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Ich mag ihn nicht, da er mich auch nicht mögen würde, wenn er wissen würde, wie ich wirklich bin... Also, dass ich ihn am liebsten mit ins Bett nehmen will-

"Yoongi?"

"Hmm?" Schnell sah ich von Jimin, der gegenüber von mir sitzt, weg. Sein Vater hat mich angesprochen.

"Ich habe gefragt, ob du schon Kontakte geschlossen hast."

Was interessiert ihn das?

"Ja, habe ich." Antwortete ich und aß das Essen weiter, welches seine Frau gemacht hatte. Es ist lecker.
Dass ich wirklich mal mit einem Priester an einem Tisch essen würde, habe ich mir nie gedacht. Aber wenn ich eben so bescheuerte Eltern haben, die gern peinliche Sachen machen, ist die Chance, dass das passiert, eben da.

"Namjoon, Seokjin und Hoseok, richtig?" Fragte Jimin nach, woraufhin ich nickte.

"Oh, die drei sind wirklich nette Jungs! Da hast du dir gute Freunde gefunden. Ich hoffe aber natürlich auch, dass du dich mit Jimin verstehst."

Will ich nicht.
Echt nicht.
Etwas mit dem Kind eines Priesters anzufangen... Nein danke. Ich will echt nichts mit ihm zu tun haben, so verdammt gut er auch aussehen mag.

"Wir sind auch Freunde, Papa." Sagte Jimin, da ich nichts sagte. "Stimmts, Yoongi?" Er sah mich mit diesem dummen, dummen... perfektem Gesicht an.

"Ja." Gab ich knapp meine Antwort und hatte dann auch schon fertig gegessen, weshalb ich etwas dumm auf dem Platz saß.

"Komm, ich zeige dir mein Zimmer." Sagte Jimin plötzlich und stand auf. Was? Warum soll ich mir sein Zimmer ansehen? Das muss ich aber wirklich nicht.
Ein kleiner Blick zu meinen Eltern genügte, dass ich wusste, dass ich keine Wahl hatte. So stand ich also gezwungenermaßen auf und folgte Jimin, der zu seinem Zimmer ging.

Sein Zimmer lieg auf der zweiten, und so höchsten, Etage des Hauses. Als Priester hat man halt Geld, die holen sich wahrscheinlich alle Spenden, die eigentlich an arme Leute gehen sollten.

Nachdem ich sein Zimmer betreten hatte, schloss Jimin schnell die Tür. Die Stille war unangenehm, weshalb ich mich einfach in seinem Zimmer umsah.
Normales Zimmer in hellen Tönen gehalten. Ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank, ein Regal mit verschiedenem Zeug drin und ein Bett. Oh und ein Kreuz, was über seinem Bett hängt.
Ja, das wo der gute alte Jesus brutal zum Tode gefoltert wurde. Schön, wie dass das Zeichen einer Religion ist, nicht? Wäre Jesus wieder hier, würde seine posttraumatische Belastungsstörung sich nicht verbessern, so viel steht schon mal fest.

"Sag mal.." Riss Jimin mich aus meinen Gedanken, weshalb ich mich zu ihm umdrehte. Er stand immer noch an der Tür. Lächeln tat er auch, doch es sah wirklich nicht echt aus. Mehr als gezwungen sogar. Gruselig. "Habe ich dir etwas getan?"

"...huh?" Wie kommt er denn darauf? Vor ein paar Tagen kannte ich ihn nicht einmal! Was soll er mir angetan haben?

"Oder magst du mich einfach so nicht?"

Oh.

"Wie kommst du darauf?" Fragte ich lässig. "Ich dachte, wir wären Freunde, hast du doch gesagt." Ahmte ich ihn etwas nach, was er aber nicht so lustig zu finden schien.

"Irgendwas muss man ja sagen, damit die einen in Ruhe lassen. Also, habe ich dir etwas getan? War ich nicht nur nett zu dir? Antworte doch!" Er kam auf mich zu, weshalb ich ein paar Schritte zurückging. Was hat ihn denn gebissen?

"Du hast mir nichts getan." Sagte ich schnell. "Ich habe nur stark etwas gegen Kirche, Priester und so Zeug. Und du bist nun mal der Sohn eines Priesters." 

Er sah plötzlich nicht mehr so gruselig aus, sondern neutral. Oder sogar etwas positiver als neutral. Ruhig. "Oh, sag das doch." Er lächelte mit einem normalen Lächeln. "Das verstehe ich. Aber denk daran, ich bin nicht mein Vater, verstanden?"

"Äh verstanden." Murmelte ich. Das Lächeln ist irgendwie gruselig, da es nicht wirklich angebracht in dieser Situation ist, oder liege ich da falsch?

"Wenn das alles geklärt ist, können wir zurück." Er ging zu Tür und öffnete sie, sah mich erwartend an. Kann er nicht schon vorgehen? Sein Blick ist gruselig... Egal. Ich ging aus der Tür, da hielt er mich aber schnell fest.

"Noch was..." Ich sah verwirrt in sein Gesicht. Kein Lächeln, nur kompletter Ernst. "..ich merke es, wenn du mich anschaust. Weißt du, wie du aussiehst?"

"Was zur... Nein?"

"Du siehst aus, als willst du Sex haben, wenn du mich anschaust. Tu was dagegen."

𝑳𝒊𝒇𝒆 𝑮𝒐𝒆𝒔 𝑶𝒏 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now