(38) Züngelnde Flammen

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Eleonora

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Eleonora

Schlagartig öffnete ich die Augen.
Mein Schädel brummte und in meinem Magen steckte ein flauer Knoten.

Der Albtraum hatte mich wie ein Schlag getroffen. Blinzelnd erkannte ich jedoch die vier Wände des Raumes, in welchem ich mich befand.
Mein Schlafzimmer.

Sofort manövrierte mich der Anblick zurück in die Realität. Meine Realität.

Allerdings lag mir noch immer dieser verbrannte Geruch in der Nase. Er verpestete meine Lungen, teilte mir mit, dass dennoch etwas nicht in Ordnung war.

Spoon. Ich hatte von Professor Spoon geträumt.

Mein Traum. Diesmal war es klar und deutlich gewesen. Mit dem Gesicht des Professors vor den Augen, versuchte ich nun einen klaren Gedanken zu fassen.
Beruhigend rieb ich mir die Schläfen, während ich mir die Frage stellte, ob dies tatsächlich bedeutete, dass er in Schwierigkeiten steckte?

Blödsinn, setzte ich gedanklich hinzu,
du hattest nur wieder mal einen schlechten Traum. Einen völlig bedeutungslosen Traum.

Doch woher nahm ich dieses Wissen?
Ja, woher? Waren meine Thriller denn jemals völlig bedeutungslos gewesen?

Erinnerungen krochen meine Schädeldecke entlang, überwucherten den Geist.
Noch immer finster blickten mich die dunkel verfärbten Augen von Professor Spoon an. Starre Pupillen, welche mir mit einem stummen Blick deuteten, jetzt zur Universität aufzubrechen.
Und zwar sofort.

𖥸

Mein Schädel vibrierte noch immer als wäre es das Epizentrum eines Erdbebens.
Ein schwummriger Rand hatte sich in mein Blickfeld gedrängt.
Eine wilde Partynacht - Es fühlte sich an, wie der Morgen danach. Meine innere Gedanken-Polizei hatte ich bereits über Bord geworfen und nun befand ich mich tatsächlich hier.
Ob „dumm" oder „schlau", dass würde sich wohl in den nächsten Minuten zeigen.

Ich bedachte das menschenleere Gelände mit einem intensiven Blick.
Es war Samstag. Heute würde für keinen der Studenten eine Lesung stattfinden. Gänsehaut.
Komisch. Normalerweise hatte ich mich auf dem Campus immer pudelwohl gefühlt. Doch gerade mochte ich am liebsten den Kopf in die nächstgelegene Wand schlagen.
Das Dröhnen brachte mich fast um den Verstand.

Meine Beine wollten gehen, doch ich erlaubte es nicht. Spoon, in einem dunklen Schleier, umschlungen von dickem Nebel, er starrte mich im Geiste noch immer an.

Ja, - heute hatte ich das strenge Bedürfnis und das Gefühl hier sein zu müssen.

Irgendetwas hatte mich an diesen Ort gezogen. Irgendetwas wollte mich hier haben.

Furcht.
Doch ich ließ keinen weiteren Gedankengang zu. Ich schüttelte die irritierende Emotion von mir, betrachtete lieber meinen jahrelangen Traum.
Die Universität lag am Fuße von Greenville.
Ein paar Dutzend Stadthäuser reihten sich zu ihren Seiten aus und umrahmten das College mit dessen grüner Mitte. Der Kiesweg unter meinen Füßen knirschte. Die Vögel in den Bäumen sangen ihre Lieder. Ein friedlicher Nachmittag.

Beautiful NightmaresWhere stories live. Discover now