Kapitel 11

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„Ich bin Zuhause!“, ruft der Grauhaarige, wie immer in das Haus.
„Spinnst du? Es ist 20:00 Uhr?!“, zetert seine Mutter auch schon los. Ihm weht sofort der Geruch von Alkohol ins Gesicht, sie ist bestimmt wieder betrunken.
„Ich weiß.“, kommt es gelassener von ihm als erwartet, doch dieses Mal ist etwas anders.
„Warum bist du jetzt erst Zuhause?!!“
„Mom, ich werde dieses Jahr 18 Jahre alt, ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen! Und übrigens, hat es dich einen Scheiß interessiert als ich im Krankenhaus lag, du hast nicht Mal gefragt wie es mir geht, was die Ärzte gesagt haben und wann ich entlassen wurde! Du interessierst dich nur für dich und deinen Assi Freund!“, platzt es aus ihm heraus und es fühlt sich so unbeschreiblich gut an.
Wie ein Gefäß, was schon zum Bersten voll gewesen ist und nun endlich den Druck ablassen kann.
„Du gehst jetzt SOFORT auf dein Zimmer! Und überleg dir gut, was du zu mir sagst!“
Rot vor schäumender Wut, macht seine Mutter einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu und hebt dabei warnend den Finger.
„Okay“ 
Schulter zuckend geht Bokuto an seiner Mutter vorbei und hoch in sein Zimmer.
Er setzt sich auf sein Bett und nimmt sich seinen Laptop. Er sucht lange auf Netflix einen Film, ihn nervt es, dass man länger suchen muss, als man überhaupt den Film guckt, doch letztendlich entscheidet er sich für den Film "Through my Window - ich sehe nur dich".
Während er das Liebesdrama guckt, fängt er an, an Akaashi zu denken. Bokuto will schon lang nicht mehr, dass sie "nur Freunde" sind, doch er hat Angst. Angst, dass Akaashi nicht das Gleiche fühlt. Angst, was seine Mutter denke würde.
Bei dem Gedanken, wie er in Akaashis Armen liegt, sie zusammen diesen Film gucken und Akaashi ihn sanft durch seine Haare streichelt, wird er rot. Doch er wird bei dem Gedanken unterbrochen, als seine Mom ihn ruft.
Langsam geht er nach Unten, wo seine Mutter auf dem Sofa sitzt.
"Bokuto hör mal, ich weiß nicht was in letzter Zeit los ist, es tut mir Leid, ich habe die Kontrolle verloren." Sie ist nun definitiv nüchtener. Bokuto weiß kaum, wann sie das letzte Mal nüchtern mit ihm geredet hat.
"Mom, ich- es tut mir auch Leid, ich weiß, dass es für dich auch nicht leicht ist. Aber wenn du mich so anschrei-" "Ich verspreche dir bald etwas gegen mein Alkoholproblem zu tun, bald wird wieder alles normal, ok?" Sie geht auf ihn zu und drückt ihn einen Kuss auf die Stirn.
Langsam geht er nach Oben. Weinend legt er sich in sein Bett. Er sagt immer, wie sehr er sie hasst, doch in Momenten wie diesen, hasst er sich dafür, dass er sie hasst, doch er weiß, dass sie morgen wieder anders ist.
Langsam schließt er die Augen, das letzte was er mitbekommt ist, wie seine Mutter und ihr Freund die Wohnung verlassen,  doch dann schläft er auch schon erschöpft ein.

Sunset (Bokuaka)Where stories live. Discover now