Kapitel 25

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<25. Harry P.O.V.>

Ich wusste ganz genau, wem dieses Haargel gehörte, aber ich konnte Draco doch wohl kaum ins Gesicht sagen, dass es seins war, das ich roch.

Also saß ich die Stunde einfach ab und war ziemlich erleichtert, als sie vorbei war. Hoffentlich würden wir das nächste Mal etwas anderes machen, denn Draco war alles andere als blöd und er würde wohl nicht allzu lang brauchen, heraus zu finden, dass es sein Haargel war, wenn er sich weiter Gedanken darüber machte. Deshalb war ich auch unglaublich froh, als Ron zu Hermine sagte, sie könne schon einmal vorgehen und er, Draco und ich würden gleich nachkommen. Er zog uns in einen kleinen dunklen Winkel im Kerker.

„Also, Draco, dich muss ich erst einmal einweihen", fing er an und ich hatte sofort eine Idee worum es ging. „Es ist so, ich will mit Hermine zum Weihnachtsball gehen und ich habe ihr eine Karte geschrieben mit einer Süßigkeit aus dem Honigtopf noch dazu. Und jetzt weiß ich nur nicht, wie ich ihr die Karte geben soll. Persönlich oder heimlich in ihre Sachen schmuggeln. Was würdet ihr machen?"

„Persönlich", sagte ich.

„Heimlich unterschmuggeln", sagte Draco. Wir sahen uns kurz an und wechselten dann gleichzeitig die Meinung.

„Heimlich unterschmuggeln", sagte ich.

„Persönlich", sagte Draco. Wir sahen uns wieder an und brachen dann in Gelächter aus. Ron rollte mit den Augen.

„Ihr wisst schon, dass mich das überhaupt nicht weiterbringt, oder?", knurrte er. Wir nickten lachend und versuchte uns zusammen zu reißen. Draco gewann als Erster die Fassung zurück.

„Nein, also jetzt mal ganz im Ernst, hast du auf die Karte deinen Namen geschrieben?", fragte er. Ron schüttelte den Kopf.

„Dann bleibt dir nur eine Möglichkeit: Du musste sie ihr persönlich geben, sonst weiß sie ja gar nicht, von wem die Karte ist." Ich nickte zustimmend, doch Ron sah irgendwie ängstlich oder auch nervös aus.

„Oder du schreibst deinen Namen darauf, aber es wird schwieriger sie ihr heimlich unter zu schmuggeln, als sie ihr persönlich zu geben", sagte Draco.

Ron holte tief Luft. „Ich gebe ihr die Karte beim Mittagessen, aber ihr müsst mir Glück wünschen, okay?"

Wir nickten alle beide und lächelten aufmunternd. „Du schaffst das", versprach ich ihm. Ron schien unsere Worte im Kopf zu wiederholen, dann zog er uns hinter sich her. Zum Glück hatten wir die nächste Stunde auch noch gemeinsam.

Wir hatten uns gerade erst in die Große Halle gesetzt -Draco mit von der Partie- und warteten auf das Essen. Wir bekamen auch jetzt noch viele argwöhnische Blicke ab, aber ich kümmerte mich nicht darum. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich Ron, der auf seinem Platz neben Hermine ziemlich nervös hin und her zappelte. Ich stupste ihn in die Seite. Er sah mich ganz kurz an, dann hüstelte er, sodass sich Hermines Aufmerksamkeit auf ihn zog.

„Ähm, also Hermine, ich ... wollte dir ... ähm ... das hier geben", stotterte er.

Seine Präsentation hätte eindeutig noch sicherer und besser sein können, aber ich wusste, dass es schwer war und immerhin hatte er es überhaupt gesagt.

Hermine blickte überrascht auf die Karte in seinen Händen, die er ihr hinhielt. Ron hatte die Augen zugekniffen, also konnte er auch nicht sehen, wie sich Hermines Blick aufhellte, als sie den „Weihnachtsbaum" sah, den Ron in einem durchsichtigen Tütchen an die Karte geklebt hatte.

Sie nahm sie ihm aus der Hand, öffnete sie und begann zu lesen. Ron öffnete vorsichtig ein Auge. Draco und ich grinsten uns an, wobei mir auffiel, dass seine sturmgrauen Augen glitzerten. Ich fand, dass ein fröhlicher Blick gut zu ihm passte, doch ich schaute schnell wieder weg, bevor Draco noch auf die Idee kommen könnte, dass ich ihn anstarrte, wobei er zwar Recht hätte, aber ich ihn das nicht wissen lassen wollte.

Ich wusste nicht genau, was Ron in die Karte geschrieben hatte, aber Hermine schien es zu gefallen, denn sie lächelte. Vorsichtig öffnete er auch das andere Auge.

„Ja, ich gehe gerne mit dir zum Weihnachtsball", sagte sie. Ron atmete tief aus und zeigte damit seine Erleichterung.

„Gut, ich ... hole dich dann vor dem Mädchenschlafsaal ab, okay?"

Hermine nickte und steckte die Karte behutsam in ihre Schultasche, bevor sie sich dem Essen zuwandte, dass vor uns auf dem Tisch erschienen war. 

Seine Stimme - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt