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Jimin hielt meine Hand, als wir den Kindergarten betraten, was mich etwas nervös machte.

Dann hielt er auch meine Hand, als wir den Raum mit den Kindern betraten.

Er hielt auch meine Hand, als die Kinder zu uns-

Schnell zog ich meine Hand aus seiner und trat einen Schritt zurück.

Jimin sah mich verwirrt an, doch ich ignorierte es und ging in meine Knie, um die Kinder zu begrüßen. "Wie waren eure Frühlingsferien?" Fragte ich sie. Die Kinder erzählten alle durcheinander, was sie in den letzten Wochen getan haben.

Ja, leider sind die Ferien zu Ende und ich kann nicht mehr den ganzen Tag, jeden Tag, mit Jimin in einem Bett liegen und kuscheln. Aber das Gute daran ist, das die Sommerferien nicht mehr so weit weg sind. Nur noch zweieinhalb Monate glaube ich. Oh man, das dauert doch länger als erwartet.

"Warum hast du das gemacht?" Fragte Jimin, als wir vom Kindergarten weggingen. Heute gehen wir früher, was daran liegt, dass Jimin das so wollte. Er war aber auch die ganze Zeit im Kindergarten nicht auf seinem Höhepunkt. Das ich seine Hand von meiner gelöst habe, hat ihn wohl wirklich verletzt. Ha, lustig, dass ich ihn verletzte, nachdem was er mir alles angetan hat- Nein, nein, so darf ich nicht denken! Wenn ich so denke, ist diese Beziehung in ein paar Tagen nicht mehr da.

"Es tut mir leid." Seufzte ich. "Du scheinst gut damit klarzukommen, das du schwul bist und wir in einer Beziehung sind. Ich ja eigentlich auch, aber... irgendwie auch nicht. Mir war es unangenehm vor so vielen Kindern zu zeigen, dass wir... wie sage ich das am besten..." "Verliebt sind?" Half Jimin mir auf die Sprünge. "Ja-  Nein- Ach." Ich seufzte wieder. "Keine Ahnung, was ich fühle, ich sollte einfach leise bleiben." Murmelte ich und sackte etwas in mich zusammen, deprimiert wegen mir selbst. Das einzige, was ich fühlen sollte ist Liebe für Jimin aber.... irgendwie habe ich auch ein bitteres Gefühl in mir, wenn ich an uns beide denke. Alles ist so plötzlich passiert.

Jimin blieb stehen, weshalb ich es auch tat. "Yoongi, du hast mich schon so lange geliebt, es ist nur normal, dass es sich komisch anfühlt, wenn du jetzt Leuten zeigen kannst, dass deine Liebe erwidert wird. Und du solltest nicht einfach leise bleiben, das ist das dümmste, was man in einer Beziehung tun kann."

"Du hast... recht." Bemerkte ich. Denke ich jedenfalls. "Es ist wirklich komisch, jetzt so viel Zeit mit dir zu verbringen und zu wissen, dass du mich auch... liebst. Es ist wie ein Traum und ich versuche weiter zu schlafen, um ihn weiter zu träumen. Dabei habe ich aber immer Angst gleich aufzuwachen. Ich glaube, ich habe einfach auf wirklich Minderwertigkeitskomplexe entwickelt, während Junghyun da war. Bin ich genug für dich? Nein, auf keinen Fall."

Jimin stellte sich vor mich und nahm beide meiner Hände. "Yoongi, das hier ist kein Traum. Du kannst ruhig aufwachen, ich werde immer noch da sein. An deiner Seite. Und ich werde dich weiterhin lieben. Außerdem liebe ich dich dafür, wie du bist. Du bist also wirklich genug. Junghyun auf der anderen Seite wollte mich vergewaltigen. Wenn du Minderwertigkeitskomplexe seinetwegen hast, musst du vielleicht mal gegen eine Wand laufen." Jimin sagte das alles zwar ernst, aber am Ende grinste er, anscheinend belustigt von der Vorstellung, wie ich gegen eine Wand laufe.

Ich nahm tief Luft ein und atmete dann mal richtig durch. "Danke, Jimin. Reden hilft wirklich." Ohne groß nachzudenken, gab ich ihm einen Kuss, denn er liebt mich ja.

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r e d e n
i s t
w i c h t i g
!

𝑳𝒊𝒇𝒆 𝑮𝒐𝒆𝒔 𝑶𝒏 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt