Sherlock - Das Spiel des Todes

By Hela96

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Als die junge Polizistin Evelyn Headley nach London zieht, nimmt ihr Leben eine unerwartete Wendung. Sie trif... More

Willkommen in London
Der neue Partner
Die erste Begegnung
Sherlock Holmes
Eine geheimnisvolle Botschaft
Adresse 221b Baker Street
Der Mann im Schatten
Von Erzfeinden und Verdächtigen
Ohne Sherlock lebt sich's länger
Auf den Spuren der Wahrheit
Die Gebrüder Holmes
Alles Böse kommt von oben
Bonnie und Clyde
Wer einmal lügt...
Nur über meine Leiche
Mensch, Evelyn...ärgere dich nicht!
Wahrheit oder Pflicht
Wer nicht hören kann, muss fühlen!
Das Märchen von Django
Showtime für Mycroft
Game over
An Tagen wie diesen
Jäger und Gejagte
Eine schicksalshafte Begegnung
Das wahre Gesicht
Jim Moriarty
Das große Spiel
Rettung in letzter Sekunde
Audienz bei Queen Mycroft
Fifty Shades of Adler
Codewort: "Vatikanische Kameen"
Operation: ,,Die Frau"
Ein Mord als Weihnachtsgeschenk
Sünder und Heilige
Hinter der Wahrheit
I am SHERLOCKED
Die Frau in Schwarz
Unter Verdacht
Auf eigene Faust
Falsches Spiel
Gegen jede Regel
Mit Knall und Fall
Rache ist süß!
Ein Tag wie jeder andere
Geburtstag mit Hindernissen
Schein und Sein
Femme fatal
Wer Wind sät...
...wird Sturm ernten!
Carpe Diem
Wiedersehen macht Feinde
Das Spiel um Lug und Trug
Schuldig oder nicht? Das ist hier die Frage!
Im Namen der Gerechtigkeit
Der Reichenbachfall
Freier Fall
Geister der Vergangenheit
Die Last der Erinnerung
Rückkehr einer Legende
Die Rückkehr und die Fragen
Feuer und Flamme
Alles auf Anfang
Bombenstimmung
Verliebt, verlobt,...
Hochzeit mit Hindernissen
Böses Erwachen
Der Racheengel
In der Falle
Tödliche Wahl
Die Hochzeit
Wendepunkte
Wunder geschehen immer wieder
Der Domino-Effekt
Die dunkle Seite
Wahrheit tut weh
Weihnachten alla Holmes
Sein letzter Schwur
Vergiss mein nicht
Die Rückkehr von Moriarty
Die sechs Thatchers
Das Geheimnis von A.G.R.A.
Tag der Abrechnung
Leb wohl, Mary Watson!
Tribute des Lebens
Altes Fieber
Der lügende Detektiv
Der Fall Dr. Watson
Freunde fürs Leben
Schatten der Vergangenheit
Das Versprechen
Überraschender Besuch
Der Maskenball
Spurlos verschwunden
Von ganzem Herzen
Vertrauter Feind
Das Price-Vermächtnis
Im Angesicht des Feindes
Dem Tode geweiht
Das Spiel des Todes
Das Opfer
Abschied von Evelyn
Auferstanden von den Toten
Auf den Spuren meines Bruders
Tote kehren nicht zurück
Das verlorene Mädchen
Im Angesicht der Wahrheit
Totgesagte leben länger
Die Schatten werden länger
Der Preis der Freiheit
Carpe Noctem
Die Last der Schuld
Kein Weg zurück
Die Rückkehr
Schuld und Sühne
Mit harten Bandagen
Vincent schlägt zurück
Wo ist Evelyn?
Alles aus Liebe
Auf Leben und Tod
Endlich vereint!
Alle Zeit der Welt
Aus den Augen, aus dem Sinn
Lieb Schwesterlein mein
Eine Gruselshow für Mycroft
Die geheime Schwester
Ein Wind aus dem Osten
Eurus
Vom Regen in die Traufe
Mitten ins Herz
Das letzte Problem
Für immer und ewig
Von Glücksbringern und Traditionen
Die Holmes-Hochzeit
Epilog

Es ist, was es ist

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By Hela96

Es ist, was es ist

Evelyn PoV

Gemeinsam mit Mycroft eilte ich über das große Gelände. Die Nacht war längst über uns hereingebrochen und machte es erheblich schwer, den Weg zu finden, aber ich würde erst stehen bleiben, wenn ich Sherlock gefunden und mich vergewissert hatte, dass es ihm gut ging. Eurus durfte nicht gewinnen und ihm einen emotionalen Nervenzusammenbruch bescheren, wenn sie die tragischen Taten ihrer Kindheit offenbarte.

Mycroft und ich erreichten nun eine Lichtung, wo dutzend Beamte hin und her liefen. Blaulicht erhellte den Platz und ich entdeckte Alicia bei einem Krankenwagen, wo sie und John gemeinsam in Decken gehüllt waren und voller Hingabe auf ihre neugeborene Tochter sahen.
Ich war so erleichtert über die Tatsache, dass es ihnen ganz offensichtlich gut ging, dass ich erst gar nicht realisierte, was das überhaupt bedeutete. Es musste vorbei sein! Eurus musste gescheitert sein, denn sonst wären ja kaum die Einsatzkräfte vor Ort und das ließ mich erneut Erleichterung verspüren.
Das Grauen hatte ein Ende!

,,Scheint, als wäre es vorbei!", meinte Mycroft und ich nickte kaum merklich.

,,Offensichtlich!"

Mit meinen Augen suchte ich nun die Gegend ab und als ich Greg entdeckte, sah ich auch die Person, nach der ich gesucht hatte. Und als schien er meinen Blick zu spüren, hob Sherlock den Kopf und sah zu mir, woraufhin er unendlich erleichtert wirkte.
Ich lief schon los...direkt auf ihn zu und Sherlock kam mir bereits entgegen. Als ich ihn erreichte, lief ich direkt in seine Arme und er zog mich in eine enge Umarmung, aus der ich ihn am liebsten nie wieder losgelassen hätte.

,,Geht es dir gut?", fragte er und ich nickte.

,,Ja...alles in Ordnung! Ich hab dir doch gesagt, du wirst uns retten."

Ich war so erleichtert, dass mir die Tränen kamen und Sherlock schien das zu merken, denn er zog mich noch etwas enger an sich. Völlig fertig ließ ich es zu und einzelne Tränen liefen mir über die Wangen.
Noch nie hatte ich so eine entsetzliche Angst verspürt wie heute. Und dabei hatte ich nicht einmal Angst um mich selbst gehabt, sondern ich hatte nur an Sherlock denken können und daran, dass ich ihn vielleicht nie wiedersehen würde. Aber er war hier und wir waren zusammen...es war überstanden.

Langsam zog sich Sherlock nun aus der Umarmung zurück und sah mich besorgt an, während ich mich zu einem Lächeln zwang. Ein Sanitäter reichte Sherlock im Vorbeigehen eine Decke, die er wortlos entgegennahm und sie mir kurzer Hand umlegte. Erst jetzt merkte ich, wie mir die kühle Nachtluft eine Gänsehaut bescherte und ich zog die Decke um mich, wodurch es mir gleich noch viel besser ging.

,,Sherlock, wie hast du es geschafft, Eurus zu bezwingen?", wollte ich wissen und sein Blick verdunkelte sich etwas.

,,Das habe ich gar nicht. Naja, zumindest nicht so richtig. Es hat sich rausgestellt, dass Eurus' Verstand die perfekte Metapher entwickelt hat. Sie ist weit über uns, hat aber gewissermaßen keine Möglichkeit gefunden, um zu landen. Und ich habe ihr eine gegeben: Kontext!"

Erstaunt sah ich ihn an, denn mit dieser Antwort hatte ich nun gar nicht gerechnet. Am liebsten hätte ich Sherlock auch noch nach sämtlichen Einzelheiten gefragt, aber es war für uns alle ein langer Tag gewesen und ich beschloss, dass die Details warten konnten.
Gerade wollte ich etwas sagen, als mein Blick etwas auffing. Eurus wurde von zwei Männern, die ihrer Kleidung nach zu urteilen, Krankenpfleger zu sein schienen abgeführt. Ihr Blick war nun vollkommen leer und ausdruckslos. Kein Triumph oder Glitzern der Schadenfreude mehr...absolut gar nichts.

,,Ich habe ihr gesagt, dass ich sie nach Hause bringe. Das kann ich nicht, oder?", sagte Sherlock mit einem Mal geknickt und ich sah ihn mitfühlend an.

,,Du hast getan, was du konntest, Sherlock. Und für die Ereignisse...ist das schon mehr als genug."

Er nickte kaum merklich und ich konnte mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie er sich fühlen musste. Es waren so schreckliche Dinge ans Licht gekommen, die mussten Sherlock doch bis in die Grundmauern erschüttert haben und dann hatte er auch noch fürchten müssen, John, Mycroft und ich würden sterben.

,,Ich bin froh, dass es dir gut geht.", brachte er plötzlich hervor und riss mich aus den Gedanken, ehe ich seufzte.

,,Da solltest du dich bei Mycroft bedanken. Wenn er nicht gewesen wäre, dann wäre die Sache sicher nicht so glimpflich ausgegangen."

,,Später werde ich ihm meinen Dank aussprechen...versprochen.", versicherte Sherlock mir und ich lächelte leicht.

Ich war einfach nur froh, dass die ganze Sache glimpflich ausgegangen war und tatsächlich verdankte ich Mycroft mein Leben. Immerhin hatte er durch reines Glück ein Taschenmesser dabei gehabt, ohne welches wir sicher hoffnungslos ertrunken wären.

,,Wo wart ihr überhaupt, Evelyn? Nachdem ich das Rätsel gelöst und mich um Eurus gekümmert habe, habe ich überall nach euch gesucht. Aber ich konnte euch nirgends finden.", äußerte Sherlock, woraufhin ich mit den Schultern zuckte.

,,Ein ganzes Stück entfernt...auf dem Außengelände. Eurus hat uns dort festgehalten, aber wir haben es geschafft zu entkommen. Es war zwar sehr knapp...aber wir haben es geschafft."

Sherlock sagte zunächst nichts, aber ich konnte ihm ansehen, dass die Ereignisse ihm schwer zu schaffen machten. Am liebsten hätte ich diese Last von ihm genommen, aber er würde damit fertig werden müssen und ich würde ihm dabei helfen, so gut ich konnte.

,,Wenn dir was passiert wäre...wegen mir...", setzte Sherlock an und er klang völlig verzweifelt. >>...das hätte ich mir niemals verziehen.", brachte er hervor und ich verschränkte daraufhin die Arme in seinem Nacken.

,,Es ist mir aber nichts passiert. Mir gehts gut und es ist vorbei."

Sherlock schwieg, aber ich konnte ihm ansehen, dass es ihn dennoch weiter beschäftigte. Und diese ganze Sache würde ihn sicher noch eine Zeit lang verfolgen, sowie sie auch mich und die anderen verfolgen würde...so viel war sicher.

,,Ich wollte dir noch etwas sagen. Etwas sehr Wichtiges und zwar dann, wenn es die Situation nicht gerade erfordert oder Einer von uns beiden den Tod vor Augen hat.", setzte Sherlock an und ich legte den Kopf schräg.

,,Was denn?"

Er zögerte kurz und sah mich an, während ich ihn erwartungsvoll musterte und gespannt war, was er zu sagen hatte. Sherlock wirkte zwar etwas angespannt, aber trotzdem auch irgendwie erleichtert und er atmete tief durch, ehe er mir seine Antwort gab.

,,Ich liebe dich!"

Erstaunt sah ich ihn an und wusste einen Moment lang nicht, was ich sagen sollte. Sherlock hatte mir heute ja zwar schon seine Liebe gestanden, aber unter dem Zwang von Eurus und ich hatte nicht geglaubt, dass ich es so schnell persönlich und aus freien Stücken von ihm hören würde. Doch er hatte es gesagt und ich wusste, dass er es ehrlich meinte, was mich nur umso glücklicher machte.

,,Ich liebe dich auch!", erwiderte ich schließlich und Sherlock lächelte ein wenig, ehe er sich vorbeugte und mich küsste.

Ich verspürte Erleichterung, als sich seine weichen Lippen um meine schmiegten und ich erwiderte den sanften Kuss. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass wir all das hier nahezu unbeschadet überstanden hatten und ich war einfach nur froh, dass Sherlock und ich wieder zusammen waren.

,,An diesen Anblick werde ich mich wohl nie gewöhnen.", zerschnitt eine nur zu bekannte Stimme die Luft und ich löste mich augenblicklich von Sherlock, ehe ich zu seinem Bruder sah und ergebend seufzte.

,,Mycroft!"

,,Ich störe hoffentlich nicht.", entgegnete er und erntete finstere Blicke von Sherlock.

,,Doch...tust du!"

,,Sherlock!", sagte ich und sah ihn bittend an, denn ich wollte keinen Streit zwischen den beiden Brüdern.

,,Schon gut, Evelyn! Mir gegenüber wird er sich kaum jemals ändern. Auch, wenn du jetzt seine Stimme der Vernunft bist. Manche Dinge ändern sich im Gegensatz zu anderen eben nie."

Mycroft wandte sich ab und wollte schon wieder verschwinden, als ich Sherlock am Arm rüttelte und vielsagend auf seinen Bruder deutete.

,,Jetzt wäre ein guter Moment, Sherlock.", sagte ich und Sherlock verdrehte die Augen, ehe er schließlich doch über seinen Schatten sprang.

,,Danke, Mycroft!"

Jener hielt inne und blieb einen kurzen Moment erstarrt stehen. Dann drehte sich Mycroft langsam um und starrte uns, oder vielmehr Sherlock, ungläubig an und näherte sich wieder ein paar Schritte.

,,Wie war das?"

,,Danke!", wiederholte Sherlock und Mycroft runzelte die Stirn.

,,Wofür?"

,,Dass du Evelyn das Leben gerettet hast, als ich es nicht konnte.", erwiderte Sherlock und entlockte Mycroft damit sogar ein kleines Lächeln.

,,Gern geschehen!"

Mycroft drehte sich um und ging davon, während ich zufrieden zu Sherlock sah. Dieser richtete den Blick gen Himmel und tat ja fast schon so, als hätte er eben gerade ein Schwerverbrechen begangen.

,,Siehst du...war doch gar nicht so schwer."

,,Ja! Nur fürchte ich, er wird mir das jetzt Ewigkeiten vorhalten.", brummte Sherlock und ich grinste ein wenig.

,,Du wirst es überleben. Außerdem hat die Situation es erfordert."

,,Nochmal wird es jedenfalls nicht dazu kommen.", entgegnete Sherlock entschlossen.

,,Ach, meinst du, ich werde jetzt nie wieder entführt und als Druckmittel gegen dich verwendet? Genügend Gegenspieler hast du sicher noch."

,,Mag sein, aber soweit lasse ich es nicht kommen.", versicherte er mir und ich lächelte leicht, ehe ich mich an ihn schmiegte und Sherlock seine Arme daraufhin um mich legte.

Natürlich würde er alles tun, um mich zu schützen...das hatte er ja schon immer getan. Aber was uns auch noch erwarten würde, ich wusste mit absoluter Sicherheit, dass wir es überstehen würden. Denn wir hatten Eurus überlebt und das letzte Problem war gelöst...jetzt konnte es nur noch besser werden.

***

3 Wochen später hatten wir wieder einigermaßen in den Alltag zurückgefunden. Naja, zumindest zum größten Teil, denn die Ereignisse mit Eurus hatten nach wie vor ihre Spuren hinterlassen. Die Größten zeichneten sich natürlich in der Baker Street ab.

Als wir alle nach London zurückgekommen waren und ich mit Sherlock in unsere Wohnung zurückgekehrt war, hatte es mich schwer erschüttert, unser zu Hause in Trümmern vorzufinden. Sämtliche Gegenstände und Möbelstücke waren zerstört, das Meiste unbrauchbar und auch von der Einrichtung war nicht wirklich viel übrig geblieben. Alles war mit schwarzem Ruß bedeckt und durch die Explosion teilweise komplett verbrannt. Da war es wirklich pures Glück gewesen, dass die Wohnung von Mrs. Hudson nichts von der Granate abbekommen hatte. Nicht auszudenken, was Mrs. Hudson hätte passieren können, wenn das anders gewesen wäre.

Mrs. Hudson selbst, hatte noch während unserer Abwesenheit ein Team angeheuert, welches unsere Wohnung wieder in Ordnung bringen sollte und auch, wenn noch lange nicht alles renoviert war, so sah zumindest das Wohnzimmer wieder fast wie früher aus. Unser Schlafzimmer war zum Glück unbeschadet geblieben, nur der Schrank war durch die Erschütterung umgefallen und hatte ein paar Risse und Dellen davongetragen. Mein Blick fiel zufällig auf den gelben Smiley an der Wohnzimmerwand, den Sherlock gestern Abend mit großer Freude wieder neu angebracht hatte.

Ich vernahm das Schließen der Haustür und wenige Sekunden später, tauchte Sherlock auch schon im Wohnzimmer auf. Er hatte sich heute mit Mycroft in dessen Anwesen gemeinsam mit ihren Eltern getroffen, um ihnen schonend beizubringen, dass Eurus nicht tot, sondern nur eingesperrt war. Und ich konnte mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie es sich für ihre Eltern anfühlen musste, nach so langer Zeit ein verloren geglaubtes Kind zurückzubekommen. Ich hoffte inständig, dass sie es einigermaßen gut aufgenommen hatten und verkraften würden.

,,Hey.", begrüßte ich Sherlock, der schon auf mich zukam und mir einen flüchtigen Kuss gab, ehe ich ihn prüfend musterte. ,,Wie ist es gelaufen?"

,,Tja...Familie ist niemals einfach."

,,Oh...doch so gut.", schlussfolgerte ich, aber ließ dann den Sarkasmus außen vor. ,,Wie gehts deinen Eltern?"

,,Sie sind ziemlich...sauer. Haben Mycroft die Hölle heiß gemacht."

,,Naja, das war ja zu erwarten. Ich meine, er hat sie in dem Glauben gelassen, ihre Tochter wäre tot. Das steckt niemand so einfach weg."

Sherlock sagte nichts, aber er nickte kaum merklich. Diese Situation war für keinen von uns einfach, aber wir mussten eben versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.

,,Und? Wie gehts jetzt weiter?", nahm ich das Thema wieder auf und Sherlock seufzte.

,,Naja, sie wollen Eurus unbedingt besuchen. Mycroft leitet schon alles in die Wege, nur weiß ich nicht, ob es der richtige Zeitpunkt ist. Eurus spricht immer noch nicht."

,,Aber du hast doch gesagt, dass sie auf dein Geigenspiel reagiert.", erwiderte ich.

,,Tut sie auch. Auf diesem Weg kommuniziert sie jetzt, aber reden tut sie mit niemandem."

,,Es ist doch aber immerhin ein Anfang. Gib ihr etwas Zeit, Sherlock. Vielleicht spricht sie wieder, wenn sie soweit ist. Und wer weiß...vielleicht hilft die Anwesenheit eurer Eltern ihr ja dabei."

Ich wollte ihm Hoffnung machen und hoffte, dass es klappte. Dieses Treffen würde sicher für keinen der Holmes-Familie einfach werden, aber es war ein Anfang. Und wenn erstmal etwas Zeit vergangen war, dann würde Eurus sicher auch wieder anfangen zu sprechen. Man musste ihr eben nur etwas Zeit geben.

,,Würdest du mitkommen?", fragte Sherlock urplötzlich und ich hob perplex den Blick.

,,Nach Sherrinford? Hältst du das denn für eine gute Idee?"

,,Es wäre mir sehr wichtig.", offenbarte er mir, aber ich war noch nicht ganz überzeugt.

,,Ich weiß nicht, Sherlock. Vielleicht sollten du und Mycroft erstmal allein mit euren Eltern da hingehen. Das ist immerhin eine Familienangelegenheit."

,,Und genau deshalb möchte ich, dass du dabei bist, Evelyn. Du gehörst zu meiner Familie dazu und ich würde wirklich gerne mit dir zusammen dorthin."

Sherlock warf mir einen bittenden Blick zu und seine Worte berührten mich. Sie machten deutlich, wie stark unsere Beziehung inzwischen schon gewachsen war und das trotz so kurzer Zeit. Und ich wollte Sherlock unterstützen, so gut ich nur konnte und deshalb gab ich schließlich nach.

,,Okay...überredet. Ich komme mit."

Sherlock lächelte daraufhin leicht und ich erwiderte es. Es war schön, ihn wieder etwas gelöster erleben zu können und ich widmete mich nun wieder der Beseitigung des restlichen Chaos, als Sherlock mir eine weitere Hiobsbotschaft mitteilte.

,,Meine Eltern wollten übrigens...dass wir sie mal besuchen."

,,Ach, ja? Warum das denn?", meinte ich verwirrt und Sherlock seufzte.

,,Essen! Meine Mutter will...Essen kochen."

Meine Augenbrauen schnellten in die Höhe und für einen kurzen Moment zeichnete sich Verwirrung auf meinem Gesicht ab. Die Haltung von Sherlock wies natürlich darauf hin, dass ihn das nicht sonderlich kümmerte, aber ich ahnte bereits, was es mit der Einladung seiner Eltern auf sich hatte.

,,Ah, verstehe...ein Anstandsbesuch, um zu überprüfen, ob ich einer Beziehung mit dir würdig bin.", sagte ich schließlich und er zuckte mit den Schultern.

,,Sowas in der Art, ja. Allerdings, musst du dir diesbezüglich keine Sorgen machen, denn du hast längst bestanden."

,,Ach, habe ich das, ja?", raunte ich ihm ironisch entgegen, aber Sherlock warf mir nur einen vielsagenden Blick zu.

,,Naja, sie lieben dich. Das haben sie schon damals an Weihnachten mehr als deutlich gemacht. Die ganzen Tage davor haben sie von nichts anderem als von dir gesprochen und darüber, dass du kommen würdest."

,,Hmm...du meinst das Weihnachten, wo du Magnussen einen Kopfschuss beschert hast und fast ins Exil geschickt worden wärst? Ja, ich erinnere mich."

Dieses Weihnachten würde ich sicher niemals vergessen, denn es hatte eigentlich ziemlich nett angefangen, dann aber mit dem Mord an Magnussen geendet. Und ich war damals nur heilfroh gewesen, dass Sherlock nicht in sein tödliches Exil aufgebrochen war.

,,Jedenfalls wollen sie, dass wir vorbeikommen. Auch, wenn ich das ziemlich übertrieben finde. Das wird sicher wieder eine unendliche Debatte.", seufzte Sherlock, aber ich sah das eher gelassen.

,,Sherlock, wir haben Moriarty, meinen wahnsinnigen Bruder und das letzte Problem überstanden. Ich glaube, ein Essen mit deinen Eltern...werden wir hinkriegen."

Im Blick von Sherlock stand eindeutig Skepsis, aber ich ignorierte diese Tatsache. Zwar brummte er noch etwas Unverständliches, aber ich beließ es dabei und freute mich insgeheim sogar über die Einladung von seinen Eltern. Denn ob es Sherlock nun gefiel oder nicht...ich mochte seine Eltern wirklich gern und freute mich darauf, bald einen (so hoffte ich jedenfalls) gemütlichen und entspannten Abend mit ihnen zu verbringen.

Plötzlich vernahmen wir Stimmen im Treppenhaus und da schneiten auch schon John und Alicia in den Raum. Sie wirkten zwar müde, was bei frischgebackenen Eltern ja nicht ungewöhnlich war, aber die Müdigkeit wurde von einem Strahlen übertroffen, welches ich schon lange nicht mehr bei ihnen gesehen hatte.

,,Hey, ihr Zwei. Mensch, sieht ja schon wieder sehr ansehnlich aus.", warf Alicia in den Raum und John nickte zustimmend.

,,Stimmt! Fast genauso wie vorher."

,,Ja, aber...eine Kleinigkeit fehlt noch.", äußerte Sherlock, als er urplötzlich meine Dienstwaffe zückte, sie auf den Smiley richtete und drei Schüsse auf die Wand abfeuerte.

Ich hielt mir die Ohren zu und duckte mich reflexartig, ehe ich einen entgeisterten Blick Richtung Sherlock warf. Der wirkte sichtlich zufrieden, während er die frischen Einschusslöcher betrachtete und grinste.

,,Schon besser!"

,,Sherlock, musste das sein?", widersprach ich, ehe er mit den Schultern zuckte.

,,Entweder ganz oder gar nicht. Und der Wand hat ohnehin etwas gefehlt."

,,Sicher. Da sind Einschusslöcher natürlich die beste Lösung.", seufzte ich, als er mir meine Waffe reichte.

,,Ich glaube, das gehört dir."

Ich nahm die Waffe entgegen und mein Blick richtete sich gen Zimmerdecke, während ich fassungslos den Kopf schüttelte. Zwar liebte ich Sherlock über alles, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er mich ab und an dennoch in den Wahnsinn trieb.

,,Ähm...hättet ihr einen kurzen Moment? Wir würden euch nämlich gerne etwas sagen.", setzte John an und nun wurde ich hellhörig.

Unsere Blicke richteten sich augenblicklich auf unsere beiden Freunde, die nun einen kurzen geheimnisvollen Blick tauschten. Es war eindeutig was im Busch und ich hoffte inständig, dass es zur Abwechslung mal gute Neuigkeiten waren. Und meine Gebete wurden erhört, denn nun hob Alicia ihre linke Hand und sofort stach mir ein Ring an ihrem Ringfinger ins Auge, der natürlich Bände sprach.

,,Wir werden heiraten!", sagte sie euphorisch und ich war für einen Moment total baff, ehe ich diese Nachricht realisierte und meine beste Freundin kurzer Hand umarmte.

,,Das ist wunderbar. Ich gratuliere!"

Alicia erwiderte die Umarmung und kurz darauf zog ich John in meine Arme. Auch er wirkte unglaublich glücklich und nach allem, was in der letzten Zeit passiert war, war dies die schönste Nachricht, die uns seit langem ereilt hatte. Unsere Blicke richteten sich nun auf Sherlock, der natürlich in bester Manier gar keine Reaktion zeigte, aber ich wusste insgeheim, dass er sich für die beiden freute.

,,Schon wieder eine Hochzeit.", sagte er nur, woraufhin John verschmitzt grinste.

,,Ja und ich hoffe, du weißt, was das heißt."

,,Ehrlich gesagt nein.", widersprach Sherlock und John klopfte ihm auf die Schulter.

,,Na, dein erneuter Dienst als Trauzeuge ist gefragt. Und da du ja jetzt ungefähr weißt, was dich erwartet, dürfte es dir leicht fallen."

Der Blick von Sherlock war unbezahlbar. Er sprach zwar Freude für John aus, aber die erneute Ernennung zum Trauzeugen schien Sherlock etwas zu verunsichern. Alicia hingegen, grinste breit über das ganze Gesicht und sah mich dann erwartungsvoll an.

,,Evie, ich würde mich sehr freuen, wenn du meine Trauzeugin sein würdest.", bat sie mich und ich schenkte ihr ein zuversichtliches Lächeln.

,,Es wird mir eine Ehre sein."

,,Dann kannst du ja dieses Mal die Rede halten.", entschied Sherlock nebenbei und ich hob eine Augenbraue.

,,Ach, kann ich das, ja?"

,,Glaub mir, es wäre besser für alle Beteiligten.", beharrte Sherlock, woraufhin ich nur beschwichtigend die Hände hob.

,,Okay, Einstein. Dein Wunsch sei mir Befehl."

,,Hervorragend!", stimmte John zu, ehe er wieder an die Seite von Alicia trat und einen Arm um sie legte. ,,Dann kann ja nichts mehr schiefgehen!"

,,Tja...es ist, was es ist.", begann ich und als mich alle abwartend ansahen, warf ich ein weiteres Lächeln in die Runde. ,,Ein Neuanfang!"

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