(8) Im Bann der Vergangenheit

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Eleonora

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Eleonora

Ein steiniger Weg führte mich durch hohe Kiefern und fernab des Campus. Das Universitätsgebäude rückte in den Hintergrund und sah bald aus wie ein übergroßes Gemälde am Horizont.

Ich blickte zurück und erinnerte mich an eine Zeit als all das hier, nur ein Traum für mich gewesen war. Ein Traum, der für mich niemals eine richtige Zukunft hatte.

Ich rannte entlang des Kiesweges, während sich die Grashalme vor mir verneigten. Sie beugten sich in meine Richtung und lösten sich dann in sanften Wellen. Ein grünes Meer der Träume.

Dann fand ich mich auf dem Gipfel eines Berges wieder. Wo die Sterne am Tage so hell leuchteten, wie sie es nicht einmal in der dunkelsten Nacht tun würden.

Mir eröffnete sich eine neue Sicht auf das große Ganze.

Schon immer hatte ich studieren wollen.
Genau hier, in einer so kleinen Stadt wie es Greenville war.
Überall strahlten die Lichter aus der kleinen Miniatur aus Häusern. Sie formten den Ort zu etwas ganz Besonderem. Von hier oben aus, hatte man sie glatt für Glühwürmchen halten können.
So schön. Ich wollte schon immer an so einem Platz sein.

Doch geboren wurde ich eigentlich in „London". In der Stadt, "die niemals schläft".
Und so wie auch diese Stadt hatten mich meine Träume niemals wirklich "schlafen lassen".

Da gab es eine Liste, eine Liste meiner unverwirklichten Träume. Irgendwann, so hoffte ich, würde ich über die Tower Bridge schlendern und behaupten, dass all diese sich erfüllt hätten.

"Besondere Menschen haben eben besondere Träume", hatte mein Vater immer gesagt.

Doch mein Vater hatte mir schon damals in die Wiege gelegt, dass es große Pläne für mich gäbe.

Die Welt wirbelte erneut um mich herum.
Sofort sah ich in die ausdruckslosen Augen meines Vaters. Darin spiegelten sich die Bilder vergangener Zeiten.

Er hatte große Pläne.
So begriff ich auch schnell, dass "Daddy" nicht irgendein "gewöhnlicher Dad" war.
Er war "Jonathan Samuel Davis", Leiter der "Davis Medical Company", dem siebt-umsatzstärksten Pharmaunternehmen Europas. Schon immer wünschte er sich, dass ich irgendwann in seine Fußstapfen treten würde. „Ellie" - seine „Kleine" und „einzige Tochter".

Und dann.

Ich sah ein Auto auf einer Landstraße fahren, denn Mom und Dad hatten mich im Kleinkindalter mit aufs Land genommen. Widerwillig. Doch wir zogen in ein sehr geräumiges Haus mit großem Garten. Eine scheinbare Bilderbuch-Familie, welche zu dieser Zeit in einer Kleinstadt namens "Windsor" hauste.

Ich war mir immer so sicher gewesen, dass Mom und Dad bis ans Ende ihrer Tage dort glücklich sein würden...

Das Gesicht meines Vaters verging im Nebel.

Beautiful NightmaresWhere stories live. Discover now