Kapitel 1

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„Amelia, meine Tochter, da bist du ja!", rief der Mann am Kopfende des Tisches aus als seine Tochter den Saal betrat. „Verzeiht, Vater. Der Unterricht hat heute ein wenig länger gedauert.", entschuldigte sich die junge Frau mit einem leichten Knicks. „Setz dich, bitte. Es gibt etwas, über das ich mit dir reden möchte.", bat ihr Vater die Brünette.

„Du hast nun alles nötige gelernt, was du in unserer Welt zu lernen hast. Allerdings möchte ich auch, dass du einen Abschluss in der magischen Welt hast.", erklärte der brünette Mann, nachdem die Teller abgeräumt wurden. „Aus diesem Grund habe ich entschieden, dass du da letzte Schuljahr dieser Ausbildung auf einer richtigen Schule absolvieren sollst. Du sollst die Möglichkeit bekommen, diese Welt kennenzulernen. Immerhin stehen wir in engem Kontakt mit den Zauberern und Hexen.", endete er seine Rede und sah seine Tochter auffordernd an. „Seid ihr euch sicher Vater? Ich meine, ich würde gerne auf eine richtige Schule gehen, dich habe ich hier auch Pflichten, denen ich nachgehen muss.", vergewisserte sie sich schließlich. Es war schon immer ihr Traum gewesen auf eine normale Schule gehen zu können. Nie hatte sie die Chance gehabt, Freundschaften zu schließen oder das richtige Leben kennenzulernen. „Diese Pflichten wirst du in diesem Jahr nicht wahrnehmen können. Deine Mutter und ich werden dafür sorgen, dass alles geregelt wird. Es ist von großer Bedeutung, dass du diese Welt kennenlernst. Du bist die Brücke zwischen diesen Welten, mein Kind. Jedoch müssen einige Vorkehrungen getroffen werden.", schloss er und gab nun seiner Tochter wieder die Möglichkeit sich in das Gespräch einzubringen. „Ich würde sehr gerne eine Schule besuchen. Auch mir ist klar, dass es einiges im Vorhinein zu klären ist, Vater. Ich danke euch.", lächelte sie ehrlich. Sie freute sich endlich etwas anderes sehen zu dürfen als das innere von wichtigen Gebäuden in England, Schottland oder Irrland.

„Nun gut. Du wirst eine Schule in Schottland besuchen. Die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Der Schulleiter wird in drei Tagen bei uns eintreffen, um alles weitere zu reden. Außerdem wirst du nicht unter deinem normalen Namen dort studieren können. Das Risiko wäre zu groß. Zusätzlich werden einige unserer Zauberer mitkommen um im Notfall eingreifen können. Ich möchte, dass du dich auf die Schule konzentrierst und dich von niemandem aus der Bahn werfen lässt. Auch wenn niemand deine wahre Identität kennen sollte, gibt es ihnen nicht das Recht, dich minderwertig zu behandeln. Egal ob Schüler... oder Lehrer. In jedem Fall darfst du dich zur Wehr setzen. Du bist immerhin die Kronprinzessin Großbritanniens.". Es waren mittlerweile einige Wochen vergangen. Der August stand kurz vor der Tür und somit ihr 17. Geburtstag. In der Zaubererwelt wäre sie somit volljährig. Die Aufregung war für andere zwar nicht erkennbar, dafür wurde sie zu lange unterrichtet, Emotionen nach außen hin, nicht zu zeigen, jedoch war sie präsent.

Amelia war stolz auf ihre Herkunft und bereitete sich seit sie ein kleines Mädchen war darauf vor, irgendwann das Königreich zu regieren.

„Darf ich wissen, wer die Wachen sein werden, die mich begleiten werden?", fragte sie. Sie wollte wissen wer die Zauberer sind. „Natürlich. Sie werden ebenfalls am Freitag bei dem Treffen mit Professor Dumbledore da sein. Außerdem sind sie Animagi. Das müsste dir etwas sagen. Sie werden also nicht als auffallen.", versicherte der König ihr aufmunternd lächelnd. Er war stolz auf seine Tochter. Sie war klug und ehrgeizig. Sie würde einmal eine gute Königin sein.

Bei dem Wort Animagi weiteten sich Amelias Augen. Sie hatte schon viel über sie gelesen, aber selbst noch nie einen Treffen können. Sie war wirklich gespannt, all das magische, die Tierwesen und Zauberer im realen Leben sehen zu können.

Die drei Tage vergingen langsam, so groß war die Vorfreude der jungen Hexe. Sie würde in wenigen Tagen ihren Geburtstag feiern und das Gespräch mit Professor Dumbledore stand an.

Endlich kam der Freitag und Amelia stand mit ihren Eltern im Salon und erwartete die Ankunft des wohl mächtigsten Zauberer seiner Zeit.

Das Feuer im Kamin wurde grün und keine zwei Sekunden später stand ein alter Mann in diesem. Er hatte einen langen weißen Bart und ebenso lange weiße Haare und eine halbmondförmige Brille auf der Nase. Er lächelte ehrlich als er vor ihnen zu stehen kam und nickte ihnen zu. „Mein Name ist Albus Dumbledor, Schulleiter von Hogwarts. Es ist mir eine Ehre sie kennenzulernen, eure Hoheiten!", begrüßter er die Herrscher Britanniens. „Guten Tag Professor Dumbledore. Kommen sie doch bitte mit in den Wohnbereich. Dort können wir in Ruhe alles besprechen.", lächelte Amoura, die Königin, freundlich als sie mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann vorausging.

Im Wohnbereich setzten sie sich auf eine Sofaecke vor einem kleinen Kamin. „Gut. Da wir nun hier sind, lassen wir uns doch anfangen. Einige Dinge hatten wir bereits besprochen.", startete der König. „Sehr wohl. Miss Cendell wird unter einem anderen Namen den siebten Jahrgang besuchen. Es wird niemand von ihrer wahren Identität erfahren insofern es nicht von Nöten ist. Auch die Lehrer werden über sie nur erfahren, dass sie zuvor von zu Hause unterrichtet wurde. Sie hatten außerdem gefordert ein paar Wachen aus dem Schloss mit der Prinzessin nach Hogwarts zu senden. Wie ich hörte seien sie alle Animagi. Dürfte ich sie bitten mir diese vorzustellen?", schloss Dumbledore seine Zusammenfassung. Mit einem Winken traten vier Wachen an den Kamin und nickten zur Begrüßung. „Sie sind alle Luftanimagi. Verschiedene Arten von Vögeln. Des Weiteren werden sie sich nicht einmischen, es sei denn es lässt sich nicht verhindern. Die Sicherheit meiner Tochter hat oberste Priorität.", erklärte der Brünette, König Edward. „Gut. Nun, wir müssen uns auf einen anderen Namen festlegen. Miss Cendell, haben sie irgendwelche Wünsche? Immerhin werden sie beinahe ein gesamtes Jahr diesen Namen tragen. Sie sollten sich dementsprechend mit diesem anfreunden können.", wandte sich der alte Zauberer nun an die neue Schülerin. „Nun, ich hatte gehofft, dass mein Zweitname genommen werden kann. Immerhin ist er nicht sehr vielen bekannt und ich bin schon an diesen gewohnt. Der Rest ist offen, Professor.", lächelte die braunhaarige Schönheit freundlich. „Natürlich, meine Liebe. Wären sie mit dem Namen Cécilia Krasniqi einverstanden? Sie sind Halbalbanierin. Es wäre also geeignet und würde ein weiteres Stück ablenken.", schlug der Schulleiter vor. Fragend sah Amelia zu ihren Eltern, die ihr ein Nicken als Bestätigung gaben. „In Ordnung.", bestätigte sie dem Professor. „Nun gut. Sie werden wie jeder andere Schüler mit dem Zug am 01. September anreisen. Es wäre zu auffällig wenn sie dies nicht tun. Ein Brief mit den Schulutensilien wird sie an ihrem Geburtstag erreichen. Am Hogsmeadbahnhof wird sie ein Lehrer in Empfang nehmen und sie in mein Büro begleiten, in welchen sie ihrem Haus zugeteilt werden. Ist es soweit in Ordnung?", klärte der Professor noch ein letztes mal ab. „Ich denke damit wäre alles offene geklärt.  Vielen Dank, dass sie heute hier her gereist sind.", bestätigte Edward dem Weißhaarigen.

„Nun gut. Ich wünsche ihnen noch ein paar schöne Wochen der Ferien. Wir werden uns dann wohl das nächste mal in ihrer neuen Schule sehen.", verabschiedete sich Dumbledore als er in den Kamin im Salon stieg und nickte noch einmal zum Abschied. Dann verschwand er.

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