Kapitel 5

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"Ich bin dann Mal weg!“, ruft er in den Flur, als er sich gerade seine Schuhe angezogen hat und bereits einen Fuß aus der Tür gesetzt hat.
„Wann hast du Schulschluss?!“, ertönt die strenge Stimme seiner Mutter aus dem Hintergrund.
„Um 16:30 warum?!“
„Wenn du um 17:00 nicht Zuhause bist, kriegst du richtig Stress!!“
Bokuto knallt nur genervt die Tür zu.
Dieses Mal sind ihm die Konsequenzen egal, denn jetzt kann er immerhin noch fliehen.
Immer, immer muss sie alles versauen. Er tritt wütend und frustriert gegen die Mülltonnen, die sofort umkippt und die seine Mutter dazu bringt noch mehr und lauter rum zu schreien. 
Bald würde das dritte Schuljahr beginnen, in dem sich einiges ändern wird.
„Hey Bokuto! Eh jetzt Lauf doch nicht so schnell!“, holt ihn jemand aus seinen Gedanken und aus dem Augenwinkel erkennt er seinen besten Freund.
„Tut mir leid Akaashi.“, sagt der Grauhaarige und verlangsamt seinen Schritt, sodass der Schwarzhaarige zu ihm aufschließen kann.
„Seit wann bist du denn mal so überpünktlich?" scherzt er, doch als er Bokutos enttäuschten Blick sieht, "Deine Mom?“ Man dieser Junge kennt ihn zu gut.
„Jaahaa…“
„Warum ziehst du nicht aus Bokuto?“
„Akaashi, ich bin gerade Mal im 2.ten Jahr in der Oberstufe. Ich kann jetzt noch nicht ausziehen. Auch wenn sie mir wieder Mal das Training verboten hat…“, presst er verkniffen seine Antwort heraus und ballt seine Hände in seiner Jackentasche zu Fäusten.
Sie hatten schon oft über mögliche Lösungen gesprochen aber sind nie auf einen Nenner gekommen.
„Bokuto! Tu doch etwas! Du kannst dir das doch nicht ewig an tun! Der Coach wirft dich noch raus!“
„Akaashi! Was soll ich tun?! Ich kann nichts machen! Nichts! Sie ist meine Mutter, ich kann ihr nicht einfach sagen, dass sie eine dumme Sau ist und dann abhauen!“, wird das Ass nun lauter, dieses Mal allerdings aus Frust und aus Freude.
„Warum nicht?“
Ist das sein Ernst?
Klar, er kann jetzt einfach abhauen und dann?
Soll er in einem Karton auf der Straße leben? Und überhaupt, wo soll er denn hin? Er hat doch niemanden.
„Akaashi ich…“  murmelt der grauhaarige, während er den Schulhof ihrer Akademie betritt.
„Warum nicht Bokuto? Warum haust du nicht einfach ab. Es muss ja nicht weit weg sein. Ich dachte du hast gespart? Miete dir was Kleines, mach die Schule fertig und danach musst du sie nie wiedersehen.“, versucht der Schwarzhaarige seinen Freund zu überzeugen, denn der Zustand bei dem Grauhaarigen Zuhause ist einfach nicht mehr hinnehmbar.
„Akaashi ich weiß nicht. Ich kann das nicht, nein das geht einfach nicht, sie würde mich suchen.“
Er will sich einfach nicht vorstellen was geschehen würde, wenn sie ihn dann finden.
Dann bekommt er vermutlich die Tracht Prügel seines Lebens, darf nie wieder das Haus verlassen und muss am Hungertuch nagen.
„Bokuto, man! Jetzt komm aus diesem Depri Modus raus! Glaub doch Mal wieder an dich. Man du bist unser Ass! Du schaffst das!“
Als hätten diese Worte einen unsichtbaren Schalter in Bokuto umgelegt, spürt er plötzlich wieder Zuversicht in sich aufkeimen.
„Du hast Recht, ich bin der beste!!“, strahlt er seinen besten Freund entschlossen an.
„ Das hab ich jetzt nicht gesagt, aber..“ Akaashis Worte wurden durch die laute Klingel des Lautsprechers übertönt und es wird über den ganzen Schulhof eine Ansage gegeben:
*Bokuto, Kotaro bitte ins Büro des Schulleiters!*

Sunset (Bokuaka)Where stories live. Discover now