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"Als er vor zwei Jahren oder so für ein paar Monate hier war, waren wir halt in einer Klasse. Daher kenne ich ihn." Erklärte Seokjin. Stimmt, das hat er schon mal erwähnt. Er aß sein Essen weiter, während ich weiter über Jimin und Junghyun nachdachte.

"Ich mag ihn nicht, er redet nur über sich selbst." Sagte Namjoon, woraufhin ich mich schon gleich besser fühlte, denn- "Danke! Ich habe schon gedacht, ich bin der einzige, dem das aufgefallen ist! Ich kann diesen Typen echt nicht ausstehen."
Seokjin nickte nach einem kurzem Zögern. "Ja, er scheint mir ein Egozentriker zu sein... oder so etwas Ähnliches."

Seufzend sah ich aus dem Fenster, neben dem wir hier in der Mensa saßen. Dort sah ich nämlich Jimin auf dem Pausenhof in der Gesellschaft von Jungkook, Taehyung und keinem anderen als Junghyun höchstpersönlich. Man sah, dass er wieder am Reden war, während die anderen nur zu sahen.

"Schau nicht so traurig." Mein Blick ging zu Seokjin. "Jimin wird dir bald wieder Aufmerksamkeit schenken."

Ich rollte meine Augen. "Ist mir doch egal, wem er seine Aufmerksamkeit schenkt."

Lüge, ich weiß.

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"Natürlich, komm rein." Jimins Mutter sah mich nett lächelnd an. Ich habe sie gefragt, ob ich Jimin besuchen kann.

Da Jimin und ich die letzten zwei Wochen keinen Tag nach der Schule etwas zusammen gemacht haben und er diese Woche später zum Kindergarten kam und dann auch noch früher ging, habe ich mich dazu entschlossen, ihn zu besuchen. Ich tarne mein Vermissen nach ihm einfach mit Geilheit. Ja, ein echt beschissener Plan.

"Vielen Dank." Ich zog meine Schuhe aus und ging dann auch schon schnell zu Jimins Zimmer. Ohne anzuklopfen öffnete ich die Tür. "Yah! Park Jimin, wenn du einfach so unseren Kontakt ab..." Ich hörte mit dem Meckern auf, als ich sah, dass Jimin nicht alleine war. Er saß mit Junghyun auf seinem Bett und sah sich anscheinend einen Film auf seinem Laptop an. Nun hatten sie den Film gestoppt und sahen mich an. Peinlich...

"Yoongi?" Fragte Jimin verwirrt. "Was machst du hier?"

"Ich... wollte schauen, wie es dir geht."

Junghyun legte seinen Arm um Jimin. "Mit mir an seiner Seite geht es Jimin immer gut, richtig?" Fragte er und lachte am Ende. Ich lachte aber nicht, da die Frage einfach nicht lustig war. Jimin grinste aber und nickte.

"Mir geht es gut."

Dann stand ich für ein paar Sekunden in kompletter Stille wie ein Vollpfosten da. "Äh dann tschüss, wir sehen uns ja... Am Montag." Heute ist Freitag und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Jimin am Wochenende nicht sehen werde.

Ich ging aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ein paar Sekunden blieb ich einfach so da stehen und schluckte eine Welle von Enttäuschung herunter.

Jimin ist mir gar nicht so wichtig, er kann von mir aus den Kontakt mit mir von 100 auf 0 herunterfahren. Seine Entscheidung. Es interessiert mich nicht.

Ich ging gerade mal drei Schritte, da sprang Jimins Zimmertür hinter mir auf. "Yoongi." Sagte er und kam auf mich zu. Ich drehte mich zu ihm. "Aw, schau nicht so wie ein verlorener Hund." Jimin stellte sich vor mich und legte seine Hände an meine Schultern. "Ich weiß, ich verbringe viel Zeit mit ihm, aber das hält nicht lange an. Es ist halt so, dass wir uns lange nicht gesehen haben."

Ich nickte und blieb stumm. Was soll ich denn auch dazu sagen?

Jimin lächelte leicht und legte seine Lippen auf meine, nachdem er kurz sichergegangen ist, dass Junghyun, seine Mutter oder sein Vater nicht da ist. Sofort erwiderte ich den Kuss und legte meine Hände in seine Haare, denn ich habe das Gefühl, dass, trotz Jimins Worte, wir die nächste Zeit nicht mehr so viel Zeit miteinander verbinden werden.

𝑳𝒊𝒇𝒆 𝑮𝒐𝒆𝒔 𝑶𝒏 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now