Es ist nicht so, wie es aussieht!

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Zwei Minuten später stehe ich lachend und atemlos wieder im Getümmel. Natürlich entdeckt mich Lacey sofort und stürmt auf mich zu. 

"Da bist du ja! Ich hab dich überall gesucht! Wo warst..." Dann fällt ihr Blick auf Lou, der immer noch neben mir steht und ihre Augen werden schmal. 

"Warte... dich hab ich auch nicht gesehen. Wart ihr beiden etwa..."

Verdammt. Elias hatte Recht. Auf einmal wird mir deutlich bewusst, dass meine Wangen vom vielen Herumrennen noch ganz rot sind, und meine Frisur sieht vermutlich auch nicht mehr besonders ordentlich aus. Für mein Kleid gilt dasselbe, wie ich mit einem Blick an mir hinunter feststelle. Verdammt, verdammt, verdammt.

Auf Laceys Gesicht breitet sich ein fröhliches Grinsen aus. 

"Darf ich mal kurz mit dir reden?", fragt sie mich, mit einem teuflischen Ausdruck in ihren Augen. Oh nein. Mit brennenden Wangen folge ich ihr. Ein paar Meter weiter bleibt sie stehen. 

"Oh. Mein. Gott.!", kreischt sie und hüpft auf und ab. 

"Nein, warte, ich...", versuche ich, dagegen zu steuern. Vergeblich.

"Du und Lou?! Ich dachte, du kannst ihn nicht leiden! Ich fasse es nicht!! Ihr wart bestimmt zwei Stunden da oben!", sie schaut mich verschmitzt an. "Und, wie war es?"

"Es ist überhaupt nicht so, wie du denkst.", murmele ich beschämt. "Wir haben nur... Fangen gespielt."

Lacey schaut mich nur an.

"Fangen gespielt? Ernsthaft? Eine bessere Ausrede fällt die nicht ein?"

Aaah. Ich werde sie nie davon abkriegen können. Und natürlich ruft mir Lou genau in dem Moment "Vergiss nicht, morgen nach der Schule, hier bei uns!" zu. 

"Morgen ist Sonntag, du Trottel.", murmele ich. Hoffentlich hat er das gehört.

Lacey grinst überirdisch. 

"Oooh. Morgen auch."

"Ich... nein! Es ist überhaupt nicht so, wie du denkst!"

"Ist klar.", sie hakt sich grinsend bei mir ein und zieht mich mit sich. 

"Wir müssen los, deine Eltern haben schon nach dir gefragt. Ich hab ihnen gesagt, du wärst auf Toilette. Zwei Stunden lang."

Oh Gott. 

Schicksalsergeben lasse ich mich von ihr mitschleifen. Mann, bin ich froh, wenn ich heute Abend im Bett liege und mich niemand mehr stören kann. Dann kann ich auch überlegen, ob ich es Lacey erzählen soll. Das habe ich nämlich noch nicht entschieden. Ich meine, klar, ich soll es niemandem erzählen, aber Lacey ist meine beste Freundin. Und außerdem wäre ihr geballtes Vampir-Wissen hier echt hilfreich.

"Na, bist du wieder aus der Toilette rausgekommen?", begrüßt mich mein Vater. Ich murmele irgendetwas von "Durchfall", während Lacey erzählt, sie hätte mich in der Menge einfach nicht gefunden. Meine Eltern gucken ein bisschen verwirrt, haken aber klugerweise nicht weiter nach. Lacey umarmt mich zum Abschied. 

"Morgen musst du mir aber Rede und Antwort stehen!", flüstert sie mir ins Ohr. 

Ich seufze ergeben. Bis morgen muss ich mir also eine triftige Begründung einfallen lassen, warum ich zwei Stunden alleine mit Lou in einem Zimmer war. Verdammt.

Auf dem Heimweg schlafe ich im Auto fast ein und als wir angekommen sind, falle ich sofort ins Bett. Mann, das war anstrengend. 

Ich taste nach dem Amulett um meinem Hals. Es pulsiert leicht und gibt wieder ein bisschen Wärme ab. 

Auf einmal bin ich rundum zufrieden. Wie es aussieht, wird mein Leben in nächster Zeit ein bisschen interessanter werden.




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Ups, gelogen. Das Kapitel war doch nicht länger, als das davor. 

Egal, nächstes Mal wieder. 

Hier ist so eine schöne Stelle für einen Cut. 

Soooo eine schöne Stelle.

*irres Kichern*

Jaja, mir geht's gut. 

Bis nächstes Mal <3 

Mayyy

Rot wie Blut und RosenWhere stories live. Discover now