Sicherheitsmann und Sicherheitsbedürftige?

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Chris ist duschen gegangen und ich nutze die Zeit, um mich in seinem Zimmer etwas umzuschauen. In seinen Klamotten versinke ich und der Hoodie hätte ausnahmslos gereicht, doch er wird sich etwas dabei gedacht haben mir noch eine Jogginghose zu geben. Mich wundert es, dass ich nicht noch Handschuhe und eine Maske aufgesetzt bekommen habe, damit man bloß keinen Hautfetzen mehr sieht.

Es ist einfach unmöglich herumzuschnüffeln, denn der Typ hat hier nichts drin außer seiner Matratze. Eine sehr gemütlich aussehende Matratze, die total ordentlich gemacht ist. So ist er eben. Ordentlich... Zuvorkommend... Organisiert... 

Ich gehe in die Küche. Der Salat ist fertig geschnitten und ich sehe zwei Hähnchenfilets auf einem Teller. Die müssen noch gebraten werden. Da ich mich nützlich machen will, nehme ich eine Pfanne, die an einem Haken hängt und mache mich ans Werk. Ein paar Gewürze finde ich auch noch, die ich gedankenlos draufklatsche. Chris hat mich gerade so..... so intensiv angeschaut. So hat er mich angeschaut, kurz bevor wir uns geküsst haben. Ich kenne diesen Blick und ich will, dass er sich noch einmal verliert. Er beteuert, dass es nie wieder passieren wird, doch ich bin mir sicher, er hält es nicht lange aus.

Ich schaue an mir runter und ziehe diese blöde Jogginghose aus. Es ist lächerlich und ich sehe aus wie ein Müllsack. Der Hoodie ist sowieso viel zu groß und geht mich bis zur Mitte meiner Oberschenkel. Das muss reichen und verleiht mir einen Touch Sexyness.

Während die Hähnchen brutzeln, decke ich den Tisch. Ich suche mir zwei Teller raus, falte Küchenrolle so, dass sie als Servietten durchgehen und hole Besteck raus. Irgendwo finde ich noch Wasser, aber außer Wasser, trinkt der wohl nichts. Gesund lebt er jetzt auch noch...

Chris duscht nicht lange, da höre ich das Wasserrauschen nicht mehr. Er ist fertig. Dann dauert es nicht mehr lang. So ist es auch, denn ein paar Sekunden später, höre ich die Tür aufgehen und schon steht Chris an der Tür zur Küche. Dort, wo ich auf ihn warte. Ich stehe neben dem Tisch, dem kleinen Tisch, wo nur zwei Leute Platz finden. Er steht da, das Handtuch über die Schulter geworfen und mit nacktem Oberkörper. Die schwarze Jogginghose schmiegt sich so perfekt an seinen Körper, sie ist wie für ihn geschnitten. Seine nackte Haut ist übersäht mit Muskeln, die einen Tanz aufführen, wenn er sich bewegt. Ich bin wie hypnotisiert, denn ich verliebe mich gerade neu in diesen Mann... ,,Wo ist deine Hose?", fragt mich Chris und holt mich aus meiner Trance.

Ich schaue an mir herunter, als hätte ich sie verloren, dabei habe ich sie selber ausgezogen, um ihn zu beeindrucken. ,,Sie... ähm..., sie war zu groß. Ja, die rutscht einfach. Deshalb habe ich sie einfach weggelassen", belüge ich ihn. Wo ist dein Shirt...? Man Gina, du bist wirklich nicht so schlagfertig wie damals... Das ärgert mich, aber er macht mich so nervös. Wie kann das? Chris nickt vorsichtig seinen Kopf.

,,Natürlich." Glaubt er mir nicht? Naja, eigentlich ist es auch egal. Er kommt rein und schaut sich die Umstände an. ,,Danke, aber das hättest du nicht machen müssen. Ich kann das auch schnell fertig machen", bedankt er sich und bedankt sich auch irgendwie nicht. Ich winke einfach ab.

,,Das mache ich gerne. Außerdem habe ich großen Hunger. Auf dich zu warten wäre Selbstmord." Chris lächelt ein wenig und das bringt auch mich dazu, ihm ein Lächeln zu schenken. Doch Chris ist wie immer aufmerksam, egal in welcher Lebenslage.

,,Gläser fehlen. Ich hole mal welche...", meint er, doch ich will schneller sein. Wieso auch immer, mein Gehirn so blöd denkt.

,,Nein, nein, ich mache schon", entgegne ich und drehe mich schon zu dem Schrank um, der direkt hinter mir ist. Es ist etwas höher, weswegen ich mich strecken muss und die Gläser stehen tiefer im Regal. Ich komme nicht dran... dafür aber eine andere Hand, die sich daneben schlängelt und zwei Gläser rausholt. Da bemerkt ich, wie nah wir uns sind und wie sich Chris Körper an meinen schmiegt. Seine linke Hand stützt sich auf der Arbeitsfläche ab und kesselt mich so ein. Ich drehe mich langsam um und sehe Chris, der auch mich mit seinen Augen fixiert. Er geht nicht zur Seite und ich spüre die Wärme, die von ihm auskommt. Chris Augen wandern über mein Gesicht und wechseln zwischen meinen Augen und meinen Lippen. Es ist, als hätte ich Angst ihn zu verschrecken... Mein Körper will sich nicht rühren, denn ich habe Angst, dass er sich direkt von mir entfernt.

Ich will Dich!Où les histoires vivent. Découvrez maintenant