Sunset (Bokuaka)

Kapitel 8

"Was war los?“ Akaashi wartet schon an der Tür mit angespannten Gesicht.
Es ist niemals ein gutes Zeichen, wenn einen der Konrektor zu sich zitiert, er ist eigentlich noch strenger, als jeder andere Lehrer der Schule.
„Ach nichts wichtiges.“, winkt Bokuto ab.
„Na gut…was hast du jetzt?“ Akaashi weiß, dass das nur die halbe Wahrheit ist, aber er weiß auch, dass Bokuto ungern über seine Gefühle spricht.
„Englisch du?“
„Ich muss zu Japanisch, also bis nachher.“
„Ja bis nachher.“ Verabschiedet Bokuto sich leise von seinem Freund.
Ihre Wege trennen sich auf der Treppe. 
Langsam geht Bokuto zu seinem Klassenraum. Er nimmt die anderen Schüler kaum wahr. Er konzentriert sich nur auf sich selbst und auf seine Gedanken.
Alle kennen ihn nur als „Stimmungskanone" aber in letzter Zeit ist er eher ein „Trauerkloß". In seiner Welt läuft einfach gerade alles schief. Es ist, als würde er die ganze Zeit die Luft anhalten, als könnte er einfach nicht durchatmen. Es verwirrt ihn, dass er jetzt nicht mehr so glücklich sein kann, wie früher.
Und dazu noch die Anfälle. Es ist alles grad so unendlich kompliziert, es fühlt sich wie eine riesige Last an, die er einfach nicht los wird. 
Er kann nicht mehr. Er will nicht mehr. Er will wieder glücklich werden, so wie damals, vor seinem 14. Geburtstag, doch es schien so, als würde er immer mehr unter der Last zusammen brechen.

Im Unterricht passte er so gut auf wie er nun eben gerade konnte. Wenigstens konnte er sich jetzt auf etwas anderes konzentrieren. Die Zeit verging recht schnell und schon musste er seine Sachen packen und zu Mathe in einen anderen Raum gehen. Er war froh, auf dem Weg ein paar anderen Schülern zu begegnen, mit denen er dann kurz quatschen konnte. 
Im Matheunterricht wird ihm plötzlich immer heißer und heißer, er hat das Gefühl, gleich zu ersticken. Er bekommt starke Kopfschmerzen und Schweißausbrüche. Er hat einen unerträglich stechenden Schmerz in der Brust. Sein Herz rast und er hat das Gefühl zu explodieren. Dann geht alles ganz schnell. Bokuto versteht den Lehrer immer schlechter und schlechter. Er fühlt sich wie hinter einer Glasscheibe. Er kann alles nur stumm beobachten, er kann aber nichts sagen und auch die anderen bemerken ihn nicht.
In diesem Moment fühlt er sich schrecklich, er hat das Gefühl, als wäre er jetzt wirklich unter der Last zusammen gebrochen. Er hat das Gefühl aufzugeben.
Endlich, endlich bemerkt der Lehrer ihn, doch für Bokuto verdunkelt sich die Welt. Es wird vor seinen Augen immer dunkler. Er kann nur noch schwer atmen und sich nicht bewegen. Er ist wie gelähmt.
Und dann kommt sie. Die alles einnehmde schwarze Hand, sie greift an seinen Kopf und verspärrt ihm die Sicht, er verschwindet hinter der Hand und alles verdunkelt sich immer und immer weiter.
Das letzte was er sagt war nur ein Name: „Akaashi…“ 
Danach verdunkelt sich seine Welt komplett.