Ich will Dich!

Okay, also bin ich schuld.

Wir gehen raus. Lea steht immernoch da und strahlt Chris an. Toll.

Warum hat Lea noch ein Auto, wenn sie eh immer nur chauffiert werden möchte? Wegen Chris Hilfsbereitschaft kriegt sie ihn sicherlich öfter dazu, dass er sie fährt. Chris nimmt ihr die Autoschlüssel aus der Hand und hat sein Ziel vor Augen. Er kennt das Auto, er kennt das Ziel... Das ist nicht das erste Mal, ganz sicher.  

Ich möchte nicht mit, daher gehe ich am Auto vorbei. Doch ich komme nicht weit, denn ein Arm schlingt sich um meine Hüften und dreht mich gekonnt um. Chris öffnet gleichzeitig die hintere Autotür. Mein Gott, war das ein cooler Move, doch ich bin wirklich nicht scharf drauf, mit den zwei Turteltauben in einem Auto zu sitzen. ,,Setz dich einfach rein. Bitte", fordert Chris sehr leise, aber bestimmt. Sein Blick lässt keinerlei Diskussion zu. Es bringt einfach nichts. 

Genervt setze ich mich hinten rein. Chris geht direkt ums Auto zur Fahrerseite. Lea wartet schon und berührt ihn am Arm. Sie sagt etwas, doch Chris ist nur kurz angebunden, bevor er sich ins Auto setzt. Lea setzt sich schnell in Bewegung und setzt sich neben ihn. 

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,,Man wir hatten so viel Spaß", lacht Lea sich kaputt  und an Chris sehe ich auch ein Lächeln. Das macht etwas mit mir. Ich bin... ja was? Bin ich eifersüchtig? Eifersüchtig auf deren Vergangenheit? Das geht die ganze Zeit so. Die reden über ihre Heim Zeit. Es müsste mich nicht stören, denn Chris hat gesagt, dass die zwei nichts anderes verbindet, doch die Vergangenheit kann man nicht einfach so verdrängen. So wie es sich anhört, haben die zwei eine tolle und innige Verbindung. ,,Weißt du noch, der eine Abend am See?", fragt Lea, als sie sich wieder eingekriegt hat. Dabei legt sie ihre Hand auf sein Bein. Ich schaue weg, denn das möchte ich nicht mit ansehen. Wir fahren schon fast eine Stunde. 

Wenn man mich in die Hölle schicken würde, dann sähe es genau so aus. ,,Nicht mehr so ganz", antwortet Chris. 

,,Wie kannst du das vergessen haben? Wir haben noch so viel Ärger bekommen nachdem wir eine Nacht nicht im Heim aufgetaucht sind", erinnert sie ihn nur allzu gerne. Mein Gott, ich will nicht mithören. Wieso hat Chris mich nicht einfach nach Hause gebracht? Das wär für alle toll gewesen. Lea wär sicher gerne alleine mit ihm gefahren. 

,,Wir sind da", informiert Chris Lea, statt ihr mitzuteilen, ob er sich nun erinnern kann oder nicht. Ist mir auch echt egal. 

Wir halten an einem großen Gebäude. Sieht aus wie ein Krankenhaus. Hier steht nicht nur ein Gebäude, sondern sehr viel mehr. Muss ne große Nummer sein. Was will sie hier wohl? Eigentlich geht es mich auch gar nichts an. ,,Ich bin so in einer Stunde wieder da." Sie strahlt Chris an und steigt aus dem Auto. Sie ist zwar nicht mehr im Auto, aber sie dreht sich immer wieder rum, damit sie Chris ein Lächeln zuwerfen oder winken kann. Mein Gott, das ist mir selber sehr unangenehm.

Irgendwann kann man ihre Gestalt nur erahnen, aber ich habe schon lange weggeguckt. Die Stille im Auto ist erdrückend, aber ich bin eben nicht wie Lea. Wenn mich Situationen nerven, möchte ich wirklich nicht darüber reden. Mit Chris auf jeden Fall nicht. So gerne ich Chris für mich gewinnen möchte, so sehr nervt mich diese Situation. Ich will gar nicht mit ihm reden. Er hat mich mitgenommen, obwohl ich gar nicht wollte.

Wir sitzen bestimmt zehn Minuten so da. Wenn wir eine Stunde so ausharren wollen, dann bin ich echt fein damit. Doch Chris hat andere Pläne. ,,Für wie lange möchtest du mich ignorieren?", fragt er mich. Nun sehe ich ihn wieder an. Er sitzt noch gerade auf seinem Fahrersitz, hat seine Hände in seinen Hosentaschen, doch seine Augen sehen mich durch den Rückspiegel an.

,,Ich ignoriere dich nicht", entgegne ich hart. Ich möchte sicherlich nicht über meine Eifersucht sprechen.

,,Warum redest du dann nicht mit mir?" Seine Stimme klingt richtig traurig. Oh man, das habe ich nicht erwartet, aber ich bin einfach so genervt von dieser Situation. Davon, dass er nicht einfach Nein gesagt hat...