Kapitel 37~

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Liam POV
Endlich stand Runa vor mir. Das weiße Kleid, dass sie trug, stand ihr wirklich gut und schmeichelte ihr. Meine Schwester hatte nicht übertrieben, als sie gesagt hatte, dass Runa wunderschön sein würde. Am liebsten würde ich den ganzen Gottesdienst und auch die Feier danach überspringen, da ich mich viel lieber mit Runa beschäftigen wollte, aber es musste nun mal sein. In den letzten Tagen hatte ich noch mehr gemerkt, wie sensibel sie eigentlich war. Sie tat immer auf stark und störrisch, aber eigentlich war sie zart und zerbrechlich. Aber es war gut für mich gewesen, so hatte ich sie einfach manipulieren können. Es war nicht schwer gewesen, sie zu manipulieren, in dem ich mich um sie kümmerte, während es ihr nicht gut ging und jetzt hing sie an mir. Der Pfarrer leierte seinen Text herunter und wir gaben an der richtigen Stelle unsere Zustimmung, bevor wir uns die Ringe ansteckten. Runa sah mich noch immer etwas verunsichert an, aber das musste sie nicht.

„Sie dürfen die Braut nun küssen“, sagte der Pfarrer und lächelnd zog ich Runa an mich. „Sei nicht so unsicher, kleiner Vogel“, murmelte ich und küsste sie. Sie entspannte sich in meinen Armen und erwiderte den Kuss. Als wir uns lösten wurde gejubelt und Runa drückte sich an mich. Ihr war es unangenehm, das wusste ich, aber sie musste sich nicht dafür schämen, dass sie meine Küsse erwiderte. „Und wie geht’s jetzt weiter?“, fragte Runa mich leise. „Jetzt gehen wir feiern“, antwortete ich und zog sie mit mir nach draußen. Mit einer Limousine fuhren wir zu der Halle, in der wir feiern würden und ich half Runa beim aussteigen. „Gefällt es dir?“, fragte ich sie, denn sie hatte bis eben nicht gewusst, wie die Location aussieht, in der wir feiern würden. „Es ist wunderschön, Liam“, hauchte sie und lächelte mich an. „Das freut mich, ich hatte gehofft, dass es dir gefällt“, murmelte ich und küsste sie wieder. Ich bekam einfach nicht genug von ihr. Wir gingen nach drinnen und Runa sah sich staunend um. Uns wurde Sekt gereicht und ich gab Runa ein Glas. „Mehr als ein Glas bekommst du aber nicht, ich will nicht, dass du betrunken bist“, meinte ich und sie lächelte. „Du weißt doch gar nicht, wie ich bin, wenn ich betrunken bin“, erwiderte sie grinsend. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und beschloss, darauf zu achten, dass sie nicht zu viel Alkohol trank. Nach und nach kamen alle Gäste rein, was einige waren, da es nicht nur meine Familie war, sondern auch ein paar meiner Geschäftspartner. Wir verteilten uns alle auf unsere Plätze und ich war froh, dass ich Lia neben Rune gesetzt hatte, damit sie jemanden hatte, mit dem sie reden konnte, da ich ab und zu weg musste und Runa somit nicht ganz alleine war.

Es war schon sehr spät, als alle Gäste gingen und geschockt bemerkte ich, dass Runa sturzbetrunken war. Sie kicherte und ich musste sie festhalten, damit sie nicht umkippte. „Scheiße, Runa. Ich hatte doch gesagt, dass du nicht trinken sollst“, fluchte ich und hob sie hoch. „Ich hab doch nur zusammen mit Lia getrunken, es war total lustig. Du hast eine tolle Schwester“, murmelte sie und fummelte an meinem Hemdkragen herum. „Was wird das?“, fragte ich sie und sah sie an. „Du siehst so streng aus, das mag ich nicht“, murmelte sie und gähnte. Seufzend trug ich sie zum Auto und stieg mit ihr ein. Der Fahrer fuhr los und Runa öffnete die ersten Knöpfe meines Hemdes. „So sieht es schon besser aus“, murmelte sie zufrieden und legte ihren Kopf auf meine Brust. Der Tag heute hatte sie sehr angestrengt, kein Wunder, es war auch sehr viel für sie gewesen heute. Sie schlief schon so halb, als wir endlich daheim ankamen und ich sie aus dem Auto hob. Grummelnd suchte sie sich eine bequemere Position in meinen Armen, weshalb ich schmunzeln musste. Runa war so niedlich, wenn sie nicht vorgab, störrisch zu sein. Ich trug sie nach drinnen und hoch in unser Schlafzimmer.

„Runa, wach auf, du musst dich noch umziehen“, versuchte ich vorsichtig sie zu wecken, aber sie gab nur einen protestierenden Laut von sich. „Runa!“ „Ich bin wach!“ Etwas desorientiert sah sie sich um und ich ließ sie im Bad runter. „Du kannst so nicht schlafen, Runa, also musst du dich ausziehen und abschminken“, meinte ich sanft und seufzend öffnete sie den Spiegelschrank. Ich musste sie stützen, denn durch den Alkohol stand sie nicht gerade sicher. Nachdem sie sich abgeschminkt hatte half ich ihr aus dem Kleid und trug sie rüber ins Schlafzimmer. Ich legte sie auf das Bett und versuchte zu ignorieren, dass sie nur in Unterwäsche auf unserem Bett lag. Es wäre nicht fair. Sie war müde und sturzbetrunken. Also ging ich ins Ankleidezimmer, zog erst mich bis auf die Boxershorts aus und ging dann mit einem T-Shirt zurück ins Schlafzimmer. Runa schlief bereits und seufzend zog ich ihr das Shirt an, bevor ich mich hinter sie legte. Zufrieden vergrub ich mein Gesicht in ihren Haaren und nahm ihren Duft auf. Ich würde einfach niemals genug von ihr bekommen.

Am nächsten Morgen weckte Runa mich mit damit, dass sie hastig aus dem Bett sprang. Besorgt stand ich auf und hörte, dass sie sich erbrach. Leise fluchend ging ich ins Bad und sah, dass Runa über der Kloschüssel hing. Seufzend kniete ich mich neben sie und strich ihr über den Rücken. „Ich trink nie wieder so viel“, stöhnte sie, nachdem sie aufgehört hatte sich zu übergeben. „Dabei warst du so niedlich gestern Abend“, meinte ich und half ihr auf. „Du hattest versprochen darauf zu achten, dass ich nicht so viel trinke“, murrte sie und ich lachte. „Ich hätte nicht gedacht, dass Lia dich so sehr abfüllt“, gab ich zu und sie putzte sich die Zähne. Danach trug ich sie wieder ins Schlafzimmer und legte sie ins Bett. „Ich denke mal, dass du noch ein wenig schlafen möchtest“, meinte ich und deckte sie zu. „Bleibst du bei mir?“, fragte sie müde und ich seufzte. Eigentlich hatte ich noch einiges zu erledigen, aber ich konnte Runa nicht widerstehen, deshalb legte ich mich zu ihr. Zufrieden kuschelte sie sich an mich und schlief wieder ein. Ich kraulte ihren Rücken und schlief tatsächlich auch nochmal ein.

You are Mine, little BirdWhere stories live. Discover now