Teil 16

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Teil 16: Eine neue Tochter?!

                                     02. April. 2009
Es sind wieder drei Wochen vergangen und die fünfzehnjährige Bille ist bei Sabine und Jens eingezogen. Sie hat sich in den drei Wochen gut eingelebt und sie haben alle eine gute Lösung gefunden. Bille ist überglücklich, dass sie jetzt wieder bei Sabine wohnt und ihren Onkel sooft sehen kann, wie sie will. Sie haben den Kompromiss wie damals gemacht, dass Bille nach der Schule immer bei ihrem Onkel ist, oder etwas mit ihren alten Freunden unternimmt, so daß sie sich nicht alleine gelassen fühlt. Sabine und Jens haben extra das vierte Zimmer für Bille umgebaut, und komplett neu gestrichen. An ihren Wänden hängen Poster von Tokio Hotel oder Silbermond und hat das Zimmer zu einem richtiges Teenie- Zimmer gemacht. Heute haben Sabine und Jens einen freien Tag und haben Sophie zu sich eingeladen, weil sie Bille noch nicht kennengelernt hat. Jens ist sehr gespannt, wie Sophie und Bille sich verstehen werden, auch wenn das eine neue Herausforderung wird. Auch Bille ist an diesem Tag zuhause und erwartet Sophie bereits. Und dann klingelt es an der Tür und Sophie ist angekommen. Sie ist etwas skeptisch.

Jens empfängt seine Tochter und schließt sie in die Arme. Auch Bille kommt und streckt ihr die Hand aus. "Hallo, ich bin Sibylle. Aber du kannst mich auch nur ,Bille' nennen. Wie ich gehört habe, bist du die Tochter von Jens."
"Ja, bin ich. Und du bist ein Waisenkind das im Heim gelebt hat, oder?"
"Sag mal Sophie? Das war jetzt nicht nett von dir.", sagt Jens gereizt. Sophie nickt. "Naja, wie auch immer. Gefällt es dir hier? Bei meinem Papa und Sabine?" "Ja, und wie. Soll ich dir mal mein Zimmer zeigen?", fragt Bille. Sophie nickt und schaut ihr Zimmer an. Sophie steht eigentlich nicht auf so einen grauen Farbton, und das Zimmer ist auch nicht ihr Geschmack. Sophie verhält sich komisch, und das merkt auch Bille.
"Sophie, hast du irgendwas?"
"Nein, alles bestens. Und was machst du so in deiner Freizeit?"
"Naja, ich treffe mich mit meinen Freunden, gehe gern ins Kino, auf Konzerte, und lese gerne."
"Okay, bei mir ist es fast dasselbe. Ausser das ich gerne Klavier spiele und reiten gehe."
"Aha, auch interessant. Auf welche Schule gehst du eigentlich?"
"Auf's Gymnasium in Altona, und du? Warum interessiert dich das alles?"
"Naja, ich weiß auch nicht."
"Ach ja? Sei nicht so neugierig. Das ist ziemlich öde, wenn du mir die ganze Zeit Löcher in den Bauch fragst."

Eigentlich meint es Bille nur gut, doch Sophie hat totale Angst, dass Bille nun ihren Papa für sich alleine hat. Und sich Jens nicht mehr für sie interressiert. Eigentlich ist es ja Schwachsinn, aber Sophie hat halt Angst und deswegen ist sie auch so unfreundlich zu Bille. Was Bille wiederum nicht nachvollziehen kann. Nachdem das Gespräch zu Ende ist, gehen die beiden Mädchen ins Wohnzimmer, wo Sabine und Jens den Kaffetisch gedeckt haben und ein Stück Torte essen. Sabine freut sich, dass die beiden miteinander gesprochen haben, und wartet ab, was die beiden zu erzählen haben. "Na ihr zwei, kommt ihr beide gut klar?", fragt Sabine neugierig. Sophie nickt, und merkt, wie sie dabei rot wird. Bille schüttelt langsam den Kopf und isst ihr Kuchen so schnell wie möglich auf, damit sie wieder in ihr Zimmer gehen kann. Sophie ist echt unfair gegenüber Bille, obwohl Bille ihrer Meinung nach nichts falsch gemacht hat.
"Sag mal was hält ihr davon wenn wir am nächsten freien Wochenende alle nach Sylt fahren?", fragt Jens und zeigt Ihnen ein Bild von Sylt. Sophie schüttelt den Kopf. "Nee Papa, kein Bock." "Ja, ich würde gern mitkommen.", sagt Bille. Bille war schon lange nicht mehr auf Sylt. Deswegen freut sie sich richtig.
"Warum hast du keine Lust Sophie? Es scheint jetzt noch ein bisschen schwer für dich zu sein, dass jetzt Bille bei uns wohnt, aber irgendwann wirst du das akzeptiert müssen. Sie gehört genauso zur Familie wie du. Und bald werden wir auch Bille adoptieren. Und mit den Gedanken musst du dich anfreunden."
Bille könnte ausrasten vor Freude, aber irgendwie kann sie Sophie verstehen. Sie hat ihren Papa gerade wieder gefunden und jetzt muss sie sich ihren Papa teilen. Das tut schon weh.

Am Abend bringt Jens Sophie wieder nachhause und Jens nimmt seine Sophie in die Arme. "Ich will, dass Bille wieder geht. Ich habe Angst, dass du sie mehr liebst als mich." "Sophie... Ich habe Bille doch auch lieb, aber dich habe ich am meisten lieb. Von allen am meisten.", sagt Jens mit einer zarten Stimme und gibt seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. "Ich werde dich immer lieb haben, mein ganzes Leben lang. Und ich werde immer alles für dich tun, weil du mein Kind bist." Sophie kuschelt sich an ihren Papa und Jens bringt sie hoch.
"Guten Abend Jens, und, wie läuft es so mit deiner neuen Tochter?", fragt Silke neugierig. Jens schaut sie an. "Mit Bille? Ganz gut. Sie fühlt sich wieder besser, und es läuft besser als früher."
"Na dann Jens, ich wünsche dir noch einen schönen Abend.", sagt Silke und verabschiedet sich von Jens.
Sophie kuschelt sich ganz fest an ihren Papa, der sie aber jetzt los lassen muss. "Sophie... Mache dir keine Sorgen, ja? Es wird sich nichts ändern zwischen uns. Versprochen."

Eigentlich haben die Worte von Jens Sophie  wieder aufgebaut, doch Sophie hat immer noch Angst und ist eifersüchtig, dass Jens sogar Bille adoptieren möchte. Sophie kann einfach nicht verstehen, warum Sabine und Jens ein Waisenkind bei sich wohnen lassen und sie sogar adoptieren möchten. Nun verabschiedet sich auch Jens und holt noch eine Pizza beim Lieblingsitaliener und eine Portion Chips, weil die drei heute eine lustige Komödie im Fernsehen schauen.
"Hallo Mädels, bin wieder da.", ruft Jens und schließt die Tür von seiner Wohnung. Bille freut sich und holt die DVD von der Komödie aus ihrem Zimmer. Sie freut sich, dass die beiden einen Filmeabend mit ihr machen. Die drei setzen sich gemütlich auf das Sofa und bei der ersten Szene bekommen Sabine und Bille schon einen Lachanfall.
"Oh Mann, der Film ist aber lustig. Ich hab schon lange nicht mehr so Tränen gelacht.", sagt Sabine und hat einen Lachflash. Bille lächelt. "Cool, dass dir der Film gefällt."
Jens freut sich einfach, Bille und Sabine so lächelnd zu sehen und er bekommt selber ein breites Grinsen im Gesicht. Am Anfang war er ja noch skeptisch, ob das wirklich mit Bille klappt, aber diesmal scheint es wirklich zu klappen. Er freut sich immer mehr darauf, Bille bald adoptieren zu lassen. Nach anderthalbstunden ist der Film vorbei und Jens möchte Bille noch etwas sagen.
"Du Bille, es ist schön, dass Du jetzt ein Familienmitglied bist. Deswegen frage ich Dich, ob Du Dich von uns adoptieren lassen willst?"
"Was? Wie eine richtige Familie? Meinst du das wirklich ernst?"
"Ja... Fällig ernst. Natürlich nur, wenn du uns als Eltern vorstellen könntest..."
"Und ob ich das könnte!"
B

ille umarmt Sabine und Jens gleichzeitig und die drei freuen sich, dass sie jetzt eine kleine Familie sind. Zum ersten Mal fühlt sich Bille seit dem Tod ihrer Eltern wieder gut, was sie allein Sabine und Jens zu verdanken hat. Wenn Sabine nicht so ein großes Herz hätte, würde sie jetzt wahrscheinlich ganz woanders sein.

Einsatz für SAR 71! 🚁 (Die Rettungsflieger FF) Where stories live. Discover now