Teil 19

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Teil 19: Wahrheiten & Versöhnung

Es ist ein schöner Tag, und die Crew kommt gerade pünktlich zum Dienst. Heute hat sich der Oberstarzt angekündigt und sitzt bereits im Aufenthaltsraum, als die Crew eintritt und salutiert. »Treten sie vor, es gibt etwas wichtiges zu besprechen.«, sagt Kettwig und die Crew stellt sich in eine Reihe auf. »Hier, für sie, Oberstleutnant Blank. Können sie mir das erklären? Warum kommt ein Brief über eine Beschwerde bei mir an?«
Jens öffnet den Brief und ist mal wieder unfassbar, was in diesem Brief steht. »Das kann nicht sein, Herr Oberstarzt. Sabine und ich können privates und berufliches gut voneinander trennen.« Nun kommt Homann auch in den Aufenthaltsraum und salutiert. "Wenn es um ein Disziplinalverfahren geht, dann ist das hier eine Intrige, vom Herrn Commodore.", ruft Homann und kommt ohne zu salutieren in den Aufenthaltsraum. Kettwig schaut ihn an. "Das sagen sie, Homann. Aber wir wissen doch alle das sie gerne einmal Gerüchte in die Welt setzen."
"Herr Oberstarzt, das ist kein Gerücht. Ich habe es doch selbst mitbekommen.", sagt Homann. Jens schaut zu Homann und der Oberstarzt geht hinaus und die anderen schauen sich gegenseitig an. In ihren Gesichtern sieht man ein großes Fragezeichen. Sie wissen, dass Sabine und Jens niemals sexuelle Dinge oder sonst etwas im Rettungszentrum tun würden.

Die Crew redet nicht miteinander und Sabine weiß nicht, was sie tun oder fühlen soll. Offenbar hat ihr Ex immer noch Gefühle für sie. Und das muss sie nun herausfinden. Sie weiß immer noch, wo Ralph wohnt und deswegen möchte sie ihn nach Dienstschluss besuchen. Sie weiß, wo sein größter Schwachpunkt ist. "Homann, wie hast du das eigentlich vorhin gemeint, dass jemand offenbar aus dem RZ bezahlt wurde, um Lügen über uns in die Welt zu setzen?", will Jens wissen. Homann schaut ihn an. "Feldwebel Hörner, der wurde vom Commodore bezahlt, um gegen euch zu intrigieren und Lügen in die Welt zu setzen. Feldwebel Hörner war schon damals für Geld zu krummen Geschäften bereit. Fragt mich bloß nicht, wie der es geschafft hat, Feldwebel zu werden..." "Ach ja? Den meinst du, der immer durch das RZ läuft, oder nicht? Dann stellen wir ihn einfach zur Rede.", sagt Wollcke.
In diesem Moment ertönt der Alarm und die Crew sprintet zum Hubschrauber. Jens startet die Turbine und das Cockpit und schon fliegen sie los.

Wollcke: Wo geht es hin?

Jonny: Nach Ochsenwerder,  Autounfall- Person eingeklemmt!

Jens: Na dann fliegen wir mal los.

Jens genießt gerade das Fliegen, er hofft, dass er doch noch weiterfliegen darf. Er kämpft dafür, dass er das schafft. Auch Sabine muss den ganzen Flug darüber nachdenken und hofft, dass sie noch in Zukunft zusammen fliegen können. Nun bereitet sie sich auf den Einsatz vor. Nach etwa einer Stunde sind sie wieder im Rettungszentrum und Jens ist die ganze Zeit still und denkt darüber nach, was er machen soll, wenn er das "SAR" verlassen muss. Seit nun sechs Jahren fliegen alle zusammen und sind ein fantastisches Team. Das Team ist wie eine Familie für Jens, und seine Familie zu verlassen, tut unheimlich weh. Während es keinen neuen Einsatz gibt, kommt plötzlich Deffke mit Ralph ins Rettungszentrum und Deffke macht einen frechen Eindruck. Eigentlich nimmt der doch naive Oberleutnant den Mund oft ganz schön voll. "Herr Oberstleutnant, Frau Oberstabsarzt was denken Sie sich eigentlich dabei, sexuelle Tätigkeiten im Dienst zu machen?", fragt Deffke fällig frech. Ralph hält sich komplett raus, was Jens und Sabine nur provoziert. Jens schaut ihn an. "Was bilden sie sich hier bloß ein, Herr Oberleutnant? Sie nehmen ihren Mund oft ganz schön voll. Reißen Sie sich mal zusammen, Herr Oberleutnant." "Ich? Sie halten sich doch nicht an das Gesetz und die Regeln. Kein Wunder, wenn sie ein Disziplinalverfahren bekommen.", sagt Deffke in einem noch frecheren Ton und Jens nimmt ihn zur Brust. "Halten Sie den Mund, sonst vergesse ich mich, Herr Oberleutnant..."
Jens schubst Deffke auf den Boden und haut ihn mit seiner Faust ins Auge, und seine Brille geht kaputt. "Das wird ein Nachspiel haben."
Sabine zieht die beiden auseinander und die beiden gehen weg. Sie rennt Jens hinterher und nimmt ihn in den Arm. Ralph verschwindet wieder und beginnt langsam seine Intrige zu bereuen. Wird er sich tatsächlich bei Jens entschuldigen?

Jonny: Mein Gott, ich hoffe das Jens jetzt keinen Ärger bekommt. So wie der Deffke ihn provoziert hat, kann ich das nur verstehen.

Wollcke: Ich auch. Ich kann es mir nicht vorstellen, ohne Jens zu fliegen. Jens ist mein bester Freund, genauso wie du Jonny.

Jonny: Sollen wir nicht mal nach Jens schauen?

Sabine und Jens sind bei Anneliese und Jens ist wütend, und Sabine versucht ihren Verlobten zu beruhigen. "Jens, nun beruhige dich. Ich werde einen Weg finden, wie ich mit Ralph reden kann." "Und was soll das bringen? Ich bin bald nicht mehr hier, und was dann wird, das lässt sich nur spekulieren.", sagt Jens wütend zu Sabine. Sabine schaut ihn an. "Ich versuche dir zu helfen. Was soll denn dann passieren? Wenn das alles nichts bringt, und du versetzt werden musst, dann komme ich mit dir mit. Und Bille wird das sicher auch tun." "Bine... Wie soll das gehen? Ach, lass mich einfach in Ruhe."
Sabine steigt aus dem Hubschrauber und ist genervt. Seit Tagen streiten sich die beiden und auch Bille hat keine Lust mehr auf diese Streitereien. Nachdem Dienst fährt Jens noch zu Sophie um mit ihr ins Kino zu gehen und Bille ist bei Rike, einer Freundin aus ihrer Schule und Sabine macht sich auf den Weg zu Ralph. Sie muss mit ihm sprechen, weil sie es nicht ertragen kann, dass er intrigiert. Sie fährt mit ihrem Auto zu Ralph. Er wohnt am anderen Ende der Stadt, in einer großen Eigentumswohnung. Ralph sitzt an diesem Abend alleine und schaut sich ein Bild von Sabine an, das er aufbewahrt hat. Es klingelt an der Tür, und Ralph macht erschrocken die Tür auf. "S... Sa... Sabine, was willst du hier?" "Ich will mit dir reden, Ralph.", antwortet Sabine kalt. Ralph schaut sie an und macht ein Schritt zur Seite, so dass sie in die Wohnung gehen kann. Beide schweigen sich an, und Ralph weiß nicht, was er sagen soll.
"Warum bist du hier? Solltest du nicht lieber bei Jens sein?"
"Jens ist bei Sophie. Das ist auch nicht das Thema, warum ich mit dir reden will, Ralph."
"Worum geht's?"
"Das weißt du ganz genau, lügen ist hier zwecklos. Jens und ich können gut privates und berufliches gut trennen, klingelt es?"
"Nee..."
"Du willst uns auseinanderbringen, warum das eigentlich? Ich dachte du wärst nicht mehr in mich verliebt..."
"Sabine, nun bleib aber mal auf dem Teppich. Was soll das?"
"Was das soll? Warum willst du Jens versetzen lassen? Sage es mir... Wenn du doch kein Idiot bist, wirst du Jens weiter im 'SAR' fliegen lassen."
"Mein Plan war es wirklich, euch auseinanderbringen. Aber wie ich merke, geht es nicht. Jens darf weiterhin mit euch fliegen, ich werde dafür sorgen."
"Das war alles? Entschuldige dich bitte bei Jens. Jens ist der beste Pilot, den ich kenne."
"Ja Sabine, ich werde mich entschuldigen. Hauptsache du bist glücklich..."

Am nächsten Morgen kommt Ralph ins Rettungszentrum, um allen die Wahrheit zu erzählen. Auch Kettwig weiß davon. Eigentlich will Ralph sich versetzen lassen, doch ihm wurde noch mal gerade so verziehen. Er hat mit Jens eine Abmachung, aus den beiden werden keine Freunde mehr, er bleibt ab jetzt nur noch der "Cheff" und sonst nichts. Alle sind erleichtert, dass Jens bleiben darf. Und Sabine und Jens haben sich auch wieder versöhnt und sind nun umso glücklicher.

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