(37) Tränen aus Tinte

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Eleonora alias Edgar S

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Eleonora alias Edgar S. Spoon

Ich sah durch die Augen meines Professors, „Edgar Severus Spoon".

Schwarzer Rauch quoll aus dem Inneren des Gebäudes und tauchte einen Teil von Greenville in tiefe Schatten.
Ein unheilvoller Schleier wickelte sich um das in flammenstehende Haus. Es brannte lichterloch. Die hitzegeschwängerte Atmosphäre ließ dessen Außenfassade gefährlich bröckeln.
Tobender Aufruhr.

Aus dem Nichts zersprang ein weiteres Fenster. In Scharen rannten die Menschen im Umkreis aus ihren Häusern.
Viele von ihnen verloren ihr zu Hause.

Tote Luft hüllte sich immer mehr um den dunkel verhangenen Ort.

Ein Panzer aus Angst und heißer Gefahr.
Ein Ort der Verzweiflung und des Todes.

Wie zu erwarten war, krachte nun auch der Vorderbau in sich zusammen und riss die Menschen in ihm mit sich. Sie waren verloren und die meisten, von ihrem schrecklichen Schicksal besiegelt.

Er wusste, so sehr er auch gegen die böse Vorahnung kämpfte, für ihn würde es auch zu spät sein. Und so war es.

Im Gewicht des Brandes stürzte die Ruine vollends in sich zusammen. Flammen züngelten hartnäckig und leckten an den letzten verbliebenden Resten des Körpers, bis nur noch Staub und Asche von diesem übrig war.

Nichts. Absolut nichts hatte man ihm gelassen.

In Erinnerung schwelgend nahm er das Glas mit der bräunlichen Flüssigkeit und trank einen weiteren Schluck. Noch immer saß er inmitten seines viel zu engen Büros, welches von nun an immer kleiner zu werden schien.
Die Wände um ihn herum waren ihm lange Zeit so vertraut gewesen. Doch er hatte sich blenden lassen.

Mit beiden Händen fuhr er sich über das Gesicht. Dabei war er sich immer so sicher gewesen.
Er liebte seinen Job.
Und er liebte diese Universität.

Jedoch war ihm nie urplötzlich alles so wertlos und unbedeutend vorgekommen.

Stimmen verfluchten ihn, übernahmen die Kontrolle in seinem Kopf.
Und er fasste wieder den richtigen Gedanken.
Er wusste wieder, dass er bedeutungslos war.

Im Geiste wiederholte er sich immer wieder. Lange wollte er daran nicht festhalten, doch es existierte nur die eine Wahrheit, denn ihm galt die Schuld.

Er war schuld, er allein. An allem.

Kaum hatte er die Worte im Kopfe ausgesprochen, rang er nach Luft. Verzweiflung trat erneut aus seinen Augenhöhlen hervor.
Er weinte. Schwarze Tränen und so dick wie Tinte, liefen seine Wangen hinab.
Sie hinterließen einen schwarzen Film auf seinem Gesicht und Flecken auf seinem weißen Kittel. Es störte ihn nicht mehr, denn nun würde er sich nicht mehr wehren.

Dunkelheit hüllte ihn ein und er ließ die Schatten gewähren. Sie um waberten ihn, liebkosten ihn. So wie er zuvor von ihnen gekostet hatte.
Nur einen Nadelstich. Doch er wollte mehr.

Er spürte, wie sie in ihn eindrangen.
Ein lauter Aufschrei brannte durch seine Kehle. Langsam erhob er sich und schleppte sich Richtung Tür. Fast verlor er die Beherrschung.

»Ich habe es versucht!« nun ließ er doch die Faust gegen die Wand schellen.

Brocken des Zementes fielen zu Boden. Das Blut tropfte ihm von der mittlerweile altersbefleckten Hand. Noch nie war er sich so nutzlos vorgekommen. Noch nie.

Ein weiteres Schluchzen ergriff ihn.
Er betrachtete die Verletzung mit einem Blick voller Selbstverachtung.

»Ich habe es versucht,« er wiederholte sich leise.

Schließlich sackte er vollends in sich zusammen. Zum letzten Mal blickte er auf das ausgeblichene Foto. Es stand auf seinen gewöhnlichen Platz, auf dem hölzernen Schreibtisch.

»Oh Gott, Bruder. Es tut mir so leid.«

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