Kapitel 11

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Die Tage bis Weihnachten waren sehr stressig. Amelia musste zu vielen Veranstaltungen um ihre Familie zu vertreten. Auch wenn einige der Termine langweilig waren, so war sie trotzdem stolz, ihr Königreich repräsentieren zu können.

Am heiligen Abend besuchte sie mit ihrer Mutter ein Waisenhaus. Sie hatten einige alte Kleider von Amelia ausgesucht und verschiedene Geschenke gekauft, mit denen sie den Kindern eine Freude machen wollten.

Amelias Herz füllte sich mit Wärme als sie all die strahlenden Gesichter sah. Sie hatte sich zu den Kindern gesetzt und packte mit ihnen die Geschenke aus. „Darf ich deine Krone aufsetzen?", fragt ein junges Mädchen schüchtern nach. Lächelnd nickte Amelia und setze dem Mädchen das Diadem auf. „Jetzt siehst du aus wie eine wunderschöne Prinzessin.", zwinkerte sie aufmunternd. „Kann ich ein Foto mit dir machen?", wurde sie nun weiter gefragt. So kam es, dass sie vor dem großen Weihnachtsbaum Fotos mit den Kindern machte. Ihre Krone durfte jedes Mädchen einmal aufsetzen und auch ein Junge hatte es sich nicht nehmen lassen. „Du bist so schön! Ich hab mir Prinzessinnen immer so hübsch vorgestellt.", schwärmte ein ca sechsjähriges Mädchen mit blonden Haaren und eisblauen Augen. „Aber du bist doch auch wunderschön.", lächelte Amelia sie an. Ein breites Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Mädchens, das beinahe den ganzen Abend dort blieb.

Am nächsten Morgen wurde Amelia um acht Uhr von einer Zofe geweckt, die sie für das Frühstück fertig machen sollte. Es war Weihnachten, die Familie würde heute kommen und der König seine Rede auf dem Balkon halten.

„Guten Morgen, eure Hoheit.", wurde sie von einer weiteren Zofe begrüßt, die einen Kleidersack mit sich brachte. „Eure Mutter bat mich euch euer heutiges Kleid zu bringen.", erklärte sie sich nach einen kleinen Knicks. „Vielen Dank.", bedankte sie sich mit einem leichten Lächeln und einem Nicken.

Es war ein wunderschönes weißes Kleid mit goldenen Verzierungen.

Im Speisesaal war noch niemand, weshalb Amelia zu den großen Fenstern ging. Es hatte angefangen zu schneien und der Garten wurde allmählich zu einem weißen Wunderland. „Frohe Weihnachten!", rief König Edward als er den Saal mit seiner Frau betrat. Lächelnd drehte sich die Prinzessin um und trat zu ihren Eltern. „Frohe Weihnachten!", grüßte auch sie. „Du siehst wundervoll aus.", schwärmte Amoura über ihre Tochter. „Vielen Dank, Mutter.", freute sie sich über das Kompliment.

„Nun, die Familie wird gegen Nachmittag ankommen,", startete Edward nach dem Frühstück. Es wäre schön, wenn du deinen Cousin rumführen würdest, Lia. Er ist nun einmal zum ersten mal in London. Um vier Uhr wird es bekanntlich den Kuchen geben und nach dem Abendessen um 18 Uhr findet die Bescherung statt.", erklärte er den Tagesplan. „In Ordnung, Vater. Es soll jemand nach mir schicken, wenn unsere Gäste eintreffen. Ich werde einen Spaziergang durch den Garten machen. Ich hatte lange keine Gelegenheit mehr dazu.", verkündete sie lächelnd als sie sich vom Tisch erhoben. Mit einem Nicken bekam sie das Einverständnis ihres Vaters und so holte sie ihren Umhang aus ihrem Zimmer.

Amelia liebte den Garten. Vor allem wenn es schneite, war es himmlisch durch die Schneelandschaft zu laufen.

Gedankenverloren setzte sich die Thronfolgerin auf eine Bank in dem kleinen Pavillon im Rosengarten. Sie genoss die Ruhe, bis Collossus zu ihr stieß und ihr sein Bein entgegenstreckte.

Vorsichtig band sie den Brief los und konnte schon anhand der ordentlichen Handschrift auf dem Umschlag sagen, dass er von Hermione war. Sie hatte die Eule behalten, da sie keine eigene hatte. Vorsichtig öffnete Lia den Umschlag und las sich den Brief durch.

Liebe Amelia,

ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut!

Meine Eltern wollten es mir nicht glauben, dass mich die Prinzessin persönlich in den Palast eingeladen hat. Ich musste ihnen tatsächlich den Brief zeigen, den sie im übrigen jetzt einrahmen wollen. Sie sind echt voll durchgedreht. Es war unglaublich lustig.

Ich werde die letzten Tage im Fuchsbau bei den Weasleys verbringen. Vielleicht schaffen wir es zwischen Neujahr und dem 05. Januar einen Termin zu finden. Schreib mir einfach, wann ich wo sein soll und wie ich es an den Wachen vorbeischaffe.

Ich freu mich dich bald wiederzusehen,

Hermione Granger

Lachend faltete sie den Brief und verstaute ihn wieder in dem Umschlag. „Bring ihn doch bitte in mein Zimmer, Collossus.", bat sie ihre Eule und reichte ihr den Brief.

Pünktlich zum Mittagessen entschied sich die junge Frau sich wieder auf den Weg ins innere des Schlosses zu machen.

Ihre Eltern saßen schon am Tisch und unterhielten sich angeregt über den Ball. „Ah, Amelia. Hilf uns bei einer Entscheidung!", rief der König als einer der Diener ihr den Umhang abnahm. „Natürlich. Was ist das Problem?", fragte sie lächelnd. „Silberne oder goldene Akzente?", fragte ihr Vater. „Ich würde sagen, dass wir goldene nehmen sollten. Es sind einige Adelsfamilien auf den Ball eingeladen. Viele werden goldenen Schmuck tragen, so auch wir durch die Kronen.", entschied die Thronfolgerin sachlich. „Sehr gute Wahl. Wieso ist mir diese Begründung nicht eingefallen?", fragte der Monarch gespielt verzweifelt. „Ich glaube du wirst langsam alt, Liebling.", kicherte die Königin liebevoll. „Das ist nicht wahr! Nun ja... vielleicht so langsam.", empörte sich Edward, wurde dann jedoch leiser.

„Wie dem auch sei.", startete er erneut. „Mich erreichte die Nachricht, dass meine Schwester in der nächsten Stunde eintreffen sollte. Lasst uns also anfangen zu essen, damit wir pünktlich fertig sind.", entschied er nun und gab die Informationen zum Ball einem der Diener weiter.

Kurz nach dem Essen kam einer der Wachen in den Speisesaal und teilte mit, dass der Wagen von Amelias Tante auf das Gelände gefahren wäre.

Gemeinsam warteten sie in der Eingangshalle auf die Ankunft der kleinen Familie. „Edward. Es ist so schön dich zu sehen!", hörte man, noch bevor man Alison, die kleine Schwester des Königs sehen konnte. Die Herzogin eilte mit offenen Armen strahlend zu ihrem Bruder und schloss ihn in die Arme. „Oh, wie habe ich meinen großen Bruder doch vermisst.", verkündete sie überschwänglich und gab dann auch ihrer Schwägerin und Nichte freundlich einen kleinen Knicks. „Oh Amelia. Du bist so groß geworden und eine wahre Schönheit.", rief sie aus. Hinter ihr erschienen der Herzog und ihr Sohn. „Oh, Archi, komm her. Das ist deine Cousine. Prinzessin Amelia. Du wirst heute bei ihr bleiben. Okay?", stellte sie ihrem fünfjährigen Sohn die junge Frau vor. Er verbeugte sich etwas ungeschickt und schaute sie dann aus großen Augen an. „Können wir raus gehen? Ich möchte in den Schnee!", fragte er auffordernd. Nach einem kurzen Nicken ihres Vater nahm sie den kleinen blonden Jungen an die Hand und lief zur Terrasse. Dort wurde ihr von einer der Wachen ihr Umhand umgelegt und die beidem traten nach draußen in den Schnee.

„Oh wow. Euer Garten ist ja riesig. Unser ist nicht so groß", staunte der kleine Herzog vor sich hin. „Du lebst auch nicht in einem riesigen Schloss, sondern in einem Landhaus. Es ist dort ziemlich klein im Vergleich zu dem Palast.", grinste die Ältere den Jüngeren an.

Zusammen liefen sie durch den Garten und Amelia beobachtete, wie ihr Cousin einen Schneemann baute. Am liebsten hätte sie mit gemacht, doch sie konnte ihr Kleid nicht versauen. Sie sollte es noch bei der Bescherung tragen.

Zum Kuchen gingen sie wieder ins Schloss und in den Salon. Dort tranken sie Tee und konnten zwischen verschieden Sorten an Kuchen wählen.

Bis zum Abendessen hatte Amelia Zeit für sich. Diese nutzte sie um ihre Termine durchzugehen und Hermione einen geeigneten Tag vorzuschlagen.

Als sich ihre Eule gerade auf den Weg machte, klopfte es an der Türe und sie wurde zum Essen gebeten.

Die Bescherung war nicht sehr spannend. Amelia bekam einige Schmuckstücke, über die sie sich freute und der Abend war relativ entspannt. Lange blieben sie jedoch nicht auf, denn am nächsten Tag würden die Gäste für den Ball eintreffen, welcher an diesem Abend stattfinden würde. Darunter auch die französische Königsfamilie

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