Kapitel 18

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POV JAYCE

Und wieder ein erfolgloser Tag.. So langsam war die Lage echt aussichtslos. Wir hatten seid der Video Botschaft von Sidney weder von ihr, noch von Colin etwas gehört. Werden wir die beiden je wiedersehen? Die anderen schienen genauso zu denken. Chester hat schon seit Tagen nichts mehr gegessen.. Und die anderen sehen auch mehr tot als lebendig aus. Alle haben tiefe Augenringe und stocherten nur lustlos in ihrem Essen. „Komm Chester, iss doch wenigstens ein bisschen. Sidney würde nicht wollen, dass du wegen ihr hungerst.", redete Braydon auf ihn ein. Er schüttelte nur seinen Kopf und senkte seinen Blick wieder. Seufzend wandte sich auch Braydon wieder seinem Teller zu.

Plötzlich klingelte es und ich stand auf, um aufzumachen. „Wer stört beim Ess..", schwungvoll wollte ich die Tür aufreißen, erstarrte aber im nächsten Moment, als ich erkannte, wer vor mir stand. „Sidney!" Im nächsten Moment lagen wir uns schon in den Armen. Als wir uns nach kurzer Zeit voneinander lösten, fragte sie:„ Kannst du mir mal kurz helfen? Ich hab da noch jemanden mitgebracht..". Sie grinste schelmisch und lief in Richtung des Taxis, welches mir jetzt erst auffiel. Ich folgte ihr also und blieb dann stehen während mein Blick in das Taxi fiel. „Col!", schnell lief ich auf ihn zu und schloss auch ihn in die Arme. Er sah mich etwas ängstlich an, sagte aber nichts. „Wir sollten ihn reinbringen. Er wäre am Flughafen fast erfroren, wenn ich ihn nicht gefunden hätte. Und er ist auch stark ausgehungert." „Okay, dann trag ich ihn am besten rein und du nimmst eure Sachen mit." Vorsichtig hob ich dann meinen kleinen Bruder hoch und trug ihn aufs Sofa. Sidney folgte mir mit den Taschen. Als ich ihn abgelegt hatte, nahm ich die Kuscheldecke und deckte ihn zu. „Sind die anderen draußen?" „Ja, genau. Dann geh mal Chester von seiner Hungerphase erlösen, er hat seit vier Tagen nichts mehr gegessen. Ich bleibe hier bei Colin." „Kannst du dir dann schonmal seinen Fuß ansehen? ", sagte sie noch bevor sie hinaus lief. Ich beugte mich also zu ihm runter und sah mir seinen rechten Knöchel genauer an. Er war bläulich verfärbt und stark angeschwollen. Col muss ziemlich starke Schmerzen haben.. „Ich geh schnell was zum Kühlen holen, ja? " Er nickte nur schwach.
Schnell lief ich in die Küche, um ein Kühlpack und etwas gegen die Schmerzen zu holen. Kaum war ich wieder da, spritzte ich ihm das Medikament. Er zeigte keinerlei Reaktion, was mir große Sorgen bereitete. Normalerweise ist er sehr empfindlich, was sowas angeht. Dann fing ich an seinen Fuß abzutasten, was er mit einem schmerzverzerrten Aufstöhnen quittierte.

Ich rutschte also ein Stück näher zu ihm und sah ihn an. Tränen liefen seine Wangen hinunter. „Shhh, Kleiner alles ist gut. Ich tu dir nicht weh, versprochen." „S-seid i-ihr sehr böse a-auf mich?", fragte er mich stotternd. „Nein, wir sind heilfroh, dass du wieder hier bist. Alles andere ist nebensächlich." Ich strich ihm eine Träne aus dem Gesicht und lächelte ihn an. Ich bin einfach so verdammt froh, dass beide wieder da sind. „Ich werde jetzt erstmal eine kühlende Salbe auf deinen Knöchel auftragen und einen Druckverband anlegen. Und dann müssen wir den Fuß hochlagern und gut kühlen. Mit Glück ist es nur eine starke Verstauchung, aber es kann auch sein, dass es angebrochen ist. Wie ist das denn passiert? "

„Als ich aus dem Fenster geklettert bin, bin ich abgerutscht und gefallen. Und unten bin ich dann umgeknickt.", antwortete er leise. „Und dann bist du die ganze Zeit so gelaufen?" Er nickte nur leicht. „Dann ist es ja kein Wunder, dass dein Knöchel so aussieht. Wir fahren morgen auf jeden Fall zum Röntgen ins Krankenhaus." Dann fing ich an vorsichtig die Salbe aufzutragen und machte anschließend den Verband darum. Als nächstes nahm ich ein Kissen, bettete sein Bein darauf und legte noch zwei Kühlpacks auf den Fuß. „Jayce?", hörte ich Colins leise Stimme. „Ja kleiner?" „Mir ist kalt." „Okay, ich bin gleich wieder da."

Schnell stand ich auf und lief in die Küche. Ich holte zwei Wärmflaschen und machte ihm einen heißen Tee. Dann holte ich noch zwei Kuscheldecken und lief anschließend zu Colin zurück. Ich legte eine Wärmflasche an seinen Bauch und die andere an seine Beine. Dann deckte ich ihn gut zu. „So, jetzt sollte es gleich besser werden. Hast du schon was gegessen? " „Ja, Sidney hat uns was bei McDonalds geholt." „Okay, gut. Möchtest du noch was?" „Gerade nicht." Ich setzte mich neben ihn und nahm seine Hand. „Alles wird gut, wir kriegen das wieder hin.",sagte ich und lächelte ihn an.

11 Siblings?! Where stories live. Discover now