(46) Zwischen Raum und Holz

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Eleonora

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Eleonora

Mit rumpelnden Motor fuhren wir durch eine Gegend von Greenville, in welcher ich vorher noch nie einen Fuß hineingesetzt hatte. Aber es wunderte mich nicht, denn hier hauste wohl die Creme-de-la-Creme.
Hübsche Häuser mit dazugehörigen übergroßen Gärten, sie erstreckten sich in dem wohl schönsten Teil unserer Kleinstadt.

Zu meiner Überraschung bog Aiden am Ende einer Straße doch ab und wir rollten in ein noch grüneres Viertel. Hier standen die Bauten nicht mehr so dicht beieinander, sondern in weiteren Abständen.
Unausweichlich begaben wir uns in ländlichen Raum und bewegten uns auf einmal nicht mehr auf Asphalt, sondern auf hellem Schotter.

Die Reifen des Dodges quietschten, als Aiden uns irgendwann zum Stehen brachte, »Hier ist es.«

In den vergangenen Minuten waren wir an vielen Häusern und Plätzen vorbeigekommen, doch im Gegensatz zu diesen, lag dieser Ort komplett abgelegen. Die ländliche Straße grenzte an Felder, Kuhweiden und Wiesen. In der Ferne konnte ich keinerlei weitere Gebäude erkennen, abgesehen von dem, welches kaum zu übersehen war und direkt vor uns in die Höhe schoss.

Wir blickten auf das riesige Anwesen umringt von weitflächigem Grün. Dickstämmige Eichenbäume tauchten es in tiefe Schatten. Ich vermutete, dass es aus mindestens drei Stockwerken bestehen und sicherlich einer wohlhabenden Familie gehören musste. Trotz des mächtigen Auftreten des Hauses, schien dessen Außenverkleidung aus Holz zu sein und verschmolz damit geradezu perfekt in die florale Umgebung. Drumherum erstreckte sich das großflächige Gelände bis hin zum Zaun, welcher das Anwesen von dem Schotterweg trennte. Doch trotz des gepflegten Gartens wirkte es verlassen.

»Bist du hier zu Hause?«

Nichts.

Als er meine Frage unbeantwortet ließ, stocherte ich weiter: »Wer wohnt hier

Die Sekunden zogen sich.

»Hier leben die einzigen Verbündeten im Kampf gegen das Übernatürliche,« stumpfe Worte erklangen aus seinem Mund, während der Blick noch immer auf das Anwesen geheftet war.

Ein Ort und Antworten auf alle meine Fragen.

Nach etwas, was einer Schweigeminute glich, packte Aiden den Knauf der Tür und stieg aus dem Wagen. Ich tat es ihm gleich.
Natur legte sich direkt in meine Nasenflügel.

Ein weiterer kräftiger Luftzug wehte Aiden durchs Haar, so dass dieses kurzzeitig zu Berge stand: »Die Schicksalswandler, du erinnerst dich?«

»Ja.« Sie existieren. Ich wusste es.

»Gehalten werden sie für einen Mythos, doch es gibt sie wirklich. Der anonyme Kreis in dem sie verkehren, er nennt sich „die schwarze Bruderschaft" oder auch „das Odium der Schatten", « fast hauchte er die Worte.

Beautiful NightmaresWhere stories live. Discover now