Leonie Dorea Potter I (Harry Potter FF)

Kapitel 20

Einige Tage später saß Leonie zum Frühstück in der Großen Halle. Sie saß zwischen Remus und James. Allerdings bekam Leonie keinen Bissen runter. "Du solltest etwas essen.", merkte Remus an, doch Leonie reagierte nicht. Dafür erntete Remus fragende Blicke von Sirius und James. "Leonie?", fragte Remus und legte eine Hand auf ihren Arm. Sofort zuckte Leonie zusammen und sah Remus mit weit aufgerissenen Augen an. Dieser sah erschrocken zurück und zog seine Hand wieder weg. "Was ist los?", wollte James wissen, dem die Veränderung bei seiner Schwester auch schon aufgefallen war. "N...Nichts...", stotterte Leonie. "Warum isst du dann nicht?", fragte Sirius und hob eine Augenbraue. "Kein hunger...", antwortete Leonie ausweichend. "Seit drei Tagen?", fragte Remus skeptisch und musterte seine beste Freundin. Diese zuckte nur mit den Schultern und schwieg. Schließlich stand Leonie auf und verließ Wortlos die Große Halle. James wollte ihr nach laufen, doch Remus hiel seinen besten Freund davon ab. "Lass sie, sie braucht sicher nur etwas Zeit für sich.", sagte Remus leise und zog James zurück auf seinen Platz.

Schweigend folgte Mailin der Gryffindor-Freundin. Am schwarzen See blieb Leonie schließlich stehen. Mailin stellte sich zu ihr. "Leonie?", fragte sie leise. Erschrocken zuckte Leonie zusammen und blickte zu Mailin. "Darf ich dich was fragen?", fragte Mailin leise und unsicher. Leonies Augen wurden ein wenig feucht. Sie ahnte schlimmes. "Was... was möchtest du fragen?", fragte Leonie leise. "Warum sehe ich genauso aus wie du?", stellte Mailin ihre Frage. Überrascht sah Leonie die kleine Freundin an. "Das weiß ich nicht.", antwortete sie ehrlich. "Du sagtest mal, du hättest eine kleine Schwester gehabt. Was ist mit ihr passiert?", fragte Mailin vorsichtig. "Leola ist mit 10 Tagen an einem Herzfehler verstorben.", antwortete Leonie traurig und senkte den Blick. "Das tut mir Leid.", sagte Mailin leise. "Warum fragst du?", wollte Leonie wissen. "Naja... Aufgrund unseres gleichen Aussehens... Und Aufgrund anderer Ähnlichkeiten, da hatte ich gedacht, vielleicht sind wir... Schwestern...", sprach Mailin aus, was sie nun seit ein paar Tagen beschäftigte. Leonie sah die Ravenclaw mit großen Augen an. Diese schaute unsicher zurück. "Das können wir sicher überprüfen.", sagte Leonie, nahm Mailin an der Hand und rannte hoch in die Schulbibliothek. Verärgert rief Madam Pince ihnen nach, sie sollen nicht rennen. "Tschuldigung!", rief Leonie und eilte durch die Gänge. Verwirrt folgte Mailin ihrer Freundin. Leonies Blick fiel auf die verbotene Abteilung. "Komm mit.", sagte Leonie und lief mit Mailin zum Gryffindor-Turm. Dort nannte sie eilig das Passwort, stolperte in den Gemeinschaftsraum und zog Mailin dann mit in den Schlafsaal von James und den anderen Jungs. "Leonie, was sollen wir hier?", fragte Mailin, welche angewidert zu den dreckigen Socken von Sirius und James schaute. Leonie zog den Koffer unter James' Bett hervor und zog silbrigen Stoff hervor. Mailins Blick fiel auf die dreckigen Unterhosen von Peter. Der Ravenclaw wurde schlecht. Verwirrt folgte Leonie ihrem Blick und fing dann an zu lachen. "Vergiss das hier einfach wieder.", grinste sie, schob den Koffer zurück unters Bett und rannte dann mit Mailin zurück zur Bibliothek.

Vor der Bibliothek warf Leonie den Tarnumhang über sich und Mailin. "Und mit etwas Stoff über dem Kopf willst du jetzt ein Buch klauen?", fragte Mailin skeptisch. Leonie seufzte. "Das ist ein Tarnumhang.", sagte sie leise und nahm den Umhang wieder ab. Dann trat sie drei Schritte von Mailin weg und warf sich selbst den Umhang über. Mailin machte große Augen. "Wo... wo bist du?", fragte Mailin und schaute sich um. Leonie hob den Umhang wieder an. "Der Umhang macht unsichtbar.", erklärte Leonie knapp. "Wie kommst du an einen solchen Unhang?", fragte Mailin bewundernd. "Es ist nicht meiner, sondern James' Umhang. Es ist ein Familienerbstück und wird von Generation zu Generation an die Söhne verebt.", erklärte Leonie und warf den Umhang dann über sich und Mailin. "Wir sind zwar jetzt unsichtbar, allerdings kann man uns trotzdem noch hören. Deswegen müssen wir jetzt ganz leise sein.", erklärte Leonie leise. Mailin nickte und schwieg. Leonie lächelte und schlich sich dann mit Mailin in die Bibliothek. Unbemerkt schlichen die beiden Mädchen, versteckt unterm Tarnumhang, in die verbotene Abteilung. Lautlos machte Leonie die Tür hinter ihnen wieder zu und huschte dann um die Ecke. Dort legte sie den Umhang ab und lief die Regalreihen entlang. Neugierig sah Mailin ihr dabei zu. Leonie atmete einmal tief durch und zog dann eines der Bücher hervor. Sie richtete ihren Zauberstab darauf und murmelte etwas. Leonie war nicht zum ersten Mal in der verbotenen Abteilung und kannte deshalb die Eigenarten der Bücher fast genauso gut wie Madam Pince. Das Buch ließ sich besänftigen und ließ Leonie dann in sich lesen. Mailin machte große Augen. "Ist das nicht gefährlich?", fragte sie leise. "Nur, wenn wir ein Buch erwischen, welches uns beißen oder vergiften will.", antwortete Leonie schlicht. Daraufhin wich Mailin jegliche Farbe aus dem Gesicht. "Keine Sorge, ich weiß wie ich mit den Büchern hier umgehen muss.", sagte Leonie schnell, als sie Mailins blasses Gesicht bemerkte. Schließlich stellte Leonie das Buch resigniert zurück. Irgendwann gab sie es dann auf. In keinem der Bücher stand etwas praktisches drin. Sie hatte ein Buch gefunden, in welchem bestätigt wurde, dass es diese Art von Magie gab, allerdings stand keine Anwendung drin. "Und jetzt?", fragte Mailin leise. "Jetzt gehen wir erstmal wieder raus und dann schauen wir weiter.", antwortete Leonie, warf den Umhang über sich und Mailin und schlich raus aus der Bibliothek. Schnell brachte sie den Tarnumhang zurück in James' Koffer. Im Gemeinschaftsraum setzten sie sich dann vor den Kamin.

Sie überlegten noch eine ganze Weile, jedoch musste Leonie dann zum Unterricht. "Beim Mittagessen überlegen wir weiter.", versprach Leonie und Mailin nickte lächelnd. Leonie lächelte schwach zurück und eilte dann zum Unterricht. Professor Flitwick wollte gerade die Türe zu machen, als er Leonie erblickte. Er seufzte und ließ sie noch rein. "Danke, Professor Flitwick.", sagte Leonie außer Atem und ließ sich dann neben Johanna nieder. "Geschichte komplett verpasst und zu Zauberkunst fast zu spät.", stellte Johanna fest und musterte ihre Cousine. "Ich hatte wichtiges zu tun.", antwortete Leonie knapp und konzentrierte sich dann auf den Unterricht. Beim Mittagessen kam Leonie eine Idee. Sie schnappte sich Mailin und rannte mit ihr zum Krankenflügel. "Madam Pomfrey?", rief Leonie und schaute sich nach der Krankenschwester um. Diese kam aus ihrem Büro geeilt. "Was ist passiert, Miss Potter?", fragte die Krankenschwester besorgt. "Können Sie einen Gentest machen?", fragte Leonie, ein wenig außer Atem. "Dafür schreien Sie in meinem Krankenflügel herum?", fragte Madam Pomfrey verärgert. "Tut mir Leid, Madam Pomfrey.", entschuldigte Leonie sich verlegen. Die Krankenschwester seufzte. "Natürlich kann ich das. Aber warum fragen Sie?", sagte die Krankenschwester schließlich. "Können Sie bei Mailin und mir einen Gentest machen?", fragte Leonie, ohne auf Madam Pomfreys Frage einzugehen. Diese hob skeptisch eine Augenbraue. "Bitte, es ist wichtig.", sagte Leonie, doch die Krankenschwester verweigerte. Sie wollte erst wissen warum. "Naja, wissen Sie, es ist ein Projekt für den Unterricht. Wir sollen uns jemanden aussuchen und einen Gentest machen. Ich wollte den mit Leonie machen, weil ich sonst niemandem so vertraue wie ihr.", erzählte Mailin schließlich. Madam Pomfrey hob skeptisch eine Augenbraue, machte dann allerdings den Gentest bei den beiden Mädchen. Mailin grinste Leonie an, während diese ziemlich überrascht war. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Mailin so gut lügen konnte. "Wann haben wir das Ergebnis?", fragte Mailin, als Madam Pomfrey die Proben hatte. "Da es für die Schule ist, mache ich den direkt. Warten Sie hier, es dauert einen Moment.", antwortete Madam Pomfrey und verschwand mit den Proben in ihrem Büro. "Wieso hast du gelogen?", fragte Leonie leise. "Weil Madam Pomfrey sonst keinen DNA Test gemacht hätte. Schließlich ist es nicht aus gesundheitlichen Gründen.", antwortete Mailin. Leonie seufzte leise.