Kapitel 31

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James saß mit Mailin und Coleman an einem verlassenen Ort. Der Professor hatte viele Schutzzauber gewirkt und ließ James und Mailin nicht aus den Augen. James war genervt. Und vor allem war er sauer. Wie lange sollten sie noch hier bleiben? Er wollte endlich zu Leonie, sehen wie es ihr ging. "Jetzt bringen Sie uns endlich zu unserer Schwester!", verlangte James, welcher ungeduldig wurde. "Sobald wir die Nachricht erhalten, dass die Gefahr vorbei ist, Mister Potter!", antwortete der Professor knapp. "Durch Ihre Schutzzauber wird nur niemals irgendeine Nachricht durchkommen können!", stellte James gereizt fest. "Grundsätzlich haben Sie da recht, Mister Potter. Allerdings können Patroni hier durch. Professor McGonagall und ich haben vereinbart, dass sie mir einen Patronus schickt, sobald wir zurück dürfen.", erklärte der Professor geduldig. Der Gryffindor sah den Professor misstrauisch an, setzte sich dann wieder und wartete ungeduldig. Die Zeit verging ihm gefühlt ehlend langsam. Wahrscheinlich lag dies daran, dass er sich um seinen Zwilling sorgte. Irgendwas musste passiert sein und er, als ihr Zwillingsbruder, tappte im Dunkeln. Das machte ihn Wahnsinnig.

Irgendwann, als James und Mailin eingeschlafen waren, erreichte Coleman der Patronus von Professor McGonagall. Die Patronus-Katze übermittelte ihm die Nachricht, dass Hagelkorn nicht mehr im Schloss sei. Erleichtert seufzte er auf. Er schaute zu den Geschwistern, zögerte kurz. Langsam ging er zu James und stupste ihn leicht an der Schulter an. Erschrocken fuhr James hoch und starrte seinen Professor an. "Ich kann Sie jetzt zu Miss Potter bringen.", verkündete er dem jungen Potter. Sein Blick hellte sich auf, dann schaute er zu Mailin. Durch das Hochschrecken von James war auch Mailin wach geworden. Müde rieb sie sich über die Augen. "Was ist los?", murmelte sie verschlafen. "Wir können endlich zu Leonie.", freute James sich. Sofort war Mailin hellwach. "Dann ist die Gefahr nicht mehr da?", fragte Mailin vorsichtig den Professor. Dieser nickte zur Bestätigung. Mailin und James strahlten sich dann.

Zurück in Hogwarts brachte Professor Coleman die Geschwister zügig zum Krankenflügel. Es war zwei Uhr Nachts, doch James und Mailin wollten sofort zu Leonie. Im Krankenflügel angekommen, führte der Professor die Geschwister an Leonies Bett. Über James' Gesicht legten sich sofort Sorgenfalten. "Was ist passiert?", fragte er leise. "Das liegt nicht an mir, Ihnen das zu erzählen.", antwortete Coleman. James seufzte, schaute dann aber wieder zu Leonie. Diese schlief, dank des Schlaftrunks, ganz ruhig. James setzt sich auf die Bettkante und schwieg. Mailin setzte sich auf einen freien Stuhl neben Leonies Bett. Madam Pomfrey kam zu ihnen, weil sie nochmal nach Leonie schauen wollte. James sah die Krankenschwester fragend an, doch diese schüttelte den Kopf. "Das müssen Sie Miss Potter selbst fragen, wenn sie wieder wach ist. Aber überanstrengen Sie sie nicht, sie braucht viel Ruhe.", mahnte sie den Gryffindor. Dieser nickte leise seufzend.

Am Morgen wurde Leonie wieder wach. James merkte das sofort und stand auf. "Leonie?", fragte er leise. Leonie zuckte zusammen, blinzelte dann zu James. Sie sah nicht gut aus, trotz der Bemühungen der Krankenschwester. "Wie geht es dir?", fragte James besorgt. "So wie ich aussehe...", antwortete Leonie mit schwacher Stimme. "Was ist passiert? Warum wolltest du, dass Coleman uns in Sicherheit bringt?", fragte James, was ihn die ganze Zeit schon beschäftigte. Leonie zögerte, fing dann stockend an zu erzählen. Ihre Stimme zitterte und sie war heiser. James schaute sie fassungslos an, während Mailin anfing zu weinen. "Du hättest Meinetwegen nicht schweigen müssen. Mir wäre schon nichts passiert und dir hätte früher geholfen werden können.", schluchzte die Ravenclaw. "Ich würde mein Leben für dich geben, wenn dir dadurch nicht passiert.", erwiderte Leonie mit schwacher Stimme. Mailin schniefte und kletterte dann zu Leonie ins Bett. Diese zog ihre kleine Schwester in die Arme. Jede Bewegung tat ihr weh, doch sie sagte nichts. "Und wo ist dieses Schwein jetzt?", fragte James, welchen die Wut packte. "Ich weiß nicht... Ich hoffe, ich sehe ihn nie wieder...", antwortete Leonie. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Den bringe ich um!", knurrte James. Leonie zuckte zusammen und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Professor Dumbledore kam mit McGonagall und Coleman in den Krankenflügel. Die Professoren wollten nach Leonie sehen. "Wie ich sehe, befinden Sie sich in bester Gesellschaft, Miss Potter.", sagte Dumbledore und sah die drei Geschwister an. "Wo ist das Drecksschwein, das meine Schwester angepackt hat?", fragte James mit Zorn in der Stimme. "Er befindet sich in einem Sicherheitsverlies von Askaban.", antwortete McGonagall, welche sich nicht mal Ansatzweise die Mühe gab, ihren Schüler zur Sordnung zu rufen. "Das ist alles? Eine Zelle in Askaban?", fragte James verärgert. "Es wird gerade verhandelt, mehr kann ich dazu nicht sagen.", antwortete Dumbledore. "Ich hoffe, sie verurteilen ihn zu Tode!", sagte James wütend. "Ich glaube, sie reden gerade über eine viel härtere Strafe als den Tod.", sagte Dumbledore. Fragend schaute James den Schulleiter an. "Alles zu seiner Zeit, Mister Potter.", meinte Dumbledore und schaute dann zu Leonie. "Geht es Ihnen besser?", fragte er die Gryffindor. Er klang besorgt. "Ich fühle mich überrollt...", antwortete Leonie mit schwacher Stimme. "Wir mussten übrigens Ihren Eltern schreiben und denen erzählen, was passiert ist.", sagte Dumbledore, nachdem einige Sekunden lang unangenehmes Schweigen geherrscht hatte. Leonie sah den Schulleiter blass an. "Ihre Eltern befinden sich mit bei der Verhandlung. Sobald die Verhandlungen abgeschlossen sind, kommen sie hierher, um Sie zu sehen.", erzählte der Schulleiter. Leonie schwieg, weinte dabei stumme Tränen. Sicher machten ihre Eltern sich jetzt die größten Sorgen um sie. Leonie wollte nicht, dass ihre Eltern sich solche Sorgen um sie machten.

Am frühen Abend kamen Leonies Eltern dann in den Krankenflügel. Professor Dumbledore brachte die Eltern dorthin. Leonie lag im Bett und lauschte Mailin, welche ihr eine Geschichte vorlas, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Auch James lauschte gespannt. Allerdings verspürte er noch immer eine extreme Wut wegen Hagelkorn. "Leonie!", stieß Dorea Potter aus, lief zum Bett und zog ihre Tochter in ihre Arme. Leonie ließ sich überrumpelt in die Arme ihrer Mutter ziehen, wobei ihre Augen wieder feucht wurden. Mailin schwieg, schaute die Eltern neugierig an. Charlus Potter legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter. James schaute auf und blickte seinen Vater an. "Was hat das Arschloch bekommen?", fragte er sofort, ohne jegliche Umschweife. "Er bekommt jeden Moment den Kuss des Dementors.", antwortete Charlus leise. Er sah müde und erschöpft aus. Mailin runzelte die Stirn. "Den Tod? Ist das wirklich die richtige Strafe?", fragte sie verunsichert. "Der Kuss des Dementors ist schlimmer als der Tod.", antwortete Charlus. Er schaute zu Mailin, ahnte, dass sie Leola war. Leonie hatte ihnen vor einer Weile geschrieben und gesagt, dass Mailin zu ihnen wollte. "Du musst Mailin sein.", stellte er mit ruhiger Stimme fest. Mailin nickte leicht, wurde dabei etwas rosa an den Wangen. Charlus lächelte. "Leonie hat uns von dir geschrieben und vom DNA-Test.", setzte Charlus an. Unsicher schaute Mailin ihren Vater an. "Wir würden uns sehr freuen, wenn du zurück zu uns kommst und wir eine Familie sind.", sagte er und schaute der Ravenclaw in die Augen. Diese sah mit großen Augen zurück. "Auch mit Herzfehler?", fragte sie zaghaft. "Es ist egal, ob du einen Herzfehler hast oder nicht. Du bist und bleibst unsere Tochter und wir lieben dich.", antwortete Charlus ohne zu zögern. Mailin stand auf und fiel ihrem Vster in die Arme. Sie war glücklich, endlich zu Hause angekommen zu sein.

"Und dieses Schwein bekommt den Kuss des Dementors? Soll das die gerechte Strafe sein?", fragte James verärgert. Charlus nickte. "Der Kuss des Dementors entzieht dir deine Seele, lässt am Ende deinen Seelenlosen Körper zurück. Du lebst weiter, weil deine Organe alle noch funktionieren, aber du fühlst und denkst gar nichts mehr. Du weißt auch nichts mehr. Du bist ein leerer Körper.", versuchte Charlus seinem Sohn zu erklären. Dieser sah seinen Vater überrascht an. "Nach dem Kuss kommt er zurück in seine Zelle.", seufzte der Vater. Er hatte sich erhofft, dass dieser Mistkerl eine schlimme Folterstrafe bekäme. Allerdings empfand er dem Kuss des Dementors als eine Strafe, die der Folter sehr nahe kam. Leonie lag in den Armen ihrer Mutter und weinte. Sie zitterte dabei am ganzen Körper. Dorea strich ihrer Tochter behutsam über den Rücken. James sah seine Zwillingsschwester besorgt an. Am liebsten hätte er den Professor getötet. So Qualvoll wie nur irgendwie möglich. Er war so unfassbar wütend. Doch nun war die Strafe schon ausgesprochen und er konnte nichts mehr tun. Er musste sich mit der Strafe zufrieden geben.

So, ich habe versucht dieses Kapitel aus James' Sicht zu schreiben 😅 Ich erhielt den Wunsch dazu und ich habe mir Mühe gegeben, um das umzusetzen. Ich hoffe es gefällt dir, Stellarlune_ 🤗

Nikky

Leonie Dorea Potter I (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now