(1) Bevor alles Schwarz wurde

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Sie rief mich

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Sie rief mich.
Sie begleitete mich.
Sie hatte mich durch diesen einen Traum geführt...

Langsam schritt ich durch den nur schwach beleuchteten Korridor. Die Deckenlichter flackerten unermüdlich. Vor mir lag ein weiter, schmaler Gang. Ich wusste nicht, wo ich war, aber ich kannte diesen Ort.

Weiße, kalte Wände links und rechts führten mich geradeaus und zogen mich mit unsichtbarer Kraft ans Ende des Flures.

Bekannte Wände.

Mein Herz bebte. Den Atem, welchen ich vor Kurzem noch unter Kontrolle hatte, kam nur noch in unregelmäßigen Stößen. Ich beruhigte mein inneres Selbst. Wieder einmal.

Ich bin allein.

Doch ich wusste, was dort auf mich warten würde. Nur noch lange und doch schnelle elf Schritte vor mir.

Exakt Elf.

Sie öffnete sich quietschend. Die Tür, die sich bereits nach mir sehnte. Ein Wimmern durchfuhr mich. Es polterte am Fuße des Ganges. Da war es. Ich kannte das Geräusch.

Das ist er. Hier bin ich... in meinem ganz persönlichen Albtraum.

Stille. Die Tür stand wie gewöhnlich einen spaltbreit offen.

Zurück. Ich muss wieder... Zurück,
versuchte ich mich zur Umkehr zu zwingen.

Einen schweren Fuß setzte ich dorthin. Doch alles in mir wandte sich, denn ich wusste, ich konnte mich dem hier nicht entziehen.

Also tat ich es. Erneut.
Ich blickte durch den winzigen, dunklen Streifen vor mir.

Mehrmaliges Blinzeln.
Der bekannte dunkle Raum erwachte, er eröffnete sich mir zu beiden Seiten. Weniger als einen kurzen Augenblick dauerte es, bis ich erkannte, dass ich schon längst in dessen Mitte stand.

Wieder. Schon wieder stand ich inmitten des schwarzen Zimmers. Dunkelheit, aber nicht vollkommene Schwärze, welche gerade noch zu ließ, dass man das rostfarbene Holz der Zimmereinrichtung vermuten konnte. Augen, welche sich an die Finsternis gewöhnten, erkannten die letzten Reste der Möblierung. Ich erblickte das mickrige Minimum, eines früher einmal dagewesenen Zimmers.

Und jetzt. Da. Das Dröhnen.
Ein Dröhnen so unangenehm, dass sich mir sogar das letzte Haar im Nacken noch aufstellte.

Eine Aura. Erdrückend. Vollumfassend.
Getaucht wurde ich in eine Atmosphäre voller Unbehagen. Sie durchströmte die Luft, haftete an den Wänden und hüllte mich vollkommen ein.

Irgendetwas ist... hier, ich spürte es.

Es lag mir praktisch auf der Haut.
Eine unsichtbare Präsenz. Sie schien mit mir zu kommunizieren.

Beautiful NightmaresWhere stories live. Discover now