Kapitel 19

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POV SIDNEY
Als ich kurz vor der Tür war, blieb ich kurz stehen, um meine Geschwister zu beobachten. Sie saßen geknickt auf ihren Stühlen und stocherten lustlos im Essen herum. Chester starrte seines mit einem teilnahmslosen Gesicht an. Oh man, ich hätte nicht gedacht, dass es ihnen so schlecht geht. Schnell trat ich dann aus der Tür:„ Na, ihr guckt ja alle, als sei jemand gestorben! ", begrüßte ich sie lachend.

Mit verdutztem Gesicht drehten sie sich zu mir um und starrten mich an. Der erste der seine Sprache wieder fand war Chester, welcher daraufhin aufsprang und mir stürmisch um den Hals fiel. Nachdem ich alle einmal umarmt hatte und auch die ein oder andere Träne vergossen hatte, fragte Braydon:„Warum hast du nicht angerufen? Wir hätten dich doch abgeholt. " „Mein Akku war leer und so war die Überraschung doch viel größer." „Jetzt fehlt ja nur noch Colin.", meinte Reese nachdenklich. „Vielleicht lässt sich das ja auch ändern..", meinte ich und lächelte die anderen geheimnisvoll an. Mit großen Augen schauten sie mich an. „Guckt doch mal ins Wohnzimmer..", fügte ich dann noch hinzu, woraufhin die anderen, bis auf Luke, ins Haus rannten. „Wie geht's dir?", fragte ich ihn. Ich habe alles nur von Afrika aus mitbekommen, immerhin war ich anderthalb Jahre dort. Eigentlich wollte ich zurückkommen, doch es ging nicht. Ich musste meinen Job dort beenden, daher habe ich alles von dort aus verfolgt und regelmäßig mit allen telefoniert. „Also jetzt gerade könnte es mir nicht besser gehen, ich freu mich riesig dich zu sehen, ich hab dich so unfassbar vermisst. Ansonsten hab ich immer noch Schmerzen, vor allem im Rücken und Laufen kann ich auch noch nicht alleine. Wenn es mir ganz schlecht geht, brauch ich auch noch Hilfe beim Essen. Ich kann nichtmal alleine auf Toilette gehen oder Duschen. Im Grunde wäre ich alleine komplett aufgeschmissen, ich kann nichts machen.", erzählte er und wurde immer emotionaler. In seinen Augen bildeten sich Tränen und er schaute traurig auf den Boden.

„Hey", vorsichtig kniete ich mich vor ihn, „ich kann gut verstehen, dass es zurzeit verdammt schwer für dich ist. Du hast so viel durchgemacht. Aber du schaffst das. Bald kannst du wieder alles tun, was du möchtest. Und bis dahin unterstützen wir dich. Alles wird gut, okay?" Nun schon deutlich zuversichtlicher sah er mich an und nickte. „Wollen wir jetzt rein zu den anderen?" „Zu Colin?"„Ganz genau" Er wollte aufspringen, doch schaffte es nicht so richtig. Ich fing ihn auf und half ihm, sich hinzustellen. „Komm kleiner Rowdy", meinte ich lachend. Auf dem Weg rein stützte ich ihn und wir machten alle paar Meter eine Pause, in der er durchatmen und mit den Schmerzen zurecht kommen konnte.

POV COLIN
Kurz nachdem die Terassentür aufging, hörte ich näherkommende Schritte. Ich richtete mich also auf, um zu sehen, eer kommt und im nächsten Moment liefen meine Geschwister schon zu mir. Sie umarmten mich alle nacheinander und jeder schien einfach total erleichtert zu sein, mich wieder zu sehen. Aber das war ich ja auch. Ich bin so unendlich froh wieder hier zu sein.. Dann kam Braydon und setzte sich zu mir aufs Sofa. Ob er sauer auf mich ist? „Na Großer. Wie geht's dir?" „Weiß nicht, eher nicht gut. Mir tut alles weh und ich bin total müde." Ich wartete eigentlich nur darauf, dass jetzt sowas kam wie 'Selber Schuld' oder 'das hättest du dir früher überlegen müssen'. Doch er legte nur seinen Arm um mich und sagte:„Verständlich, du hast die letzten Tage echt viel durchgemacht. Komm, leg dich hin und versuch zu schlafen. Um alles andere kümmern wir uns morgen." Nachdem er das gesagt hatte, lehnte ich mich gegen ihn und schloss die Augen. Nach ein paar Sekunden fiel ich in einen tiefen Schlaf.

11 Siblings?! Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang