thief of my heart ~stay with...

By desy_smiles

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[eɴтнälт ɢewαlт υɴd ѕeхυelle ѕzeɴeɴ] eιɴ ɴorмαler ѕнoppιɴɢтαɢ, мαɴ deɴĸт αɴ ɴιcнтѕ ѕcнlιммeѕ υɴd dαɴɴ dαѕ... More

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By desy_smiles

Darin konzentriert möglichst schnell zu sein, dennoch zitternd, lief ich am Geländer entlang, bis ich endlich das Ende meines Balkons erreicht hatte. Ich blickte hinüber zu meinem nächsten Ziel.

Zu meinem Glück war das Dach meines Nachbarhauses nicht ganz so steil, sodass ich eventuell problemlos, abgesehen von der Höhe, darauf laufen könnte. Etwa ein Meter trennte mich von dem Haus. Ein Meter, der mir in dieser Situation riesig vorkam. Ein Meter, der darüber entscheiden könnte, ob ich hier heil oder mit einem Genickbruch raus kommen würde.

Meine Hände schwitzten, als ich mit der einen das Geländer los ließ und nach der Dachrinne auf der anderen Seite griff. Ich keuchte auf, als ich sie erreichte, mich daran abstütze und mein erstes Bein folgen ließ. Aus meiner Wohnung hörte ich inzwischen laute Stimmen, was meinen Körper wortwörtlich zum Beben brachte. Schwer atmend krallte ich mich an einzelne Dachziegel und kletterte das letzte Stück hinüber. Ich schluckte schwer, als ich nach unten blickte. Oh Gott, was tu ich hier eigentlich?

'Abhauen?! Dich in Sicherheit bringen?! Dein Leben retten?!', schrie eine Stimme in meinem Kopf, woraufhin ich mir sofort wieder bewusst machte, um was es hier eigentlich ging.

Auf allen Vieren kroch über die rauen Dachziegel und spürte, wie sich der Stoff meiner Hose an meinen Knien immer mehr aufzulösen schien. Ich atmete tief durch als ich vorsichtig weiter krabbelte.

Einzelne Ziegeln wackelten vor sich hin, was mein Herz jedes Mal aufs Neue zum Stillstand brachte. Ich sah mich bereits mehr als einmal vom Dach fallen. Mein Blick fiel über meine Schulter hinweg, hinüber auf meinen Balkon, dessen Türe zu meinem Glück noch immer verschlossen war.

„Ganz ruhig Mia. Du packst das. Du bist eine starke, selbstbewusste Frau.", murmelte ich vor mich hin und würde später vermutlich genügend Zeit haben, mich über diese Worte lustig zu machen.

Meine Beine fühlten sich an wie Pudding und würde ich nicht bereits auf meinen Knien unterwegs sein, wäre ich längst unter ihnen zusammengebrochen. Zitternd kroch ich weiter, bis ich am Ende des Daches angelangt war. Was nun? Mutig blickte ich über den Rand hinweg und schluckte schwer, bevor ich meinen Kopf blitzschnell wieder zurück zog. Diese Höhe...

Hilflos sah ich mich um. Springen kam nicht in Frage. Das Dachfenster einzuschlagen, um mich eventuell selbst noch verhaften zu lassen wohl auch nicht. Meine Arme zitternden unter mir, sodass ich Angst hatte, jeden Moment den Halt zu verlieren. Panisch blickte ich erneut nach hinten, um Zayn und Liam durch meine Balkontür im Wohnzimmer herum hetzten sah. Ich schnappte nach Luft und schaute schnell weiter nach einem Fluchtweg, welchen ich letztendlich in einem einfachen Baum sah.

Er war etwas kleiner, als das Haus, auf dem ich mich gerade befand, doch mir blieb keine Wahl. Langsam überwand ich das letzte Stück des Daches und war nun ganz vorne an der Dachrinne angelangt. Ich wollte nicht noch einmal nach unten sehen, doch ich musste jetzt, um nicht einfach blind auf den Ast zu zuspringen. Ich konnte jetzt nichts weiter, als hoffen, dass er mich aushalten würde.

„Stark und selbstbewusst.", stotterte ich erneut und fügte noch ein leises 'mutig' hinzu, bevor mich ein Schrei von hinten dazu beflügelte abzuspringen.

Mein Atmen stockte, mein Herz stand still, während ich wenige Meter durch die Luft segelte und anschließend unsanft das Holz unter mir spürte. Meine Augen rissen sich auf, während ich abrutschte und panisch versuchte festen Griff um den Ast zu bekommen. Ich musste mich zusammenreißen nicht lauthals nach Hilfe zu rufen, zu groß war die Gefahr, dass mich die falschen finden würden. Mit letzter Kraft zog ich mich hoch auf den Ast und kletterte von da aus an den Baumstamm. Dort lehnte ich mich zunächst an und atmete ein paar Mal tief durch. Ich schloss die Augen und ließ die frische Luft meine Lungen durchfluten und mein Herz normal schnell schlagen.

Nach ein paar Sekunden öffnete ich sie wieder und blickte mich um. Erst jetzt nahm ich den Schmerz auf meinen Händen wahr. Sie waren zerkratzt und aufgeschürft und sahen vermutlich kein bisschen besser, als meine Füße aus, die müde vom Ast herunter baumelten. Ich blickte auf mich herab. Meine Hose war an den Knien offen, mein Oberteil leicht zerrissen. Ohne länger nachzudenken riss ich zwei Stücke meines Pullover runter und band sie mir anschließend links und rechts grob um meine Hände. Ich zog scharf die Luft ein, als das Brennen dabei meinen ganzen Körper durchzog. Mein Blick fiel nach unten. Nun war es nicht mehr ganz so hoch wie vorher, jedoch noch immer zu hoch zum springen.

Vorsichtig schlug ich also mein rechtes Bein auf die gleich Seite wie mein linkes und hielt mich anschließend am Baumstamm fest, während ich hinunter auf den nächsten Ast kletterte. So hangelte ich mich durch die Zweige, bis ich erneut abrutschte. Diesmal jedoch konnte ich nicht rechtzeitig nach etwas greifen, was mich oben hielt, sondern fiel den komplett restlichen Weg runter.

Mir blieb die Luft weg, als ich unaufhaltsam auf meinem Brustkorb landete. Schmerzen stachen in meine Rippen, während ich bewegungslos auf meinem Bauch lag. Meine Arme lagen schlaff neben meinem Körper, bevor ich sie anwinkelte und somit versuchte mich hoch zu drücken. Die Tränen schossen mir in die Augen, als ich unerträgliche Schmerzen in meinem Brustkorb wahr nahm. Sie schnürten mir wortwörtlich die Luft ab, doch ich hatte keine Kraft mich aufzusetzen. Hechelnd schnappte ich also nach Sauerstoff und schaffte es dabei mich seitlich zu drehen. Wie zu einer Kugel zusammengerollt lag ich anschließend da und erlaubte es einzelnen Tränen über meine Wangen hinweg zu flüchten. Noch nie zuvor hatte ich solche Schmerzen gespürt, so ein Stechen, als würde man mir unzählige Messerstiche in den Oberkörper rammen. Es fühlte sich alles so zusammengestaucht an und ich hoffte, dass das nur so war, weil es noch so frisch war und nicht, weil ich mir irgendetwas gebrochen hatte. Ich verkrampfte mich mehr und mehr, bis ich durch meine glasigen Augen hindurch ein paar schwarze Schuhe, in der Dämmerung vor mir stehen sah.

Wage blickte ich nach oben und erkannte einen blonden Schopf im Licht der aufgehenden Sonne. Ich blinzelte ein paar Mal und bemerkte anschließend, wie sich die Person zu mir runter beugte, woraufhin ich sie dann auch erkannte.

„War es das wert?", flüsterte Niall fragend, als er bei meinem Kopf angekommen war und mir anschließend meine Haare aus dem Gesicht strich.

Wimmernd lag ich unter ihm. Ich hoffte einfach, dass es eine rhetorische Frage war und er jetzt nicht wirklich eine Antwort von mir erwartete, denn dazu fehlte mich gerade alles.. Verständnis, Mut, Kraft...

„Komm schon, bevor dich noch jemand sieht.", fuhr er fort und streckte seine Arme nach mir aus.

Langsam legte er sie unter meinen Körper, was mich wortwörtlich zum Heulen brachte. Es tat noch schlimmer weh, als im Liegen.

„Sorry Baby, aber das hast du dir jetzt selbst zu zuschreiben.", lachte Niall und trug mich zurück in meine Wohnung, wobei ich in mein zerrissenes Oberteil schluchzte.

„Bitte.. bring mich nicht dahin zurück.", stammelte ich weinend. „Ich schaff das nicht."

„Süße ich weiß das du Schmerzen hast, ich habe gesehen, von wo du abgestürzt bist, doch das lag nicht an uns. Deine Füße sind offen, doch das liegt auch nicht an uns.", antwortete Niall und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Du würdest dir selbst so viel ersparen, wenn du nicht ständig versuchen würdest abzuhauen."

Ruhig lag ich in seinen Armen und bereitete mich innerlich schon einmal auf die schlimmsten Szenarien gleich vor. Wie Louis mich anschreien und herum zerren wird. Wie Zayn sich mit herablassenden Sachen über mich lustig machen wird, wie Liam währenddessen emotionslos daneben stehen wird, um mich finster anzustarren und wie Harry.. Harry! Ich will gar nicht wissen, was er tun wird.

„Hey hey beruhige dich mal.", lachte Niall, wobei ich nicht wirklich etwas mit dieser Aussage anfangen konnte.

Trotzdem versuchte ich meine Atmung wieder etwas herunter zu fahren, wie des öfteren in letzter Zeit, und beobachtete dann, wie einfach Niall die Tür öffnete. Nun standen wir also mitten in meinem Treppenhaus.

„Ein Mucks und du hast ein gewaltiges Problem.", warnte Niall mich flüsternd, während wir an den einzelnen Wohnungstüren, bis hoch in den dritten Stock, vorbei gingen.

Zitternd hielt ich mein Schluchzten zurück und krümmte mich anschließend vor Schmerzen, als Niall mich grob auf sich bewegte, um an die Tür klopfen zu können. Von drinnen waren augenblicklich Schritte zu hören und kurz darauf öffnete ein gestresster Louis die Tür. Als er auf mich herunter blickte, änderte sich seine aufgeregte Miene in ein lässiges Grinsen.

„Na Niall, hast du sie dir schon vorgenommen?", fragte er arrogant und sah auf meinen verletzten Körper. Verletzt... äußerlich, als auch innerlich...

Ohne auf eine Antwort zu warten trat Louis zur Seite und wies Niall an, mich ins Wohnzimmer zu bringen. Dort saßen sie dann alle. Albtraumreif verkrampfte ich mich und ließ erneutes Wimmern über meine Lippen kommen. Ich schaute niemandem in die Augen, als Niall mich endlich abgelegt hatte. In meinem Augenwinkel sah ich Harry sitzen, der scheinbar krampfhaft damit kämpfte, nicht augenblicklich auszurasten und mich hier vor allen anderen umzubringen.Zayn schien die Sache wesentlich lässiger zu sehen, da er sich in aller Ruhe eine Zigarette anzündete und den Rauch in meine Richtung abließ. Er schien zu denken, dass es mich stören würde. Doch ich habe und hatte einfach schon seid dem ersten Zug eine Vorliebe für diese Dinger.

„Louis kümmere dich darum!", sprach Harry unter fester Stimme, bevor er aufstand und mit lautem Knall meine Wohnung verließ.

So gut es mir mein Körper erlaubte, drehte ich mich zu Louis, der freudig vor sich hin grinste. Ohne zu wissen, was jetzt überhaupt kommen würde, wusste ich eines jetzt schon...

Für mich würde das hier alles andere, als angenehm und schmerzfrei ausgehen...

„Na dann mal los.", grinste Louis und rieb sich begeistert die Hände.

Ich krümmte mich noch mehr in mir zusammen und wenn ich nicht gerade diese behinderten Schmerzen hätte, wäre ich vermutlich längst von der Couch gesprungen. Wer weiß, was dieser Irre jetzt vor hat?

Mir war bewusst, dass er gleich alles andere, als zärtlich mit mir umgehen würde, doch was ich dann zu spüren bekam, das würde ich noch nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünschen.

Ohne Rücksicht auf Verluste zog Louis mich hoch, sodass ich aufrecht vor ihm saß. Mein Rücken knackste etwas und meine Rippen fühlten sich an, als hätte er sie mir eben jede einzeln gebrochen.

„Louis pass doch auf..", vernahm ich eine Stimme im Hintergrund, welche sich schnell, als Nialls herausstellte.

„Aber ich geh doch ganz sanft mit unserer Prinzessin hier um.", entgegnete er nur grinsend und taste oder besser gesagt hämmerte anschließend jede meiner Rippen einzeln ab, woraufhin ich schmerzhaft aufschrie.

„Sorry Mia, aber er muss wissen, ob etwas gebrochen ist...", murmelte Niall nun, wobei ich mir nicht ganz sicher war ob das, oder die Tatsache, dass er wusste wie sehr er mir damit weh tat, der Grund war.

„Man Niall du Pussi, nimm die andern und verschwinde einfach.", nörgelte Louis genervt, wobei ich sehnlichst hoffte, dass Niall dem nicht nachgehen würde.

Flehend sah ich zu ihm auf, doch Niall nickte nur abgehakt und zog anschließend ab. Zayn nahm noch einen letzten Zug, bevor er sich lässig vom Türrahmen abstieß, seine Zigarette in einer meiner Untertassen ausdrückte und ebenfalls mit Liam verschwand.

Wimmernd schloss ich meine Arme um meinen Oberkörper. Ich hatte das Gefühl, er würde mir jeden Augenblick auseinander fallen. Ich schloss die Augen und lehnte mich vorsichtig an die Couchlehne.

„Gebrochen ist nichts, kein Grund also Rücksicht auf dich zu nehmen.", lachte Louis, wobei ich mich noch immer wunderte, woher er das wissen will. Ich denke nicht, dass er vom Arzt zum Verbrecher umgesprungen ist.

„Ihr würdet so oder so keine Rücksicht auf mich nehmen.", flüsterte ich eher zu mir selbst, in der Hoffnung er hätte es nicht verstanden, doch sein Verstummen belehrte mich eines besseren...

„Du lebst noch, das ist Rücksicht genug.", entgegnete er trocken, bevor seine Augen meinen Körper entlang wanderten.

„Ich denke als nächstes sollten wir mal deine Kleidung wechseln.", zwinkerte er mir dreckig zu, woraufhin ich schlagartig die Augen aufriss und daraufhin nur sein spöttisches Gelächter erntete.

„I.. Ich kann das selbst.", wisperte ich leise und versuchte mich in eine angenehme Position zu bringen, damit ich nicht mehr diese elendigen Schmerzen verspürte. Doch ich konnte mich drehen und wenden wie ich wollte, so lange ich mit Louis in einem Zimmer war, fühlte ich mich in keiner Position angenehm.

„Natürlich kannst du das.", lachte er sarkastisch und verschwand anschließend kurz in meinem Zimmer. Raus kam er dann allerdings in mir völlig unbekannten Klamotten. Sie hatten also auch schon mein Schlafzimmer eingenommen.

Grinsend lief er auf mich zu und schmiss ein T-Shirt und eine Boxershorts neben mich aufs Sofa. Die Sachen lagen nur ein paar Zentimeter entfernt von mir, doch bereits die waren genug, um mich halb zum Heulen zu bringen, als ich danach greifen wollte und somit meinen Oberkörper drehen musste. Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht augenblicklich das Schreien anzufangen, doch im Schauspielern war ich noch nie sonderlich gut, weshalb Louis sofort hinter meine Fassade schauen konnte.

„Mia, Mia, Mia..", seufzte er lächelnd und beugte sich zu mir vor.

Er war mir plötzlich so nah.. zu nah!

„Mach ich dich nervös?", flüsterte er noch immer lächelnd, woraufhin ich zu ihm aufsah und das erste Mal überhaupt direkt in seine Augen blickte.

Schnell schüttelte ich den Kopf schluckte schwer. Ich wollte doch nichts weiter, als das sie einfach verschwinden. Ich würde nicht einmal zur Polizei gehen, wenn sie mir diesen Gefallen täten, doch ich konnte sie nicht länger in meinem Leben haben. Ich habe Dinge gesehen, erlebt und vor allem gespürt, die ich noch nie erlebt habe und davon war keineswegs etwas im positiven Sinne.

„Du bist eine schlechte Lügnerin.", hauchte Louis gegen meine Haut, bevor er sich allerdings wieder etwas entfernte.

Ich atmete ein wenig durch und versuchte anschließend erneut nach den Klamotten neben mir zu greifen, da ich endlich aus meinen zerrissenen Sachen raus wollte, doch Louis war schneller.

„Na, na, na wir wissen doch beide, dass das niemals etwas wird.", lachte er laut und griff nach den Boxershorts.

Ohne zu fragen oder sonstige Anregungen in meine Richtung zu machen, griff er einfach so nach meiner Hose, um den Knopf zu öffnen, was mich augenblicklich zusammenzucken ließ, woraufhin sich ein schmerzhaftes Stechen durch meinen Oberkörper zog, sodass ich einen Schrei los ließ, der es in sich hatte. Ich musste nicht lange darüber nachdenken, was mich jetzt erwarten würde, weshalb ich mich auf noch mehr Schmerzen einstellte, als die, die ich bereits so schon spürte, doch ein Schlag oder ähnliches blieb aus.

Stattdessen drückte er mir seine große Hand auf den Mund, um mich zum Schweigen zu bringen, doch ich schrie einfach weiter in seine Handfläche. Die Tränen kullerten nun unaufhaltsam meine Wangen und anschließend seinen Handrücken hinunter. Es war mir egal, was ich anschließend wieder zu erwarten hatte, denn in dem Moment beherrschte ein noch nie zuvor gespürter Schmerz meinen Körper. Mir wurde bereits übel und ich konnte mich überhaupt nicht mehr beruhigen, da jeder Schluchzer, jede Bewegung, ja sogar jeder Atemzug das Stauchen in meinen Rippen mehr und mehr zu verstärken schien. Schnappatmend begann ich beinahe zu hyperventilieren, da ich es einfach nicht mehr aushielt, bis... ja bis ich eine Hand auf meinem Hinterkopf spürte. Sanft strich sie über mein langes Haar und half mir somit meine Atmung zu regulieren. Schluchtzend öffnete ich meine Augen und bemerkte Louis Anwesenheit nun direkt neben mir. Zärtlich bewegte er mich ein wenig zu sich rüber, sodass mein Kopf nun an seiner Schulter ruhte.

„Shhh.. Ich mach das es aufhört.", flüsterte er und nahm seine Hand von meinem Mund.

Völlig aufgewühlt wurde mir erst jetzt klar, dass ich mich ohne die Jungs gerade überhaupt nicht von der Stelle bewegen konnte. Niall hatte mich in meine Wohnung getragen und Louis.. ja ob ich wollte oder nicht, aber er musste mich nun wohl oder übel umziehen, da ich keine Ahnung hatte, wie ich das ohne mich zu bewegen, schaffen sollte. Zitternd versuchte ich mich wieder ein wenig aufzurichten, um wieder, von Louis weg, und gerade auf der Couch zu sitzen.

Ich blickte von meinen, noch immer von mir selbst verbundenen Händen hoch zu Louis und gab ihm ein schweres Nicken, woraufhin er mir noch kurz in die Augen sah und anschließend einen zweiten Anlauf nahm. Er öffnete den Knopf meiner Hose und ich biss die Zähne zusammen, als er vorsichtig mein Unterteil anhob, um mir die Hose über den Hintern ziehen zu können. Dann schloss ich die Augen, während er sie mir über die Beine hinweg abstreifte. Ich wollte nicht in sein Gesicht schauen, während er freien Blick auf meine nackten Beine hatte.

Ausschließlich in Höschen und zerrissenem Shirt saß ich anschließend vor ihm. Ich wurde rot, als ich Louis' Blick noch immer auf mir spürte. Ich räusperte mich kurz und lenkte seine Aufmerksamkeit somit zurück auf mein Gesicht.

„Darum sollte ich mich kümmern.", sprach er plötzlich, woraufhin ich ihn erschrocken, aber auch mit verwirrter Miene ansah.

Dann jedoch folgte ich seinem Blick nach unten und sah nun das erste Mal selbst auf meine Beine und wusste dann auch, was Louis meinte. Meine Knie waren offen. Getrocknetes Blut klebte an einigen Stellen, an anderen jedoch quoll es noch immer in geringen Mengen hervor. Durch meine Hose konnte man es nicht sehen, da sie an diesen Stellen bereits völlig durchlöchert war.

Wie bei meinen Füßen letztens auch, reinigte er die Wunden zunächst, um sie anschließend sorgfältig zu verbinden. Dann zog er mir die Boxershorts drüber widmete sich meinem Oberkörper.

Zweifelnd positionierte ich meine Arme davor, woraufhin Louis lachte.

„Hatten wir das nicht schon?", erinnerte er mich belustigt an den Vorfall von vor wenigen Sekunden, als ich ihn zunächst auch nicht an meine Hose ran lassen wollte.

Ich schluckte kurz, bevor ich meine Arme einsichtig neben mir hängen ließ. Ich musste ihm jetzt für den kurzen Moment einfach vertrauen.

Louis war für ein paar Sekunden in meiner Küche verschwunden, um kurz darauf mit einem Messer zurück zukommen. Oh Gott!

„Louis..", zitterte ich, als er schnellen Schrittes auf mich zu kam. „Warte, wa.."

„Öffne die Augen, es ist doch schon vorbei.", lachte er erneut, woraufhin ich vorsichtig an mir runter sah und bemerkte, dass er lediglich mein Oberteil von mir geschnitten hatte.

„Naja ich denke in dem Zustand hättest du es so wie so nicht mehr gebrauchen können und außerdem... musst du so nicht deine Arme anheben.", rechtfertigte er seinen Vorgang, während er mich von den ganzen Stofffetzen befreite.

Anschließend schloss ich erneut die Augen. Ich saß nun völlig entblöst, nur in meinem schwarzen BH vor ihm und ich wollte ihm auch diesmal nicht in die Augen schauen, wenn er vermutlich sogar noch irgendeinen perversen oder herablassenden Witz von sich gegeben hätte. Ich bemerkte wie mein Atem schneller wurde und hoffte innerlich einfach nur auf den Moment, in dem er mir endlich das T-Shirt überziehen würde, doch.. es passierte nichts.

Zweifelnd öffnete ich die Augen, nur um ihn mit weitaus größeren Augen vor mir sitzen zu sehen. Musste er das tun? Beschämt sah ich an mir herab, um dann jedoch kurz zu erschrecken. Mein ganzer Oberkörper war übersät mit blauen fast lila Flecken. An den Stellen, an denen mein Körper bei dem Sturz zusammengestaucht wurde, konnte man deutliche Blutergüsse erkennen. Ich schluckte erneut, als sich meine Augen weiteten. Wie von selbst wanderte mein rechte Hand vorsichtig auf meinen Bauch zu, als Louis jedoch sofort mein Handgelenk packte und mich somit stoppte.

Verwirrt sah ich zu ihm auf, wobei seine Mimik sich kein bisschen geändert hatte. Er starrte noch immer mit großen Augen auf meinen Körper, was ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich erklären konnte, da ich mir sicher war, dass er bereits schlimmeres gesehen hatte. Doch als er dann meinen Arm ein wenig zu sich zog und anschließend nach oben streckte, wusste ich worauf er tatsächlich die ganze Zeit gestarrt hatte.

„Was ist das?", fragte er kalt und ich wusste, dass er damit eigentlich wissen wollte, woher das käme, denn dass es sich hierbei um eine Narbe handelte, erkannte man sofort.

Ich bemerkte den Kloß in meinem Hals und wusste nicht recht, was ich antworteten sollte. Unsicher sah ich nach unten und spürte dann wie er mit seiner anderen Hand über den Bereich rechts oberhalb meiner Hüfte strich. Ich wollte niemals, dass sie von irgendjemandem gesehen wird, doch noch weniger wollte ich, dass sie jemand anfasst. Sie zeigt mir einfach wie schwach ich bin und war... Wie hilflos und abhängig mich Gott für diese Welt erschaffen hatte.

Schnell riss ich mich deshalb von Louis los und bedeckte die Stelle mit meinen Armen. Den Schmerz musste ich für den Moment einfach ignorieren, doch das war mir egal. Hektisch griff ich nach dem T-Shirt neben mir und zog es mir über den Kopf. Die Tränen hielt ich dabei gekonnt zurück. Dann sah ich zu Louis, der noch immer in der gleichen Stellung vor mir saß. Je länger wir uns anschauten, desto mehr zogen sich seine Augenbrauen zusammen und desto mehr schwollen seine Oberarme an. Seine Hände waren inzwischen auch nur noch als Fäuste zu bezeichnen, was mich zugegebenermaßen zurückschrecken ließ.

„Louis..?", fragte ich zögerlich, woraufhin er schlagartig meine Augen aufsuchte.

„Mia! Was ist das? Woher hast du die?", schrie er inzwischen, wobei ich ehrlich gesagt überhaupt nicht wusste, was genau ihn jetzt so wütend machte.. ich meine, was interessiert ihn das?

Doch ich war viel zu eingeschüchtert, um ihn das zu fragen..

„Das.. I.. ich..", stotterte ich ungeschickt vor mich hin und wollte einfach nur, dass er aufhörte mich weiterhin anzuschreien. Ich wollte den ruhigen Louis, von vor wenigen Minuten zurück.

„Wer.war.das?!", knurrte er nun und packte mich unsanft an den Schultern.

Was ich in dem Moment nicht wusste, war ob ich jetzt mehr Panik vor ihm haben sollte oder davor, dass er mir gerade die 'Wer'- Frage gestellt hatte...


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