Kapitel 21

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"Sie- sie können nicht sein Vater sein. Sein Vater ist tod!" schreit Akaashi verwirrt.
"Da täuschst du dich Junge, es ist vielleicht das, was alle denken, aber ich lebe noch, genaugenommen hatte ich nie einen Unfall." er lächelt Akaashi nur an.
"Wie können sie jetzt lächeln?! Bokuto hat sich so lange Vorwürfe gemacht, er litt fast an Depressionen und hat einen Hirntumor wodurch er im Koma liegt! Wie können sie jetzt lachen wo ihr Sohn mehr leiden musste als sie es sich je vorstellen könnten! Wie können sie jetzt lachen!" Akaashi bricht in Tränen aus, einerseits ist er so glücklich, dass Bokuto im Wachkoma liegt, doch dass sein Vater hier jetzt auf einmal auftaucht-
"Warum ich lache? Weil jetzt alles gut wird." er zeigt in Akaashis Richtung, woraufhin er sich sofort umdreht.
Bokuto kneift die Augen zusammen, er fängt an sich zu bewegen und in den Augen zu reiben. Sofort stürtzt Akaashi sich auf Bokuto.
"Bokuto! BOKUTO HÖRST DU MICH!" brüllt er in sein Gesicht.
Bokuto macht langsam seine Augen aus, unter seinen Augen sind tiefe rote Ringe.
Er guckt Akaashi verwirrt an, doch der fällt ihn weinend um die Arme.
"Ich habe dich so vermisst Kumpel." flüstert er leise ihn sein weiches Haar.
Er hält ihn Minutenlang in der Umarmung umschlossen, dabei fließen ihn Tränen aus den Augen, doch ihm ist das egal. Er ist so froh endlich seinen Freund in den Armen zu halten, ihn endlich wieder zu haben.
"Akaashi es-" flüstert Bokuto angestrengt.
"Es ist okay Bokuto- ich werde dir alles erklären." Akaashi löst sich aus der Umarmung und lächelt ihn an, doch ein privates Gespräch mit ihm bleibt ihm nicht, sein angeblicher Vater stellt sich hinter ihn.
"Hallo Kotaro"
Bokuto stellt sich aufrecht. Er starrt ihn emtsetzt an.
"Da- dad?" seine Stimme ist heiser und klingt sehr rau, es klingt als hätte er Schmerzen.
"Wie geht es dir mein Junge?" fragt der Mann und drengelt sich vor Akaashi, der enttäuscht das Zimmer verlässt.

Er hat gehofft in diesem Moment könnte er allein mit ihm sein. Er hat gehofft seinem Kunpel in diesem Moment wieder nahe zu sein, nach all der Zeit wo nur er führ ihn da war, doch-
"Hey Akaashi, wie geht es Bokuto, dürfen wir auch rein?" kommt ihm ein glücklicher Kuroo begleitet von Kenma entgegen.
"Er- er muss noch untersucht werden-" sagt Akaashi leise und geht in Richtung Bad.

2 ½ Wochen lag Bokuto jetzt im Koma. 2 ½ Woche, die sich so ewig lang angefühlt haben. Immer waren seine Gedanken nur bei Bokuto. Es vergang keine Sekunde ohne, dass er nicht an ihn gedacht hat. Über die Zeit wurde er immer gefühlsloser. Er weinte nur wenn niemand da war, doch wenn er bei anderen war redete er kaum, selbst mit Leuten mit denen er sich gut verstanden hat, hat er nun den Kontakt verloren, doch jetzt wo Bokuto wach ist- kommt auf einmal sein Vater und zerstört alles. Sein Vater ist seit Bokuto 14 Jahre alt ist untergetaucht und jetzt, jetzt kommt er wieder, lächelt einmal und alles ist gut? Er weiß garnicht was er Bokuto angetan hat. Akaashi kennt ihn erst seit ein paar Monaten, doch er kennt Bokuto besser als jeder andere. Und Bokuto erzählt sehr gerne. Deshalb weiß er, dass er in der Mittelschule immer gut gelaunt war nd eine starke Ausstrahlung hatte, auch er hat ihn so kennengelernt, doch es gibt Tage, an denen Bokuto nicht lächelt. Diese Tage sind immer dann, wenn er Volleyball spielt. Jeder weiß, wie sehr er Volleyball liebt, doch das hat ihn immer an seinen Vater, an seine Probleme, an seine Angst zu verlieren, erinnert und dann- dadurch dass ein Teil seines Gehirns beschädigt ist, gab es eine Überreaktion und er hatte eine Panikattacke.
Akaashi blickt wütend in den Spiegel, doch bei dem gedanken an Bokuto atmet er tief durch und verlässt das Bad.
Er wird jetzt wieder Zeit mit seinem besten Freund verbringen, Vater hin oder her.
Festentschlossen läuft er den Gang in Richtung Bokutos Zimmer entlang.

"Hallo Bokuto, ich bin wieder da." langsam kommt Akaashi ins Zimmer geschlichen, Bokuto sitzt nun im Bett, von Ärzten umzingelt.
"Hey hey heyyy Akaashi." grinst er seinen Freund begeistert an.
"Du, ich werde gerade noch durchgecheckt, aber wir sind gleich damit fertig. Ich hab tolle Neuigkeiten." Bokuto strahlt über beide Ohren, was ihn wohl so glücklich macht?

Akaashi setzt sich auf einen Stuhl und mustert interessiert die Ärzte.
Nach einiger Zeit verlassen sie den Raum und Akaashi setzt sich auf die Bettkante und gibt Bokuto ein Zeichen, dass er mit dem Reden beginnen kann.
Bokuto atmet einmal tief durch, dann kommen die Worte rausgeschossen wie aus einer Pistole.
"Aaaaalso. Die Ärzte haben mir alles erzählt. Dass mit dem Koma und dem Tumor und dass du immer hier warst. HALT jetzt rede ich, bitte Akaashi. Also wo war ich? Achso- Also. Sie meinten, dass manche meiner Gehirnzellen sich entzündet haben und ich dadurch meine Gefühle nicht kontrollieren konnte, ich habe unüberlegt gehandelt und war wohl nicht ich selbst. Naja, übrigens habe ich erfahren, dass mein Vater noch lebt. Er lebt in England bei meiner Tante und er kennt da ein sehr gutes Krankenhaus was sich auf Gehirntumore spezialisiert hat. Er meint ich sei dort wohl besser aufgehoben als ihr, da sie in Japan noch nicht so weit mit der Behandlung sind wie dort.
Was ich eigentlich sagen will Akaashi. Wir kennen uns jetzt erst seit diesem Schuljahr, trotzdem bist du der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden, du weißt alles über mich und ich bin dir so dankbar, was du alles für mich getan hast- doch- doch ich- Agashe isch wer nach Lond gehn." den letzten Satz sagt er so schnell, dass Akaashi ihn kaum versteht, doch er weiß was Bokuto meint.
"Aber- Bokuto, Japan- Japan ist doch dein Zuhause." Akaashi steht fassunglos auf. Er würde jetzt weinen, doch er ist so kalt geworden, dass er das nicht mehr kann.
"Bokuto-san! Du kannst nicht gehen. Was ist mit deiner Mutter und deinem Hund ubd überhaupt, was ist mit der Schule und Volleyball?!" Akaashi steht fast wütend vor Bokuto, er kann es nicht fassen, dass er so weit, für eine Person, die sich ewig vor ihm versteckt, wegziehen will.
"Akaashi wen habe ich hier? Meine Mutter hat mich schon lange aufgegeben. Ich habe nur noch 1 Jahr in der Schule vor mir und Volleyball kann ich überall spielen." Bokuto ist verwirttz, warum er sich überhaupt rechtfertigen muss.
"Aber- Bokuto, was ist mit mir?" flüstert Akaashi und setzt sich auf den Stuhl.
"Wie bitte?" Bokuto ist überrascht über die Worte seines Freundes.
"Was ist mit mir Bokuto, ich hab dich fast verloren Kumpel, ich konnte nicht schlafen, ich habe geweint, ich habe geschrien, ich KANN dich nicht wieder verlieren." Akaashi guckt bedrückt auf den Boden. Seine unordentlichen Haare fallen über sein Gesicht, was ihm recht gelegen kommt, da er nicht will, dass Bokuto seinen leidenden Gesichtsausdruck sieht.
"Akaashi ich- ich weiß nicht was ich sagen soll..." flüstert Bokuto.
"Ist schon ok Kumpel, du musst nichts sagen." langsam verlässt Akaashi den Raum.

Vor der Tür trifft er auf Kuroo und Kenma. Kenma sitzt recht desinteressiert an seiner Switch, doch Kuroo empfängt ihn gleich mit einem blöden Witz. Akaashi blockt nur ab und geht an ihm vorbei.
Er läuft den langen, kalten Flur des Krankenhauses entlang und öffnet dann die schwere Tür des Treppenhauses.
Akaashi läuft die dreckigen Treppen herunter, wobei jeder seiner Schritte laut schallt und ein unangenehmes Geräusch auslöst.
Akaashis Gedanken sind ungeordnet, doch sie kreisen sich nur um Bokuto.
Als er fast gegen die durchsichtige Tür des Ausganges rennt, wird er komisch angeschaut, doch er wirft den Gaffern nur einen giftigen Blick zu und verschwindet aus dem Krankenhaus.

Es ist warm draußen und die Sonne scheint, doch Akaashi ist trotzdem genervt vom Wetter. Er ist genervt vom Vogel, der auf der Straße sitzt und er ist genervt von den lauten Autos der Innenstadt Tokyos.
Genervt läuft er die Straßen lang, alle die ihn angucken ignoriert er.
Immer wenn er ein Taxi sieht, streckt er die Hand heraus, doch die meisten ignorieren ihn.
Endlich hält ein Taxi an und Akaashi greift den warmen Griff der Autotür.
Unfreundlich sagt er dem Fahrer eine Adresse in der Nähe seines Hauses und leht sich zurück.

Bei der langen Autofahrt lässt er sich Bokutos Worte immer und immer wieder durch den Kopf gehen. Warum will er weg? Warum kann er sich nicht hier veratzen lassen? Warum will er mit seinem Vater mit? Doch Akaashi versteht es nicht.
Irgendwann wird er unfreundlich aus dem Taxi rausgeschmissen.

Er hat dem Fahrer die Adresse genannt, die am nächsten ab dem Berg, dem Berg von Bokuto und ihm dran ist, zu sagen.
Traurig, sauer und genervt steuert er nun auf diesen Berg zu.

Sunset (Bokuaka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt