Kapitel 31

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POV SIDNEY

Kurze Zeit nachdem Larry sich an meine Schulter anhelehnt hatte, hörte ich ein leises gleichmäßiges Atmen. Er war eingeschlafen.. Das letzte Mal das er bei einem von uns eingeschlafen ist lange her. Aber er hat in der letzten Zeit wohl einiges durchgemacht. Alleine.

Nach einigen Minuten hörte ich, wie die Haustür aufgeschlossen wurde und Luke und  reinkamen. Jayce war mit Luke bei einem Termin im Krankenhaus und noch bei der Physiotherapie.

Als die beiden reinkamen legte ich einen Finger auf meinen Mund, damit sie leise sind. Vorsichtig kamen sie näher. „Was ist passiert?", flüsterte Luke besorgt. Leise erzählte ich, was vorgefallen war.

„Oh man, der Arme. Das muss schlimm gewesen sein", meinte Jayce bedrückt. „Warum hat er nie etwas gesagt?" „Ich denke, dass er nicht schwach wirken wollte", überlegte ich nachdenklich. „Ich werd ihn in sein Zimmer tragen", sagte Jayce und hob Larry ganz vorsichtig hoch. „Luke legst du dich zu ihm?" „Klar mach ich", meinte dieser sofort und stand auf.
Anscheinend etwas zu schnell, denn seine Beine knickten ein und ich fing ihn schnell auf, damit er nicht auf den Boden fiel. „Nicht so schnell Kleiner. Du musst langsamer machen", sagte ich tadelnd und lächelte ihn liebevoll an. Vorsichtig stand er auf und blieb diesmal auch stehen.

Gemeinsam mit Jayce, der Larry trug, ging er hoch. Immer noch langsam, aber schon etwas schneller als die letzten Tage. Er wird von Tag zu Tag besser, dachte ich zufrieden.

Dann stand ich auf und ging in die Küche, um das Mittagessen vorzubereiten.

Nach dem Essen ging ich mit Jayce hoch, um nach Larry zu schauen. Er lag neben Luke auf seinem Bett und die beiden redeten leise. „Na wieder wach", begrüßte ich Larry liebevoll. Er nickte. „Können wir uns mal deine Verletzungen anschauen?", fragte Jayce mit ruhiger Stimme.
Er zögerte kurz, bevor er sich aufsetzte und seinen Pullover auszog. Mir stockte der Atem. Sein ganzer Oberkörper war übersät von lilanen und blauen Hämatomen und Blutergüssen. Auch die anderen beiden schienen sehr geschockt.
„Wir müssen das im Krankenhaus untersuchen", meinte Jayce. Larry schüttelte energisch den Kopf„Auf keinen Fall!" „Doch es ist wichtig. Du könntest Brüche oder sogar unentdeckte innere Blutungen haben", redete Jayce auf ihn ein. „Na komm, es geht auch ganz schnell", sagte ich.

Nach ein bisschen zureden kam er dann mit uns mit ins Krankenhaus. Auch Luke wollte mitkommen, wofür Larry sehr dankbar war.
Ich stieg vorne neben Jayce ein, während die Zwillinge hinten saßen. Wie immer war Luke etwas zögerlich, als er ins Auto einsteigen sollte. Es kostete ihn einiges an Überwindung, aber das ist ja vollkommen verständlich, nach dem, was passiert ist.
Nach ein paar Minuten Fahrt kamen wir dann im Los Angeles Hospital an.

Drinnen angekommen wurden erstmal Röntgenaufnahmen von Larrys Rippen gemacht. Währenddessen wartete ich mit Luke in einem Behandlungszimmer. „Hat der Arzt vorhin was neues gesagt?" „Also es wurde eine neue Röntgenaufnahme von meinem Rücken gemacht und dann meinte er, dass die Schrauben in zwei Wochen rauskommen und ich dann für drei Wochen in eine Reha Klinik muss. Und danach hab ich nochmal einen Termin bei dem Arzt, der erklärt wie es dann weitergeht." „Okay, das klingt doch schonmal ganz gut. Am besten schauen wir uns heute Abend schon mal die Reha Kliniken an, die in Frage kommen. Da ist auch egal wie weit die weg ist, Hauptsache sie ist gut und gefällt dir. Wir kommen dich natürlich besuchen und telefonieren jeden Abend, damit du nicht so alleine bist." „OK, das klingt gut"

Dann öffnete sich die Tür und Jayce kam mit Larry herein. „Er hat zwei gebrochene Rippen, aber so wie es aussieht keine Blutungen. Er hat für die nächsten zwei Wochen strengste Bettruhe und danach sollte alles wieder gut sein. Ich habe ihm jetzt erstmal was gegen die Schmerzen gegeben", erklärte Jayce. Larry setzte sich still neben Luke und starrte auf den Boden.

„Ist alles gut Larry?", fragte ich. Er schüttelte nur den Kopf. Besorgt sah ich zu Jayce, der mit den Schultern zuckte. Ihm hatte Larry also eben auch nichts gesagt.
„Dann lasst uns nach Hause fahren", sagte ich und wir machten uns auf den Weg zum Auto.

Zuhause legte sich Luke wieder zu Larry ins Bett und Jayce und ich berichteten Braydon, Chester und Ethan was vorgefallen war.
„Wenn ich die erwische, mach ich die fertig", sagte Chester wütend. „Wir werden eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen seine Mobber stellen, dann fliegen die alle von der Schule." „Das ist gut, dann kann Larry auch wieder ohne Angst zur Schule gehen. Aber jetzt bleibt er erstmal drei Wochen zuhause, dann haben die anderen Schüler auch wieder vergessen was heute war", meinte Jayce und wir anderen nickten zustimmend.

11 Siblings?! Where stories live. Discover now