Kapitel 11

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POV COLIN

Mit dem Brief in der Hand, ging ich in mein Zimmer und schloss die Tür ab Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl, weswegen ich damit alleine sein wollte. Langsam öffnete ich also den Brief und entnahm das gefaltete Papier. Ich faltete es auseinander und begann zu lesen.

Hallo Jason,
Es tut uns Leid, was vorgefallen ist, es hätte nicht so kommen dürfen. Doch nun haben wir uns geändert und wollen gemeinsam mit dir ein neues Leben in Spanien beginnen und das alte hinter uns lassen. Wir hoffen sehr , dass du es auch willst. Ruf uns an unter der Nummer 707-553-8260.
Wir hoffen, dass du bald anrufen wirst, sonst müssen wir dich auf einem anderen Weg zu uns holen und das Sorgerecht beantragen.
Deine Eltern Mary und Jack

Fassungslos und schockiert ließ ich mich zu Boden sinken. Das kann doch alles nicht wahr sein. Bitte nicht... Ich war gerade dabei, alles zu vergessen und dann melden sie sich wieder. Die beiden Menschen, die damals mein ganzes Leben zerstört haben und von denen ich nachts noch immer Alpträume habe.

„Colin, ist alles gut bei dir? ", hörte ich jemanden von draußen rufen. Ich antwortete nicht und starrte nur an die Wand, in der Hoffnung, dass der Albtraum gleich enden würde. Im nächsten Moment hörte ich Schritte vor der Tür und wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte. Sie hatten also den Ersatzschlüssel geholt. Können die mich  nicht mal in Ruhe lassen?

„Hey Col, was ist denn passiert? Was steht in dem Brief? ", fragte mich Jayce, der sich neben mich gekniet hatte und seinen Arm um meine Schulter legte. Im Augenwinkel sah ich, dass Braydon und Ethan in der Tür standen. „Sie wollen mit mir nach Spanien auswandern", flüsterte ich und plötzlich überkamen mich meine Gefühle und ich fing an hemmumgslos zu weinen. Jayce nahm mich fest in den Arm und drückte mich an sich. Ich hörte wie Brayden und Ethan sich ebenfalls zu uns setzten und einer von den beiden das Papier nahm und es leise vorlas. Jayce zog scharf die Luft ein und auch die anderen schienen schockiert zu sein, über das, was sie da gelesen hatte.

„Willst du denn da anrufen?" „Ich weiß es nicht, ich habe gerade gar keine Ahnung, was ich will oder nicht", schluchzte ich, „aber ich kann doch hier bleiben oder nicht? "„Eigentlich schon..", sagte Logan. „Wieso nur eigentlich? ", ich richtete mich auf und schaute ihn an. „Naja, also Braydon und ich haben ja das Sorgerecht für dich, allerdings sind wir ja nicht deine leiblichen Geschwister und wenn deine Eltern versuchen, das Sorgerecht zu beantragen, besteht die Möglichkeit, dass sie es auch bekommen." „Aber das ist unwahrscheinlich, schließlich bist du ja in zwei Jahren schon 21 und ab dann darfst du sowieso selbst entscheiden. Und außerdem gibt es keinen Grund, dich von hier wegzuholen, also denke ich nicht, dass das Jugendamt das macht.", fügte Braydon noch hinzu. Oh man, irgendwie klingt das nicht so zuversichtlich..

Aber ich will nicht hier weg, das hier ist doch mein Zuhause und hier ist meine Familie. Meine Eltern sind keine guten Menschen. Ich hatte das große Glück, dass ich mit 9 Jahren von den Smiths adoptiert wurde, wer weiß, was sonst mit mir passiert wäre. Eigentlich will ich mir das gar nicht vorstellen. „Kann ich jetzt alleine sein?", fragte ich die anderen, sie nickten verständnisvoll und gingen dann raus.

11 Siblings?! Where stories live. Discover now