Kapitel 10

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10.

~ Die Tür zu Professor Dumbledores Büro öffnete sich und Professor Snape kam mit schnellem Schritt herein. Etwas schien ihn zu beunruhigen. Professor Dumbledore sah von seiner Arbeit auf und legte seine Feder zur Seite.

„Severus", begrüßte er den Lehrer für Zaubertränke, „was gibt es? Geht es um Mister Malfoy? Soweit ich gehört habe" -ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen- „scheint es ihm sehr gut zu gehen."

Snape schüttelte den Kopf, wobei sein Blick sich verfinsterte.

„Es geht nicht um seinen gesundheitlichen Zustand. Ich bin mir sicher, dass Madame Pomfrey gute Arbeit leistet."

„Nun, worum geht es dann?" Dumbledore sah ihn wartend und beschwichtigend zugleich an. Snape seufzte.

„Es geht um sein Verhältnis zu einem anderen Schüler. Oder besser gesagt, um das Verhältnis des anderen Schülers zu Mister Malfoy." Er sah kurz zur Seite, wie um Kraft zu holen, um weiter zu sprechen.

„Severus, Sie können unbesorgt fortfahren. Ich werde Sie nicht verurteilen", beruhigte ihn Professor Dumbledore.

„Um direkt zu sein, es geht um Mister Potter und Mister Malfoy. Ich habe vorhin Mister Potter auf dem Gelände getroffen. Er murmelte etwas von „verliebt in Malfoy". Es bereitet mir Sorgen, dass es zwischen zwei, seit schon jeher, verfeindeten Häusern solche Verhältnisse geben könnte."

Dumbledore schmunzelte. „Wieso das, Severus? Warum sollte es schlecht sein, wenn einige Schüler Gryffindors und Slytherins nicht mehr Feinde sind. Es stärkt unsere Verhältnisse zueinander als Gemeinschaft. Wir sind alle Zauberer und Hexen. Bitte vergessen Sie das nicht."

„Einige Schüler? Es sind also mehr als nur die beiden?", fragte Snape und versuchte seine Bestürzung zu verstecken. Professor Dumbledore zuckte geheimnisvoll die Schultern.

„Nun, möglicher Weise, gibt es da eine Art Club, der häuserübergreifend ist. Ich weiß nicht genau, worum es geht, aber ich kann es mir denken", sagte er. Snapes Augen wurden groß. Er konnte es sich auch denken. Sehr wohl sogar.

„Aber sollten wir nicht etwas dagegen tun?", fragte er. Professor Dumbledore schüttelte den Kopf.

„Wie ich schon sagte, es stärkt unsere Gemeinschaft als Zauberer und Hexen. Außerdem: Was ist daran falsch? Sollten sich Kinder ihre Freunde nicht aussuchen können, wie sie wollen? Es ist schön zu sehen, dass sie sich ein eigenes Bild von der Welt machen und nicht unserem schlechten Beispiel der Feindschaft folgen."

Professor Snape sah so aus, als wolle er etwas erwidern, doch er nickte nur schweigend. Er drehte sich um und wollte gehen.

„Ach, Severus, eine Sache noch", sagte Dumbledore plötzlich. Snape drehte sich ruckartig um, als erwarte er einen Messerangriff, den er verhindern musste.

„Das bleibt bitte unter uns, ja? Ich will erst noch beobachten, wie sich die Lage entwickelt, bevor andere Lehrer in Kenntnis gesetzt werden sollten."

Snape nickte erneut und verschwand. ~

Seine Stimme - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt