11 Siblings?!

Kapitel 8

POV JAYCE

Die Nacht verlief ziemlich entspannt, abends hatte ich noch einen Film mit Luke geguckt, bis er irgendwann eingeschlafen ist. Gegen 7am kam dann auch Stacy. „Na ihr beiden", begrüßte sie uns freudig, „habt ihr gut geschlafen?" „Ja war ganz gut", sagte ich und Luke nickte. „Aufgeregt?", fragte sie ihn einfühlsam und er nickte erneut. „wird schon alles gut gehen", meinte ich. „Und wenn du wieder wach bist, kriegst du ein extra großes Eis.", sagte Stacy grinsend. „Das klingt gut", sagte Luke.

Kurze Zeit später kam dann die Krankenschwester um Luke in einen anderen Raum zu bringen. Stacy ging mit Luke schonmal vor, da ich erst noch ein Gespräch mit seinem behandelnden Arzt hatte, welches aber sehr schnell ging, sodass ich dann den anderen beiden nachgehen konnte. Im Vorraum des OP - Saales lag Luke auf einer Liege und schien sehr nervös zu sein. Stacy, die neben ihm stand, redete beruhigend auf ihn ein. „heyy Lu, beruhig dich, es wird dir nichts passieren. Das ist ein Routine Eingriff, der behandelnde Arzt macht das öfter", redete ich ebenfalls ruhig auf ihn ein und nahm seine Hand.

Im nächsten Moment kam auch schon der Anästhesist, um ihm die Vollnarkose zu verabreichen. Nach kurzer Zeit wurde er ruhiger, bis er anschließend ganz einschlief. Dann verließen Stacy und ich den Raum und setzten uns davor.

Wir redeten nicht, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
„Denkst du, er wird wieder ganz gesund?", durchbrach Stacy nach einiger Zeit die Stille. „Ein paar Einschränkungen werden sicher bleiben, aber wenn weiterhin alles so gut läuft, sollte er wieder gesund werden. Ist halt ein langer und schwieriger Weg. Vor allem für Luke." „Ist bestimmt nicht leicht für ihn", meinte sie nachdenklich, „als einziger einen Autounfall überleben und dann noch so lange weiterkämpfen zu müssen." „Er ist definitiv ein Kämpfer.. Andere hätten vielleicht schon aufgegeben."

Danach waren wir wieder still und schwiegen. Aber es war eine angenehme Stille. Jedoch beschattet von der durchgehenden Angst um Luke. Am Ende bleibt halt immer ein Restrisiko, egal bei welcher OP. Während des Wartens schrieb ich noch mit Braydon, bis nach fünf Stunden endlich die OP endete.

Luke wurde zurück in sein Zimmer gebracht, wo wir dann auch hingingen. Luke lag seelenruhig in seinem Bett und schlief. Es wird noch eine Weile dauern, bis er wieder aufwacht.

Ein Klopfen an der Tür holte mich aus meinen Gedanken. Stacy stand auf und öffnete die Tür. Larry und Caleb standen davor. „Na ihr beiden. Wie war die Schule?", begrüßte ich sie, als sie das Zimmer betraten. „Wie immer", antwortete Caleb. „Blöd", antwortete Larry. „Warum?" „Ohne Luke ist das voll komisch in der Schule. Das macht überhaupt keinen Spaß mehr hinzugehen und die anderen Mitschüler meiden mich gefühlt.", sagte er genervt. „Nicht mehr lange, dann geht ihr wieder gemeinsam in die Schule.", munterte ich ihn auf. „Du kannst in den Pausen auch zu mir kommen.", schlug Caleb vor. „Wenn dich das nicht stört" „nein, überhaupt nicht. Du kannst gerne zu mir kommen." „Cool, dann mache ich das morgen", sagte Larry grinsend.

Ich wollte gerade noch etwas sagen, als sich plötzlich Luke bewegte. Ich beugte mich über ihn und strich ihm sanft ein paar Haare aus dem Gesicht. „Na Großer. Wie geht es dir?", fragte ich ruhig. „Hab Kopfschmerzen", antwortete Luke mit leiser, verschlafener Stimme, „und mein Rücken tut weh", wimmerte er leise.

Ich stand auf und änderte etwas an der Infusion, sodass mehr von dem Schmerzmittel herausfloss. „Jetzt sollte es gleich besser werden." Nach und nach ließ die Wirkung des Narkosemittels nach und er wurde wacher. Umso mehr freute er sich dann auch, als er Larry und Caleb erblickte. Wir blieben den ganzen Tag bei Luke im Krankenhaus, spielten Spiele, redeten und aßen alle gemeinsam Eis, Luke bekam natürlich das größte.

Glücklicherweise konnte er abends mit nach Hause kommen, immerhin bin ich ja Arzt. Zwar im Rollstuhl, aber besser als gar nicht. Die Treppen müssen wir ihn dann eben wieder hochtragen, aber das ist ja kein Problem.