehr ernst. Um sechs gibt es dann Abendessen, Sabine hat Spagetti Bolognese gemacht, diesmal aber vegetarisch. Und als sie mit dem Abendessen fertig sind, ist es für Max Zeit, ins Bett zu gehen. Bald wird er tatsächlich schon vier Jahre alt.

„So Mäxchen... Das waschen hast du prima gemacht, nun müssen wir aber noch zusammen die Zähnchen putzen.“

„Ich will aber eine Geschichte hören... Bitte... Ich habe keine Lust meine Zähnchen zu putzen..."

„Max, aber wenn du deine Zähne nicht putzt dann kommt später aber nicht die Zahnfee, und wenn du deine Zähne nicht putzt, tun dir ganz bald deine Zähne weh, das möchtest du doch nicht, oder? Wir putzen jetzt schön die Zähne und dann lesen wir dir eine Geschichte vor, versprochen."

„Ja, aber zwei, okay Bine?"

„Natürlich.“

Jens sieht begeistert die beiden beim Zähne putzen zu, auch wenn er weiß, dass Sabine noch einmal Hunger bekommt, aber er sieht amüsiert und ganz erfreut dabei zu, wie Sabine mit Max umgeht. Sie ist die beste Mutter für das Kind, die man sich wünschen kann. Als die beiden fertig mit dem Zähne putzen sind, bereitet Jens die Coach vor, und legt eine weiche Kuscheldecke auf die Coach, und macht den Kamin an, so daß es sehr gemütlich wird. Heute schläft nämlich Sabine oder Jens gemeinsam mit Max im Wohnzimmer, weil sie derzeit noch kein Kinderzimmer haben. Danach lesen sie gemeinsam etwas aus „Jim Knopf“ vor, das liebt Max im Moment total. Und als Jens gerade am lesen ist, bemerkt er, wie Max und Sabine eingeschlafen sind. Und kurz danach fallen auch seine Augen zu.

Es ist acht Uhr, der Wecker dröhnt, aber Sabine und Max haben schon den Frühstückstisch gedeckt, und Jens schläft immer noch. Doch dann wacht er auf, und sieht den gedeckten Frühstückstisch. In zwei Stunden holen Cora und Homann den kleinen Max ab. Max geht zu Jens und weckt ihn liebevoll auf. „Jens, wir haben Frühstück gemacht, aufwachen!", sagt Max und Jens wacht auf. Jens freut sich als er den schönen gedeckten Tisch sieht und gibt Sabine einen liebevollen Kuss. Und dann schaut Max den kleinen Babybauch von Sabine an, und erinnert sich daran, dass seine Mama auch vor nicht allzu langer Zeit auch einen Babybauch hatte.

„Sabine... Bekommst du auch ein kleines Baby? Papa sagt ja das der Klapperstorch die Babys bringen, aber isst du immer viele Süßigkeiten oder warum bist du ein bisschen rund? Weißt du, Mama hatte einen noch runderen Bauch, aber dein Bauch ist noch kleiner als der von meiner Mami, bekommst du auch ein Baby?"

„Ja, in meinem Bäuchlein wächst auch ein kleines Mäuschen heran. Und Jens ist der Papa des Babys."

„Cool! Ihr bekommt ein Baby, darf ich dann auch Mal mit dem Baby spielen?"

„Na das wird sicher noch eine ganze Weile dauern, aber das wirst du bestimmt machen."

„Cool! Wird es ein Junge oder ein Mädchen?"

„Mh... Das wissen wir noch nicht, aber ich glaube das es ein Mädchen wird..."

„Was? Das Baby ist ein Junge... Das weiß ich ganz genau..."

Sabine schüttelt den Kopf und legt die Hand auf ihren Bauch. Auch Max möchte den Bauch einmal streicheln, weil er ganz fasziniert davon ist, dass darin ein Baby wächst. Jens freut sich so sehr darauf, dass er bald Vater wird. Das wird wahrscheinlich die schönste Zeit in seinem Leben sein, jedenfalls ist es jetzt schon wunderschön. Wenig später wird Max von Cora und Homann abgeholt, und Jens nimmt Sabine liebevoll in den Arm. „Schatz, du wirst die beste Mutter der Welt sein, ich kann meine Freude nicht in Worte beschreiben..." „Das kann ich auch nicht, genauso ist es bei dir.", lächelt Sabine und gibt ihren Jens einen leidenschaftlichen Kuss. Das restliche Wochenende verbringen sie gemütlich und freuen sich auf die kommende Zeit.

Einsatz für SAR 71! 🚁 (Die Rettungsflieger FF) Where stories live. Discover now