Kapitel 32 - Oh lol ich lebe ja

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Das nächste Mal, das ich aufwachte, war nur noch Kíli da. Er hielt meine Hand, hockte neben dem Bett und sein schnarchender Kopf war wohl vor Müdigkeit auf meinen Bauch gefallen.
Langsam spürte ich meine alte Stärke zurückkommen und ich hatte das Gefühl, mit etwas Wasser würde meine Stimme auch nicht mehr so kratzig sein.
Langsam hob ich meine freie Hand und strich Kíli eine Strähne aus dem Gesicht. Erst zuckte sein Mundwinkel kaum merklich, dann öffnete er langsam seine Augen. Als er mich ansah, lächelten wir uns an und wir wussten, dass wir gerade keine Worte nötig hatten. Mein Prinz stand auf und legte sich zu mir ins Bett, ich kuschelte mich an ihn und er gab mir einen liebevollen Kuss, der mir das Gefühl gab, als sei alles in bester Ordnung, und dass keinem von uns je wieder Leid geschehen konnte. Oh, wie unrecht ich hatte. Aber dazu kommen wir später.

Die Zeit, die wir vor dem großen Aufbruch noch in Seestadt verbrachten, war für alle recht erholsam. Jetzt, da wir ein Haus mit genügend Verpflegung hatten und keiner von uns im Sterben lag, hob sich die Stimmung aller wieder. Nachdem wir uns anständig bei Legolas bedankt hatten, verabschiedete er sich; er wollte in der Gegend um Seestadt herum bleiben und Ausschau nach mehr Orks halten. Er hatte mir versprechen müssen, bei größeren Problemen Nachricht zu schicken, was Kíli etwas eifersüchtig gemacht hatte. Das konnte zwar in den falschen Momenten recht nervig sein, eigentlich fand ich es aber ziemlich süß.


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Ein paar Tage waren nun vergangen, seit Legolas abgehauen war, und die meiste Zeit hatte ich dank
Óin noch im Bett verbracht. Mir ging es nach dem elbischen Heilzauber zwar wieder super, mehr als super sogar, aber das waren nunmal Zwerge. Misstrauische, dickköpfige und überaus sture Zwerge. Also genau wie ich.
Heute hatte Óin meine Bettruhe endlich komplett aufgehoben und das feierte ich damit, Thorin quer durch Seestadt zu jagen, um ihn auszufragen, ob er endlich Bilbo betreffend einen Move gemacht hatte.

„Du bist zwar asozial", rief ich und schnappte nach Luft, „aber du bist scheiße schnell!"
Endlich ließ ich mich auf den Boden fallen und rief dem fliehenden König noch hinterher: „Du gewinnst! Aber irgendwann krieg ich dich, und dann musst du reden!"
„Oder du fragst einfach mich", sagte eine freundliche Stimme hinter mir. Ich drehte meinen Kopf und erkannte Bilbo, der amüsiert auf mich herab sah. „Wo ist eigentlich Kíli? Ich dachte, er lässt dich nicht mehr aus seinem Sichtfeld."
„Tut er auch nicht, aber er hat auf der Hälfte der Strecke aufgegeben und hat sich stattdessen dahin gechillt, wo er alles aus der Ferne begutachten kann." Ich rappelte mich auf und zeigte auf das Dach unseres Ferienhäuschens, das einige Blocks weiter weg stand. Ich hatte Thorin tatsächlich bis zum Marktplatz, vorbei am Haus des Bürgermeisters und wieder zurück verfolgt. Dabei hatte ich bewiesen, dass ich mehr Ausdauer hatte als Kíli, was wahrscheinlich nur am noch recht frischen Elbenzauber lag. Aber das musste er ja nicht wissen. Besser als Thorin war ich trotzdem nicht.
„Für einen alten Knacker ist dein Schatzi aber noch schnell unterwegs", grinste ich auf den Hobbit herab. „Und jetzt erzähl."
„Naja, was gibt es zu erzählen?", begann Bilbo und wir machten uns langsam zurück auf den Weg zum Haus. „Tatsächlich gibt es leider wirklich nicht viel zu erzählen. Er hat mich zu einem Gespräch unter vier Augen aufgefordert, ewig lang herumgestammelt und am Ende doch nichts heraus bekommen. Hat vom Thema abgelenkt und mir dafür gedankt, dass ich so ein treuer Freund bin und der Gemeinschaft so fleißig geholfen habe. Aber schonmal etwas. Ich glaube nicht, dass er ohne deine Hilfe überhaupt etwas versucht hätte. Apropos: was genau hast du nun zu ihm gesagt?"
Als Bilbo ausgesprochen hatte, hatten wir bereits das Haus erreicht und nun standen wir vor der Tür wie die letzten Opfer, damit uns niemand belauschte. Zwar saß Kíli auf dem Dach, aber er war zu beschäftigt damit, einen Weg zurück nach unten zu finden.
„Ach, so dies und das. Kannst ihn ja fragen, aber von mir erfährst du kein Wort. Sorry, aber dafür bin ich doch zu loyal."
„Du solltest doch loyal mir gegenüber sein, du Schnecke!", beschwerte Bilbo sich gespielt beleidigt.
„Ach, komm. Wenn du schon Kindergarten Beleidigungen benutzen musst, dann bitte wenigstens die guten." Damit wuschelte ich ihm durch die Locken und spazierte Richtung Eingangstür, vor der Kíli sehr unelegant landete.
„Majestätisch wie immer, der junge Prinz unterm Berge", kommentierte ich.
„Ha. Ha!", machte er gespielt beleidigt.
„Ich weiß, ich bin lustig. Vielen Dank, dass du mich mit deinem Lachen darin bestätigst."
„Kek", murmelte Kíli.
„Ey! Ich hab dir das Wort nicht beigebracht, damit du es gegen mich verwendest! Find ich sehr frech von dir, junger Mann."
Grinsend schüttelte mein Prinz den Kopf, drückte mir einen Kuss auf und zog mich an der Hand hinter sich ins Haus, wo Bilbo die Tür für uns offen hielt.

*


interessiert zwar keinen, aber ich bin jetzt (seit september 2022 lol) in einer berufsvorbereitenden bildungsmaßnahme, die auch nur noch bis zum sommer geht. klingt super fun, i know 🧍

~ 💀👑

(Bearbeitet: 19.08.2022)

Mittelerde... Ernsthaft?! //Hobbit ff Where stories live. Discover now