Teil 8

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Teil 8: Eine große Überraschung

Es sind einige Wochen vergangen, und Jens war wieder im Dienst. Er hatte die Operation gut überstanden, auch wenn es zunächst sehr kritisch aussah. Jens wurde als Superheld gefeiert, jedenfalls waren alle begeistert, dass Jens Sabine gerettet hatte. Natürlich hätte Jens so etwas auch bei jedem anderen gemacht. Sogar der Commodore Ralph Brand war begeistert, und lobte Jens in den höchsten Tönen. In der Zwischenzeit war Ralph sogar richtig nett, anscheinend hat er es akzeptiert, dass er und Sabine ein Paar sind. Heute hatte sich der Kommodore angekündigt, was er wollte, ahnte aber niemand. Angeblich sollte es heute noch ein Ereignis geben, was sehr schön sein sollte...

"Ach Jens, es ist so schön, dass es dir wieder besser geht. Dein Ersatzmann war ein ziemlicher Stinkstiefel.", sagte Wollcke und klopfte seinem besten Freund auf die Schulter. Jens winkte ab. "Ach naja, ich war ja am Anfang auch nicht gerade angenehm." Während sie lachten, kam Homann in den Aufenthaltsraum und machte ein freudiges Gesicht. "Leute, der Commodore kommt heute. Angeblich soll es ein schönes Ereignis geben." "Ach ja? Bist du dir sicher? Homi, haste etwa wieder bei Kettwig gelauscht? Nicht das du wieder irgendein Gerücht in die Welt gesetzt hast...", sagte Jens und biss genüsslich in einen roten Apfel. Homann verdrehte die Augen. "Warum? So schlimm bin ich doch überhaupt nicht." Die anderen lachten. Und in der nächsten Sekunde ertönte der Alarm.

Jens startete den Hubschrauber. "Es geht zum Hauptbahnhof, Schlägerei, eine Person bewusstlos.", sagte Jonny. Der RTW war bereits vor Ort. Ein siebzehnjähriger Jugendlicher wurde so geschubst, und ist mit seinem Kopf auf die Bordsteinkante geknallt. Er war zunächst nicht ansprechbar. Die anderen Jugendlichen hatten ein blaues Auge, also nicht ganz so schlimm.
Der Hubschrauber landete und Jonny und Sabine fingen mit der Behandlung des Patienten an.
"Das ist ein Schädelbasisbruch. Wir fliegen ihn ins Bundeswehrkrankenhaus.", sagte Sabine.
"Florian Hamburg für SAR 71 kommen!"
"Florian Hamburg hört."
"Ein ca. Siebzehnjähriger Patient nach Schädelbasisbruch nicht ansprechbar, nicht inturbiert und beatmet. Bitte eine Anmeldung ins BWK."
"Das ist verstanden SAR 71!"
Sie flogen ins BWK, und Sabine erzählte Ilona, was passiert war.
"Schwester Marleen, bitte Röntgen und CTG anmelden.", rief Ilona. Sabine und Jonny verabschiedeten sich von Ilona. Und sie flogen zurück.

Als sie landeten, sahen sie kein Auto von der Bundeswehr, also war Ralph Brand noch nicht im Rettungszentrum. Also hatten sie noch ein wenig Zeit, sich zu entspannen, oder Patientenberichte zu schreiben.
Es ist wieder eine Stunde vergangen, und die Crew hatte gleich drei Einsätze hintereinander, aber die waren bis jetzt alle nicht so schlimm gewesen, dass es um Leben oder Tod ging.

Während sie unterwegs bei einem Einsatz waren, kam Besuch ins Rettungszentrum. Ralph kam endlich, und hatte den Generalleutnant im Schlepptau. Jemand wurde heute befördert. Als sie den Hubschrauber hörten, gingen sie in den Aufenthaltsraum, wo Homann bereits gewesen war. Homann salutierte. "Schon gut, Homann.", lächelte Ralph. Und dann kamen auch die anderen herein, die sich fragten, was Ralph im Rettungszentrum wollte. Und als sie den Generalleutnant sahen, waren sie noch etwas mehr verwundert.
Die Crew salutierte, und Ralph winkte ab. Sie sollten sich alle in eine Reihe aufstellen, und still stehen.
Der Generalleutnant tritt vor, und schaute die Crew an. "Major Blank, treten sie vor." "Mh?", fragte Jens. Ralph zeigte mit dem Kopf nach vorne und Jens wunderte sich, warum er nach vorne musste.
"Major Blank, sie sind ein ausgezeichneter Pilot, und haben in all ihren Jahren beim Bund eine tolle Arbeit geleistet. Mit Wirkung des heutigen Tages, ernenne ich sie hiermit zum Oberstleutnant."
"Was?"
"Herzlichen Glückwunsch."
Der General und Ralph änderten die Schulterklappen mit dem Rang "Oberstleutnant" und Jens war fällig baff, weil er nicht wusste, was er sagen soll. Er wurde erst vor einem Jahr zum Major befördert, und jetzt wurde er zum Oberstleutnant ernannt. Er hoffte, dass er trotzdem noch fliegen durfte, weil er mit Herzblut Pilot ist. Alle gratulieren ihn, und der General war bereits weg, weil er noch einen anderen Termin hatte. Ralph blieb aber noch kurz. Sabine fiel ihn um den Hals, und gab ihm einen liebevollen Kuss. Offenbar war es kein Problem mehr für Ralph. "Herzlichen Glückwunsch Jens, du bist wirklich ein ganz toller Pilot.", sagte Ralph sehr freundlich, aber ernst. Jens und Sabine schauten ihn verwundert an. "Ralph, darf ich denn weiterhin fliegen? Ich will nicht an einen Schreibtisch. Ich bin Pilot." "Jens, ich kümmere mich darum, weil so einen guten Piloten wie dich findet man nicht alle Tage.", antwortete Ralph und drückte sein rechtes Auge zu. "Aber ich werde mich für dich einsetzen." Ralph verabschiedete sich, und Sabine drückte Jens noch einmal ganz fest an sich. Die beiden schauten sich um, ob jemand die beiden sah, doch die beiden konnten sich küssen. Jens kam Sabine immer näher, und es kam zu einem leidenschaftlichen Kuss. Sabine legte ihren Kopf auf Jens Schulter, und die beiden gingen in den Aufenthaltsraum, die total stolz auf Jens waren, und eine Party organisieren wollten. "Hallo, Oberstleutnant Blank.", rief Wollcke.  Jens hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Und auch Homann gratulierte Jens zu seiner Beförderung. Die Crew wollte unbedingt die Beförderung von Jens feiern, und sie hatten heute nach Dienstschluss tatsächlich eine kleine Party vor. Doch bis dahin hatten sie noch jede Menge Einsätze.

Einsatz. Es ging nach Hamburg Niendorf. Ein vierjähriges Mädchen ist im Kindergarten unglücklich gestürzt.
"Unfall in einem Kindergarten in Niendorf. Ein Mädchen ist unglücklich gestürzt.", rief Jonny. Jens schaltete die Turbine und den Hekrotor ein, und schon stieg der Hubschrauber in die Luft.
Jens musste den ganzen Flug über lächeln, weil im Moment alles prima war. Als sie landeten, stürmten die anderen Kinder aus dem Kindergarten und Wollcke und Jens mussten sich um sie kümmern. Währenddessen kamen Sabine und Jonny zu dem vierjährigen Mädchen, was sehr laut weinte.
Sabine wollte das Mädchen beruhigen, doch sie schrie weiter. Nun versuchte Jonny sein Glück. "Hallo meine kleine Lady, wo tut es denn weh?" Die kleine schaute Jonny skeptisch an, weil sie schüchtern war. "Mein Bein, mein Bein tut ganz doll weh. Brauche ich jetzt eine Spritze?" "Dein Bein tut ganz doll weh? Dann müssen wir uns mal das Bein angucken.", antwortete Jonny. Sabine fand es schön, wie Jonny mit der kleinen umgegangen ist. "Wie heisst du denn? Ich bin der Jonny.", sagte Jonny. Die kleine schaute Jonny mit großen Augen an. "Ich bin Merle." Sabine und Jonny kümmerten sich um Merle, so daß nichts mehr weh tat. Merle schaute Jonny ängstlich an, weil sie ein wenig Angst hatte. Ihre Eltern konnte man nicht erreichen. Anscheinend waren sie wieder auf der Arbeit beschäftigt, dass nur die Tagesmutter informiert werden konnte. Als Sabine und Jonny die kleine Merle auf die Trage legen, schaute Merle Jonny hoffnungsvoll an.
"Jonny, kannst du mit mir fliegen? Ich wollte nämlich schon immer mal mit dem Heli fliegen. Kannst du mal mit Frau Doktor sprechen?", fragte die kleine Merle. Jonny nickte, und streichelte der kleinen Merle über den Kopf. "Sabine, unsere Ärztin hat gesagt, dass geht in Ordnung." Auch wenn es normalerweise nicht üblich war, nur Menschen mit einem gebrochenen Bein zu fliegen, machten sie heute eine Ausnahme.

Sie landeten im UKE und brachten die kleine in die Notaufnahme, wo ihre Eltern schon warteten. Sabine erzählte den Eltern, was passiert war. "Ihrer Tochter geht es besser. Sie wird in den nächsten Wochen eine Gehilfe tragen müssen, aber das kommt wieder in Ordnung." "Danke, Frau Doktor.", sagte die Mutter und atmete erleichtert auf. Und schon flogen sie zurück. Als sie noch ein paar Einsätze hatten, kam dann auch schon der Abend, und sie feierten die Beförderung von Jens.

Einsatz für SAR 71! 🚁 (Die Rettungsflieger FF) Where stories live. Discover now