Kapitel 15

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Die anderen drei Täter konnten nicht herausgefunden werden, auch nicht durch kollektives Nachsitzen. Den Slytherins war es egal und der Gryffindor, der es war, schwieg trotz der vielen Beschwerden der anderen Gryffindors. "Wir mussten ellenlange Texte schreiben bei McGonagall! Mir tun die Finger weh!", beschwerte James sich, als sie vorm Kamin saßen. Den Streit mit Peter hatten sie inzwischen vergessen, denn sie saßen alle zusammen. Leonie hatte Mailin mitgebracht, weil die Kleine an ihr klebte. Mailin meinte, sie würde sich bei Leonie sicherer fühlen und Leonie mochte die Anwesenheit von Mailin. "Ich habe hier schon eine Blase am Finger, vom vielen schreiben!", bestätigte Sirius und zeigte seinen Finger. "Jungs, bitte, es fängt an zu nerven. Jeden Abend die gleiche Leiher.", sagte Leonie gereizt. "Außerdem hat Professor McGonagall gesagt, sobald sie weiß, wer es war, endet das kollektive Nachsitzen früher.", warf Remus mit ein. "Also doch Veritaserum.", schloss James daraus. "Könnt ihr sowieso nicht herstellen, habt ihr nämlich keine Ahnung von.", sagte Remus knapp. "Aber du kannst das, Moony.", grinste Sirius ihn an. "Ich helfe euch dabei aber nicht!", gab er gereizt zurück. Mailin sah fragend zu Leonie. "Das ist normal zwischen Denen. Sirius und James würden öfter mal zu weit gehen, wenn Remus sie nicht stoppen würde. Und einiges können sie ohne Remus' Hilfe nicht schaffen.", erklärte Leonie mit leiser Stimme. Mailin nickte, während James seiner Schwester in die Seite kniff. "Lass es sein!", fauchte Leonie ihn an und schlug James auf den Hinterkopf. Remus, dem es zu viel wurde, stand einfach auf und ging in seinen Schlafsaal. Peter eilte ihm schnell hinterher. Sirius verdrehte genervt die Augen und Mailin seufzte leise. "Was sollte das?", beschwerte sich James bei seiner Schwester. "Kneiff mich nicht, dann haue ich dich nicht!", sagte sie schlicht. James schnaubte leise, beließ es aber dabei, da er einfach keine Lust mehr hatte. Das Nachsitzen reichte ihm. "Wie finden wir den Täter?", fragte Sirius, um aufs eigentliche Thema zurück zu kommen. "Gar nicht. Der Täter hat sich bis jetzt nicht gezeigt, also wird er auch weiterhin nicht.", antwortete Leonie. Ihr gefiel das selbst nicht, denn sie fragte sich, welcher Gryffindor sich mit den Slytherins verbündete. Leonie begleitete Mailin schließlich noch zu ihrem Gemeinschaftsraum und erst als die Kleine sicher im Gemeinschaftsraum war, ging Leonie zurück zu ihrem Gemeinschaftsraum.

In der Nacht lag Leonie wach im Bett. Sie starrte an die Decke und war in Gedanken versunken. Warum sah Mailin genauso aus wie sie selbst? Und Leonie hatte auch schon andere Ähnlichkeiten festgestellt. Tatsächlich ging Mailin die Sachen genauso an, wie Leonie selbst. Dann der gleiche seltene Herzfehler und ähnliche Gedankengänge. Jedes Mal, wenn Leonie Zeit mit Mailin verbrachte, dachte sie an ihr erstes Schuljahr zurück. Und jedes Mal dachte sie dabei an Leola. Sie vermisste ihre kleine Schwester und stellte sich jeden Tag die Frage, was aus Leola wohl geworden wäre. Die ersten Tränen rollten über ihr Gesicht. Dann dachte sie an Nika. Sie hatte in Nika eine zweite Chance für ihre Familie gesehen. Nika hätte mit Sicherheit die Leere gefüllt. Stumme Tränen rollten über ihr Gesicht und flossen dann ins Kopfkissen. Irgendwann fiel sie dann in einen unruhigen Schlaf.

Als sie am nächsten Morgen wach wurde, war ihr Kopfkissen nass. Offenbar hatte sie im Schlaf geweint. Verschlafen setzte Leonie sich auf und rieb sich über die Augen. Dann stolperte sie ins Badezimmer und machte sich fertig. Im Gemeinschaftsraum traf sie dann auf ihre Cousine Johanna. "Du siehst echt scheiße aus, Leonie.", grüßte Johanna ihre Cousine. Leonie schnaubte leise. "Danke für die Blumen, Johanna.", beschwerte Leonie sich. Johanna hob entschuldigend die Hände und zusammen gingen die beiden Mädchen dann in die Große Halle. "Du siehst aus, als hättest du geweint.", meinte Johanna vorsichtig, während sie auf dem Weg zum Frühstück waren. "Ist weinen neuerdings verboten?", fragte Leonie mürrisch. "Nein, natürlich nicht.", sagte Johanna beschwichtigend. "Ich mache mir nur Sorgen um dich.", fügte sie vorsichtig hinzu. Leonie seufzte leise. "Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen, morgen geht es gut. Ich habe diese Nacht nur schlecht geschlafen.", antwortete Leonie ruhig und betrat dann die Große Halle. Johanna folgte ihr und setzte sich neben sie. Heute war das Quidditch-Spiel, Gryffindor gegen Slytherin. "Ihr macht die Schlangen heute doch hoffentlich fertig!", sagte eine Ravenclaw aus der Fünften. Sie spielte selbst Quidditch. Da sie sich allerdings gut mit Mailin verstand, war es ihr wichtig, heute eine Niederlage der Slytherins zu sehen. Auch, wenn dies heißen würde, dass sie als nächstes gegen Gryffindor spielen müssten. "Das ist zumindest unser Ziel.", antwortete James, welcher die Slytherins hasste. "Heute besonders viel Einsatz, es geht schließlich auch um Mailin.", sagte die Ravenclaw. "Um Mailin brauchst du dir keine Sorgen machen, Boot.", erwiderte Leonie forsch. Die Ravenclaw nickte Leonie kurz zu und ging dann zu ihrem Haus.

Leonie Dorea Potter I (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now