Kapitel 38~

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Runa POV
Als ich das nächste mal aufwachte, ging es mir schon wesentlich besser. Mein Kopf tat noch etwas weh, aber immerhin war mir nicht mehr schlecht. Liam lag noch immer bei mir und schlief tatsächlich. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits Mittag war, wir hatten also ziemlich lange geschlafen. Ich war mir nicht sicher, ob ich Liam wecken sollte. Schließlich entschied ich mich dazu, ihn zu wecken, nicht dass er heute Nacht nicht schlafen konnte. „Liam!“, versuchte ich ihn zu wecken und rüttelte an seiner Schulter. „Was denn?“, murrte er verschlafen und ich lächelte. „Es ist schon Mittag, wir sollten vielleicht mal aufstehen“, meinte ich und küsste ihn sanft. „Wir können auch im Bett bleiben“, erwiderte er grinsend und drehte uns um, sodass ich nun unter ihm lag. „Hast du eine Ahnung, wie schwer es mir gestern gefallen ist, mich zurückzuhalten?“, fragte er mit rauer Stimme und drängte sich zwischen meine Beine. Unsicher sah ich ihn an. „Aber ich konnte deinen betrunkenen Zustand nicht einfach ausnutzen, das wäre nicht fair gewesen. Allerdings bist du ja nicht mehr betrunken“, murmelte er und küsste mich besitzergreifend. Sofort erwiderte ich den Kuss und Liam schob eine Hand unter mein Shirt. Erregt drängte ich mich gegen Liam, welcher mir das Shirt nun über den Kopf zog. „So hübsch“, murmelte er und ich versank in seinen eisblauen Augen.

Zufrieden ließ Liam sich neben mich fallen und zog mich an sich. Noch etwas atemlos kuschelte ich mich an ihn und fuhr mit einer Hand über seine Brust. Wir waren beide etwas verschwitzt und ich war auch wieder ein wenig erschöpft, aber Liam hatte einfach nicht aufhören wollen. Auf einmal knurrte mein Magen und ich legte peinlich berührt eine Hand auf meinen Bauch. „Dann gehen wir mal schnell duschen und füttern dich dann“, meinte er amüsiert und stand auf. Er trug mich ins Bad und ließ mich in der Dusche runter. Wir wuschen uns, wobei Liam schon wieder nicht die Finger von mir lassen konnte. Als wir fertig geduscht und angezogen waren, gingen wir runter ins Esszimmer. Zum Mittagessen gab es Pfannkuchen und ich bestrich mir einen mit Frischkäse und Schnittlauch. Da ich sehr hungrig war, aß ich fünf Pfannkuchen, aber Liam aß mehr. „Willst du ein wenig raus in den Garten?“, fragte er mich und ich nickte sofort. Lächelnd stand er auf und ich folgte ihm zur Terrassentüre. Wir schlüpften in die Schuhe, die neben der Türe standen und gingen dann raus. Ich schloss die Augen und genoss die frische Luft und die Wärme, die die Sonne ausstrahlte. Liam stand hinter mir und hatte seine Arme um mich gelegt.  „Es tut mir leid, dass du nicht früher rauskonntest, aber das Wetter war noch sehr unsicher“, meinte er und ich lächelte. „Schon gut, aber darf ich jetzt öfter raus?“ „Wenn das Wetter es zulässt, dann gerne.“ Dankbar sah ich ihn an und küsste ihn.

„Ich muss morgen zu einer Auktion, magst du mit?“, fragte Liam mich und ich schüttelte den Kopf. Die meiste Zeit über versuchte ich zu verdrängen, was Liam tat, aber es gab Momente, in denen es einfach nicht ging. „Okay, du musst auch nicht mit. Aber ich bin morgen ungefähr den halben Tag weg.“ Seufzend nickte ich und drückte mein Gesicht in sein Oberteil. Liam kraulte mir den Rücken und ich schloss entspannt die Augen. Eigentlich war er doch gar nicht so schlecht, er behandelte mich sehr gut. Manchmal baute er ziemlich Mist, aber er entschuldigte sich dann auch immer und es war schon sehr süß von ihm, wie er sich um mich kümmerte. Aus heiterem Himmel fing es an zu regnen und wir eilten zurück ins Haus. „Schade, ich wäre gerne noch ein wenig draußen geblieben“, murmelte ich und er strich mir eine nasse Strähne aus dem Gesicht. „Du kannst ja jetzt öfter raus, wenn das Wetter schön ist“, versicherte er mir und küsste mich. Den restlichen Tag über taten wir nichts besonderes, wir kuschelten einfach und lagen auf dem Sofa.

Ein paar Wochen später
Liam hatte heute ein paar seiner Geschäftspartner bei uns zuhause zu Besuch und er wollte, dass ich dabei war. Glücklicherweise durfte ich etwas tragen, was mich gut bedeckte, denn unter so vielen fremden Männern wollte ich nicht freizügig herumlaufen. Irgendwie hatte ich den ganzen Tag schon das Gefühl, dass heute etwas passieren würde. Brav blieb ich deshalb in Liams Nähe, auch wenn mich die Gespräche mit seinen Geschäftspartnern nicht interessierten. In einem freien Moment zog Liam mich etwas abseits und sah mich besorgt an. „Geht’s dir gut, Runa? Du wirkst schon den ganzen Tag über so unruhig und bist auch so blass“, fragte er besorgt und legte mir eine Hand auf die Stirn. „Mir geht’s gut, Liam, ich hab nur schlecht geschlafen heute“, beruhigte ich ihn und küsste ihn kurz. „Dann bin ich erleichtert. Ich hab mir schon Sorgen gemacht“, meinte er und ich lächelte. „Aber du gibst Bescheid, wenn es dir zu viel wird“, meinte er streng. Lächelnd versprach ich es ihm und er küsste mich. Allerdings bekamen wir nicht mehr Zeit zu zweit, denn schon rief wieder jemand nach Liam. Seufzend legte er einen Arm um mich und wir gingen zu dem, der nach Liam gerufen hatte. Ich hasste solche Veranstaltungen, aber ab und zu musste es sein und Liam zwang mich auch nicht dazu, daran teilzunehmen, aber heute wollte ich in seiner Nähe sein.

Auf einmal ertönten Schüsse. Die Fensterscheiben zersplitterten und die Eingangstüre wurde eingetreten. Erschrocken klammerte ich mich an Liam, der mich sofort in eine versteckte Nische zog. „Shh, ganz ruhig, Runa. Es wird alles gut“, flüsterte er und bedeckte mich, damit ich von nichts getroffen wurde. Voller Angst sah ich Liam an, der mich auf die Stirn küsste und dann selbst eine Waffe zog. Die ganzen Schrei verängstigten mich sehr und ich war froh, dass Liam mich nicht alleine ließ. Ab und zu gab er einen Schuss ab, blieb aber dauernd bei mir in der Nische. „Mister Black! Lassen sie ihre Waffe fallen und kommen sie mit erhobenen Händen aus ihrem Versteck!“, rief jemand und. Flehend sah ich Liam an, er durfte mich nicht alleine lassen. Beruhigend sah er mich an und hielt mich in seinen Armen. Die Schüsse waren verklungen, aber die Gefahr war noch nicht vorüber, das wusste ich. Lautlos schluchzend vergrub ich mein Gesicht in seinem Hemd und er strich mir über den Rücken. „Wir meinen es Ernst, Mister Black! Kommen sie mit erhobenen Händen zu uns!“ „Wieso sollte ich?“, fragte Liam laut und erschrocken sah ich ihn an. Er würde mich doch nicht alleine lassen. Beruhigend sah er mich an und schüttelte den Kopf.

„Wenn sie sich freiwillig stellen, werden wir ihnen nicht wehtun! Sollten sie sich jedoch weiterhin weigern, werden wir Gewalt anwenden!“ Liam verdrehte nur die Augen. „Sie sind einfach in mein Haus eingebrochen! Da werde ich mich nicht einfach zu ihnen begeben. Sie haben viele Menschen verletzt, wenn nicht sogar getötet und meine Frau ist zu Tode verängstigt, also bleibe ich mit ihr, wo ich bin!“ Ein Seufzen ertönte und ich sah Liam unsicher an. Plötzlich wurde er von mir gerissen und drei Männer drückten ihn auf den Boden. Verbissen wehrte Liam sich, aber die drei schafften aus, ihm Handschellen anzulegen und ihn bewegungslos zu machen. Ängstlich drückte ich mich enger an die Wand sah die vierte Person, die nun auf mich zukam ängstlich an. Alle trugen Masken, sodass man ihre Gesichter nicht erkannte, aber der, der nun vor mir stand zog seine Maske jetzt aus. Erschrocken sah ich ihn an, denn ich wusste, wer vor mir stand.

You are Mine, little BirdWhere stories live. Discover now