Kapitel 39

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<39. Harry P.O.V.>

Ich verbrachte die Zeit bis zum Abend vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum, größtenteils mit Ron und Hermine, die schließlich nur verschwanden, um sich für den Weihnachtsball fertig zu machen. Sie waren froh, dass Draco und ich uns wieder vertragen hatten.

Als Ron und Hermine verschwunden waren - es waren noch zwei Stunden bis zum Weihnachtsball – stürmten die ersten Mädchen auf mich zu. Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass mich verwunderlicher, aber erfreulicher Weise in den letzten Tagen niemand gefragt hatte, ob ich mit ihr zum Weihnachtsball gehe, denn die Antwort wäre natürlich sowieso „Nein" gewesen, aber wenn eh niemand fragte, musste ich auch niemanden enttäuschen.

Dieses Jahr schien die Strategie zu sein besonders lange zu warten und dann so kurz vor knapp wie möglich zu fragen und das war auch der Grund, wieso mich jetzt ein echter Ansturm von Mädchen belagerte.

Sie fragten alle dasselbe und ich antwortete ihnen allen einmal. Allen gleichzeitig. „Nein."

Dann fing ich an mich durch die Menge zu kämpfen, jedem „Nein" sagend, der auch nur den Mund öffnete. Das funktionierte auch ganz gut und ich war schneller als erwartet im Schlafsaal angekommen, wo sich alle anderen Jungs fertig machten. Ganz besonders Ron schien sich in Schale zu werfen.

„Sag mal Harry, wieso hast du denn einen Slytherin Schal an?", fragte Dean, der mich als erster sah. Ich blickte an mir herunter. Mist, den hatte ich ganz vergessen. „Der ist von Draco", sagte ich. Dean zog eine Augenbraue hoch und lachte, als ich rot wurde, dann richtete er seine Frisur.

Mir fiel auf, dass Seamus nicht da war.

„Wo ist Seamus?", fragte ich. Sofort wirbelten alle herum und ich hatte das Gefühl, dass ich etwas Falsches gesagt hatte. Ron kratzte sich am Hinterkopf.

„Harry, sei jetzt bitte nicht sauer auf uns, aber ..." Er warf einen kurzen Blick zu Dean, der ziemlich rot im Gesicht war. „Dean, du bitte auch nicht, aber Hermine, Ginny, Fred, George und ich, na ja, wir haben noch einen anderen Club ..." Er brauchte gar nichts weiter mehr zu sagen, denn auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich fing an zu lachen.

„Ich glaube es ja nicht! Dean und Seamus, ihr beide seid ... nein, oder? Ihr seid verliebt und ich weiß davon nichts?", prustete ich. Ich wusste eigentlich gar nicht, wieso ich das so lustig fand. Vielleicht war es einfach die Tatsache, dass ich froh war, dass ich nicht der Einzige war, der schwul war.

Ich holte tief Luft und versuchte nicht schon wieder in Lachen auszubrechen. „Seid ihr schon zusammen?", fragte ich. Dean nickte, inzwischen nicht mehr ganz so rot.

„Wir wollen es heute auf dem Ball öffentlich machen", sagte er. „Wir gehen zusammen hin und ich will nicht, dass Seamus meinen Anzug jetzt schon sieht."

Ich räusperte mich und wischte mir ein paar Lachtränen weg. „Dann wünsche ich euch schon einmal im Voraus viel Spaß", sagte ich, wobei ich auf einmal eine sehr, sehr gute Idee hatte.

Ich wartete bis die Jungs alle gingen, wünschte ihnen einzeln noch einmal viel Spaß und holte dann meinen Tarnumhang hervor. Ich legte ihn mir um die Schultern und rannte los, zum Raum der Wünsche.

Davor wartete Draco schon und lief unruhig im Gang auf und ab. Einen winzigen Moment lang war ich beleidigt, dass er mich nicht begrüßte, als mir einfiel, dass er mich ja gar nicht sehen konnte. Ich unterdrückte ein Kichern. Das würde lustig werden!

Leise schlich ich mich von hinten an ihn heran und tippte ihm auf die Schulter. Er wirbelte herum und runzelte verwirrt die Stirn, als er niemanden sah. Ich grinste ihn frech unter meinem Tarnumhang an, bevor ich ihm auf die andere Schulter tippte. Er wirbelte wieder herum und ich sah ein wenig Angst in seinem Blick.

Seine Stimme - Drarryحيث تعيش القصص. اكتشف الآن