Chapter 1

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Liams P.o.V
Ich war gerade auf dem Weg in den Essensraum. Es war genau 12:30 und das war die strickte Essenszeit im Waisenhaus. Ja ich war ein Waise. Meine Eltern hatten mich, warum auch immer hier abgegeben, als ich um ein Jahr alt war. Und einen abgelegeneren, grauenhafteren Ort, als diesen hätten sie echt nich finden können, um ihr Kind dort aufwachsen zu lassen. Ich hasste es hier. Schon die ganzen 16 Jahre meines Lebens, die ich hier verbracht hatte, hasste ich es hier. Wir durften kaum -und wenn nur zu festgelegten Zeiten- hinaus an die frische Luft gehen und es gab hier echt für Alles Regeln. Ich weiß nur aus dem Fernsehen, wie es im wahren Leben wohl sein muss... Shoppen in LA, Sonnen in Miami und... Liebe in Paris. Tja, Liebe hatte ich hier wohl nicht so viel abbekommen. Ich glaubte jedoch sowieso nicht an die Liebe.

Ich stellte mich an die Essensschlange, nahm ein Tablet in die Hand, und ging schließlich vor zu Mrs. Miller, die mir einen Teller mit klumpigen Kartoffelbrei und einer trockenen Frickadelle reichte. Schnell begab ich mich auf meinen Essensplatz neben Rodger und stürzte mich auf mein Essen. Ich hatte verdammt Hunger, da ich heute Morgen acht Minuten zu spät kam und deswegen kein Frühstück mehr bekam. Ich verdrehte meine Augen bei dem Gedanken an diese blöden Zeitvorschriften und schaufelte mir eine große Gabel Kartoffelpüree in den Mund. Der gesamte Essenssaal war still und alle konzentrierten sich nur auf ihr Essen, da es laut Vorschriften unhöflich war, während dem Essen zu reden. Insgesamt befanden sich hier um die 50 Waisen aller Altersgruppen und Alle hassten es hier. Aber warscheinlich verabscheute es niemand so sehr, wie ich, denn ich wurde hier behandelt, wie der letzte Dreck, nur weil ich schwul war und die Leute der Meinung waren, dass schwule unter aller Würde wären. Deswegen hasste mich hier so ziemlich jeder außer meiner paar Freunde.

Als ich fertig gegessen hatte, schlenderte ich mit Niall auf mein Zimmer. Nialler war mein bester und so ziemlich einziger richtiger Freund. Er verstand mich einigermaßen, da er bi war aber trotzdem wurde er nicht so behandelt, wie ich. Ich schmiss mich neben Niall auf mein Bett. "Und was machen wir jetzt?", murmelte der ursprüngliche Ire.

"Keine Ahnung, schalt den Fernseher ein",gab ich zurück. "Ich bin zu müde, um irgentetwas aufwändiges zu machen"

"Du fauler Sack", lachte Niall und stieß mich in die Seite.

"Auu!", rief ich und zwickte den Blondhaarigen in die Seite. Niall quiekte erschrocken auf und ich und konnte mir das Lachen nicht verkneifen, in das Niall schließlich einstimmte. Nachdem wir uns wieder beruigt hatten, wurde Nialls Gesicht wieder ernster." Liam...Ich... Ich muss dir etwas sagen"

Gespannt schaute ich ihn an.

"Ich...also...ich hab jemanden gefunden...Ich werde adoptiert"

Geschockt blickte ich ihn an. "Hier? Hier wird doch so gut wie niemand adoptiert", brachte ich heraus.

"Ich weiß, aber irgentwie sind .....und ...... auf unser Waisenhaus gekommen und ich war ihnen halt gleich sympatisch. Sie wohnen mehrere 100 Kilometer weit weg... Aber ich habe mich entschieden, zu ihnen zu gehen", antwortete Niall zögerlich.

"Na dann...uhm h-herzlichen Glückwunsch", stotterte ich. Das alles war gerade ein ziemlich großer Schock für mich. Ich hatte immer gedacht, Niall und ich würden hier gemeinsam bleiben. Ich dachte, wir würden gemeinsam einen Job finden und nebeneinander wohnen. Und jetzt... würde er einfach gehen.

"Es tut mir leid, Liam", murmelte Niall und zog mich in eine Umarmung. Noch immer volkommen geschockt, bewegte ich mich keinen Millimeter. Bis mir auf einmal eine Träne entrann. Ich hörte auch Niall leise schluchtzen und er wiederholte immer wieder die Worte: Es tut mir leid, es tut mir leid. Meine Wangen wurden immer feuchter und ich schluchzte auf.

"Was soll ich denn ohne dich machen, Niall? Ich hab doch niemanden außer dich", sagte ich zwischen weiteren Schluchtzern.

"Du hast doch noch Troye und... und Joe", sagte Niall verzweifelt.

"Aber die sind nicht so, wie du, Niall... Niemand kann dich je ersetzten."

"Es tut mir so leid, Liam, aber... Ich muss doch an meine Zukunft denken"

Natürlich verstand ich ihn und ich hätte vielleicht auch so gehandelt -auch, wenn ich mir da nicht ganz so sicher war- aber zu wissen, dass ich das Ganze jetzt ohne Niall durchstehen musste, war einfach unvorstellbar.

"Liam, wir werden in Kontakt bleiben. Das verspreche ich dir"

~~~~~~~~

Es war jetzt eine Woche vergangen, seit Niall fort war. Und jetzt entpuppte sich dieser Ort erst als die wahre Hölle. Da Niall mich jetzt nicht mehr in Schutz nahm, machten nun alle Witze über mich, schubsten mich herum und schlugen mich sogar. Keiner der Aufseher unternahm etwas, da ich für sie ja auch nur Dreck war. Ich war in dieser Woche vollkommen in mich gekehrt und saß nur noch allein in meinem Zimmer. Selbst mit Troye und Joe redete ich nicht mehr. Was sollte ich denn auch schon mit ihnen reden, wenn Niall nicht da war? Er war schon immer besser mit ihnen befreundet, als ich.

Ein Geräusch vor meiner Zimmertür riss mich aus meinen Gedanken. Resigniert stand ich von meinem knarrenden Bett auf. Auf einmal wurde meine Tür mit viel Schwung aufgeschmissen und Rodger blickte mir entgegen. "Hallo Schwuchtel", grinste er. "Die Toiletten sind verstopft und wir haben keine Klobürsten mehr... Da hab ich mir gedacht... Wieso nehme ich nicht einfach deinen Kopf als Klobürste?"

Ich schluckte schwer, als der kräftigere Junge auf mich zustapfte. Ich lief einige Schritte rückwärts, bis ich mit dem rücken gegen die harte Wand knallte. "Na komm schon, Tussi", sagte Rodger und griff grob nach meinem Arm. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch seine Hand bewegte sich kein Millimeter, als er mich grob mit sich zog. Panisch versuchte ich, stehen zu bleiben und schrie immer wieder, dass Rodger aufhören sollte, doch er zog mich erbamungslos mit sich. Als wir uns der Toilette näherten wurde ich vollkommen panisch. Die WCs wurden heute morgen schon gesperrt, da sie verstopft waren und jetzt sollte ich... Allein bei dem Gedanken daran, würde ich mich am liebsten übergeben. Immer mehr Jungen hatten sich im Flur angesammelt und feuerten Rodger an, oder lachten mich aus. Und auf einmal reichte es mir. Und zwar vollkommen! Gewaltsam entriss ich mich von dem eisernen Griff. "IHR KÖNNT MICH ALLE MAL!', schrie ich "Besonders du, Rodger", ich betonte seinen Namen angewiedert und dann spuckte ich ihm direkt ins Gesicht. Rodgers Augen färbten sich schwarz und sein Kopf rot vor Wut. Er begann unkontrolliert mit den Zähnen zu knirschen
Renn! , rief mein Unterbewusstsein.

Und das tat ich, denn sonst war ich tot.
So ihr Görkchen ;P
Ich hoffe, euch hat das Kapitel als Einstieg gefallen (Ich hoffe, es war nicht zu langweilig)
Ich find das mit den Toiletten so eklig 😂 :P
Sagt doch, wie es euch gefallen hat, oder was ihr weiterhin vom Buch erwartet :)
~Lala

Monster [Ziam Fanfic]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt