Kapitel 14

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Leonie hatte genug. Genug von ihrem Bruder, der sich ausführte wie ein riesiger Vollidiot. Genug von ihrem Freund, Sirius, welcher sich genauso aufführte, als sei er ein Vollidiot. Und genug von ihrem Freund Peter, der sich bei jeder Kleinigkeit direkt verpisste. Das Lily sich ständig vor Leonie über Sirius und James beschwerte, machte es nicht unbedingt besser. Die meiste Zeit verbrachte sie nun mit ihrer Cousine Johanna und ihrem Freund Remus. Doch Leonie spürte, dass sie den Beiden irgendwie im Weg war. Sie wusste, dass die Beiden aufeinander standen und Leonie wollte nicht dazwischen stehen. "Ich gehe schon mal. Wir sehen uns später.", sagte sie schließlich und trennte sich von den Beiden. Johanna und Remus sahen sie fragend an, doch Leonie lächelte nur und ging. Den Schubs brauchten Johanna und Remus. Sie mussten einfach mal alleine sein.

Alleine streifte Leonie durch die Gänge. Als sie einen Schrei hörte, blieb sie erschrocken stehen. Dann lief sie in die Richtung, aus welcher der Schrei kam. Vorsichtig schaute Leonie um die Ecke. Sie sah eine Gruppe von Slytherins, fünfte und sechste Jahrgang. Dazwischen war auch ein Gryffindor, doch Leonie sah nicht, welcher Gryffindor-Schüler es war. Die Gruppe schien auf jemanden einzuprügeln. Sie erhaschte einen kurzen Blick in die Mitte des Kreises. Dort kauerte ein Mädchen, erste oder zweite Klasse. Wütend zückte Leonie ihren Zauberstab und trat auf die Gruppe zu. "So viele Große Jungs auf ein kleines Mädchen? Ziemlich feige!", sagte sie laut. Ihre Stimme bebte vor Zorn. Ein paar drehten sich zu Leonie um und grinsten hässlich. "Potter!", sagte einer der Slytherins. Er sprach ihren Namen voller Verachtung aus. "Mulciber!", erwiderte Leonie, mit genauso viel Verachtung. Der Angesprochene feuerte einen Fluch auf Leonie, doch diese blockte gekonnt ab. Sofort schickte sie einen Fluch zurück, doch Mulciber wich aus, weswegen der Fluch einen anderen Slytherin traf. Dieser schrie auf und schlug wild um sich. Die Anderen sahen ihn zornig an, bekamen allerdings den einen oder anderen Schlag ab. Mulciber schlug ihn schließlich k.o. und jagte einen Fluch auf Leonie. Diese wollte ausweichen, wurde jedoch an der Wange getroffen. Ein Messer streifte ihre Wange und hinterließ einen tiefen Schnitt. Leonie keuchte auf, doch jagte direkt einen Fluch zurück. Dieser traf Mulciber mit voller Wucht. "Petrificus  Totalus!", sagte Leonie laut. Mulciber erstarrte und fiel der Länge nach hin. Einer der Slytherins kam bedrohlich auf Leonie zu, doch diese reagierte sofort. "Stupor!', sagte sie laut. Der Slytherin, der es nicht schaffte auszuweichen, wurde nach hinten geschleudert und lag dann bewusstlos am Boden. Die Anderen ergriffen schnell die Flucht.

Leonie schnaubte verächtlich und lief dann zu dem kleinen Mädchen. "Na komm, ich helfe dir.", sagte sie ruhig und hielt ihr die Hand hin. Die Kleine schaute eingeschüchtert auf. Überrascht sahen die beiden Mädchen sich an. "Mailin?", fragte Leonie leise. "Leonie.", hauchte die Ravenclaw und ließ sich von Leonie hochziehen. Mailins Gesicht war voller Tränen. Die Gryffindor zog die kleine Ravenclaw in ihre Arme. "Ich bin ja da.", sagte Leonie beruhigend und strich Mailin über den Rücken. Diese drückte sich erleichtert an die Ältere. "Danke.", hauchte Mailin unter Tränen. "Dafür nicht.", wehrte Leonie ab. Leonie brachte Mailin schließlich in den Krankenflügel, wo Madam Pomfrey sich sofort um die junge Schülerin kümmerte. Die Krankenschwester wurde während der Untersuchung etwas stutzig. Fragend blickte Leonie sie an. "Haben Sie öfter Atemnot, Miss McAllen?", fragte die Krankenschwester die junge Ravenclaw. Diese blickte die Krankenschwester unsicher an. "Nein, bis jetzt habe ich nichts bemerkt.", antwortete Mailin. "Einen hartnäckigen, trockenen Husten?", hakte Madam Pomfrey weiter nach. Mailin schüttelte den Kopf. "Warum fragen Sie, Madam Pomfrey?", wagte Leonie zu fragen. "Nun, tatsächlich haben Sie, Miss McAllen, den gleichen Herzfehler wie Miss Potter.", antwortete die Krankenschwester und wirkte selbst ungläubig. "Was ist daran so merkwürdig? Viele Menschen haben einen Herzfehler.", erwiderte Mailin zögerlich. "Nun, es gibt verschiedene Arten von Herzfehlern. Es gibt Herzfehler, die häufig vorkommen. Und dann gibt es Herzfehler, die sind selten. Und Sie Beide haben den gleichen seltenen Herzfehler.", versuchte Madam Pomfrey mit einfachen Worten zu erklären. Unsicher blickte Mailin die Krankenschwester an. Leonie warf unsicher einen Blick zu Mailin. Ein seltener Herzfehler. Leola hatte auch einen seltenen Herzfehler gehabt. Ihr eigenes Herz zog sich für einen Moment zusammen, doch dann schüttelte sie den Gedanken direkt wieder ab. Das konnte nicht sein, unmöglich. "Aber ich hatte noch nie Probleme am Herzen. Ich bin regelmäßig beim Arzt, weil mein Vater im Mungos arbeitet.", sagte Mailin, völlig verunsichert über den Befund der Krankenschwester. "Nun, der Herzfehler ist vermutlich angeboren. Allerdings erst durch die Folter von vorhin ausgelöst worden. Es ist gut möglich, dass man das vorher nicht sehen konnte bei den Untersuchungen. So wie bei Miss Potter. Vor dem Gift der Venemosa Tentacula war der Herzfehler versteckt. Erst durch das Gift konnte der Herzfehler entdeckt werden.", erklärte Madam Pomfrey. Mailin und Leonie seufzten leise.

Leonie Dorea Potter I (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now