× 6 Jahre später ×
Im fünften Monat des Jahres zweitausendundacht war es soweit, meine beiden Engel erblickten das Licht der Welt. Als Ethan und ich erfahren haben, dass ich mit Zwillingen schwanger war, waren wir erst ziemlich überrascht. Allerdings lernte ich die beiden schnell lieben und konnte es kaum abwarten bis sie da waren. Im selben Jahr, machte Ethan mir einen Antrag und wir heirateten noch bevor die beiden kamen. Nun bin ich nicht nur Ethans Frau, sondern auch zweifache Mutter. Aiden und May haben kurz nach uns geheiratet, als ihr gemeinsamer Sohn Will bereits ein Jahr alt war. Draco hingegen hat seine Frau Astoria wesentlich früher geheiratet, die beiden haben ebenfalls einen Sohn dem sie den Namen Scorpius gaben. Die sonst so kleine Malfoy Familie, wird nun wesentlich größer. Während mein Vater sich erst an so viele Enkelkinder gewöhnen muss, geht meine Mutter darin völlig auf. Sie war den Tränen nahe, als sie erfuhr das ich wie sie Zwillinge bekomme. Sie wollte mir alle möglichen Tipps geben und mir zur Seite stehen, sie hat mich regelrecht umsorgt. Es war manchmal ungemein anstrengend, schließlich gab es da noch meine Schwester und Astoria die mir alles mögliche über ihre Schwangerschaft sagen konnten. Als ich meinen Eltern erzählte das wir Nachwuchs erwarten würden, meinte mein Vater er wünsche sich für mein Kind eine Erziehung wie wir es einst erfuhren. Zu meinem Glück war ich bereits darauf eingestellt, da er meinen Geschwistern dasselbe gesagt hatte. Ich meinte daraufhin, sollte er sich in meine Erziehung einmischen, wird er meine Kinder nicht zu Gesicht bekommen. Daraufhin war er ruhig, schließlich konnte er nicht anders als es zu akzeptieren. Man kann sagen, ich habe meinen Vater gut in der Hand. Von meinen Geschwistern, bin ich die jenige die es sich traut meinem Vater zu sagen was richtig und was falsch ist. Draco, May und ich arbeiten immer noch im Ministerium und ich liebe meine Arbeit.
Während meiner Schwangerschaft musste Ethan einiges durchstehen. Genau genommen war ich ein wandelndes Monster, hinzu kommend mein Bauch der immer dicker wurde. "Sie hat öfters Stimmungsschwankungen als das sie atmet", hat Ethan einmal gesagt. Ethan hat zur selben Zeit unser Haus gebaut, was mit Magie wesentlich einfacher und schneller ging. Er baute sogar eine große Dachterrasse ein, sodass ich nun immer die Sonnenuntergänge und die Sterne beobachten kann. Als ich kurz vor dem Entbindungstermin stand und das Haus immer noch nicht fertig war, wurde ich zunehmend panischer. Ich setzte meinen Mann ziemlich unter Druck, was mir im Nachhinein leid tut. Trotzalledem wurde alles rechtzeitig fertig, sodass wir nun unsere eigenen vier Wände haben. Nach endlosen schmerzhaften Stunden kamen die beiden am fünfzehnten Mai auf die Welt. Die Namensgebung hat sich als schwieriger herausgestellt als ich dachte. Es dauerte lange bis wir dem ersten Baby den Namen von Ethans Großmutter gaben, Alia. Das zweite Baby bekam den Namen Amy, welchen meine Schwester ausgesucht hatte. Das ganze ist nun zwei Monate her.
Von einem halbkräftigen Schrei, schrecke ich aus meinem Halbschlaf. Grummelnd ziehe ich mir die Decke weiter über den Kopf und seufze. Neben mir ertönt ein leises Schnarchen. Sachte stoße ich Ethan meinen Ellenbogen in die Rippen. Die Liebe meines Lebens schlägt die Augen auf und sieht mich verschlafen an "Na los, ich war schon die letzten vier mal", sage ich und drehe mich um, um weiter zu schlafen. Die beiden schlafen sehr schlecht und schreien öfters die ganze Nacht durch. Ethan murmelt irgendetwas und läuft mir schlurfenden Schritten zu den Babybetten. "Na du kleiner Schreihals", höre ich ihn flüstern als er die kleine auf den Arm nimmt. Er versucht vergeblich sie zu beruhigen, allerdings hört sie nicht auf zu weinen. Da ich das schlafen nun auch vergessen kann, setze ich mich auf. So oder so könnte ich niemals schlafen wenn eines meiner Babys weint, auch wenn ich noch so müde bin. Für einen kurzem Moment ist es ruhig. Ethan sieht erleichtert zu mir, während ich stumm bis drei zähle und schon fängt Amy's Schwester an zu schreien. Ethan, völlig überfordert, versucht nun beide zu beruhigen. Seufzend stehe ich auf "Nein Schatz, bleib du im Bett, ich schaff das schon", meint Ethan. "Man sieht ja wie gut du das hinbekommst", sage ich mit einem leichten Grinsen. "Hallo mein kleiner Engel", strahlend nehme ich ihm Alia ab, als mir ein strenger Geruch in die Nase steigt. "Amy braucht eine frische Windel", grinsend laufe ich an ihm vorbei "viel Spaß", füge ich hinzu und setze mich in meinen Wippstuhl. Schnaubend legt er Amy auf den Wickeltisch und beginnt mit seiner Lieblingsbeschäftigung. Ich fange an eine Melodie zu summen, welche meine beiden Mädchen lieben. Nach erstaunlich kurzer Zeit verstummt Alia's weinen und zwei große grüne Augen strahlen mich an. Ich lächle und küsse ihre Stirn. "Wie schaffst du es die beiden so schnell zu beruhigen?", sagt Ethan der immer noch mit wickeln beschäftigt ist.
Ich zucke nur mit den Schultern und laufe mit meiner Tochter zu ihm.
Alia ist bereits eingeschlafen, so lege ich sie vorsichtig in ihr Bettchen.
Ich drücke Ethan einen Kuss auf die Wange, während eine zufriedene Amy zu uns hoch sieht.
Ich nehme Amy hoch und küsse sie, wie ihre Schwester zu vor.
"Du darfst heute bei deiner Schwester schlafen", flüstere ich und lege Amy neben Alia.
Es bringt mein Herz zum schmelzen, wenn ich die beiden beim schlafen beobachte.
"Ihr wisst gar wie sehr ich euch liebe", flüstere ich zu meinen schlafenden Babys zu. "Kommst du?", fragt Ethan welcher sich breits zurück ins Bett gelegt hat. Nickend drehe ich mich von den Zwillingen weg, schlüpfe zurück ins Bett und kuschle mich an Ethan, ehe wir alle vier friedlich schlafen.
*
Mit etwas Mühe stecke ich Amy in die Wanne, sie lacht während ich mir die Haare raufe. "Wo ist denn nun deine Schwester?", frage ich verzweifelt, doch anstatt mir zu antworten planscht Amy weiter und spritzt mir das Badewasser ins Gesicht. "Na du kleiner Frechdachs, wolltest du wohl abhauen?", höre ich Mays Stimme. Ich drehe mich um, als ich sehe wie May die kleine Alia auf den Arm nimmt, ich atme erleichtert aus. Die beiden sind mittlerweile sechs Monate alt und seitdem sie krabbeln, ist es fast unmöglich beide an einen Ort zu halten. Hinter mir höre ich ein plätschern, Amy versucht sich aus der Wanne zu winden. Ich seufze "Mit dir bin ich noch nicht fertig" May läuft lächelnd ins Badezimmer "Soll ich dir helfen?", fragt sie und kniet sich zu mir runter. Hinter ihr taucht mein kleiner Neffe auf, ich schaue wieder zu Amy um sie nicht aus den Augen zu lassen, was meine Schwester als Bestätigung sieht. "Na machen wir mal deine Cousine für die Wanne fertig", höre ich sie sagen, während Will in die Hände klatscht und "Ja", sagt. Amy's große graue Augen strahlen, als ihre Schwester zu ihr in die Wanne gesetzt wird. Alia scheint das nicht zu gefallen, sie hasst es zu baden und fängt an zu weinen. Will hilft dabei die beiden einzuseifen, Alia hat sich beruhigt und spritzt stattdessen Amy nass. Nun fängt Amy an zu weinen. Kopfschüttelnd versinke ich mein Gesicht in Mays Schulter "Ich bewundere Mum, wie sie das damals mit uns und Draco geschafft hat." Eine Weile sehen wir den kleinen beim planschen zu, bis May aufsteht und zwei Handtücher holt. Sie zieht Alia aus dem Wasser, während ich Amy in eines der weichen Handtücher umhülle. Das kleine Wesen versinkt beinahe in dem viel zu großen Handtuch. Alia fängt an zu lachen, da ihr Will mit seinen kleinen Fingern auf dem Bauch rumtastet.
*
Die ganze Familie sitzt versammelt am Esstisch. Nach all den Jahren, ist es immer noch komisch nach Malfoy Manor zurückzukehren ohne dort zu bleiben. Dennoch wird es immer mein Zuhause bleiben. Mit dem Hauptgericht sind wir fertig. Will und Scorpius spielen gemeinsam, meine Engel schlafen daneben auf einer dicken weichen Decke. Schon den ganzen Mittag bemerke ich wie May und Aiden gegenseitig angrinsen. Nach dem Nachtisch, tupft May ihren Mund mit einer Serviette ab und räuspert sich "Habt ihr schon Wills neues Shirt gesehen?", fragt sie mit einem breiten Lächeln. Automatisch muss ich auch lächeln, einer dieser komischen Zwillingsmomente. Just in dem Moment rennt Will um Dracos Stuhl herum, dieser packt seinen Neffen und nimmt ihn zu sich. "Bester großer Bruder der Welt", liest er vor. Mein Herz fängt vor aufregung schneller an zu schlagen. Draco scheint verwirrt, bis ihm der Groschen fällt "Warte mal... heißt das du bist schwanger?", fragt er und fängt an zu strahlen. Meine Schwester nickt "Es kommt im Dezember." "Wie toll", rufe ich begeistert und umarme sie. Meine Mutter klatscht fröhlich in die Hände "Das sind wunderbare Neuigkeiten", sagt sie und drückt die Hand meines Vaters, welcher ebenfalls lächelt. Meine Zwillingsschwester ist also das zweite mal schwanger, die Familie wird um eine Person größer.
Unsere Kinder werden mit jedem Tag süßer, meint Ethan zumindest. Ein Leben ohne die beiden könnte ich mir nicht mehr vorstellen, so ist unfassbar das sie bereits ein Jahr alt sind.
Dieses mal unterstütze ich meine Schwester bei der Schwangerschaft, schließlich arbeiten unsere Männer beide. Ich verbringe meistens mit ihr den Tag, oder nehme Will zu uns. Will und meine Mädchen verstehen sich sehr gut, auch mit Scorpius verstehen sie sich gut. Es ist zuckersüß, wenn man alle miteinander spielen sieht. Mays Bauch wird zunehmend größer und ihre Stimmungsschwankungen häufiger und schlimmer. Erst da fällt mir auf wie schlimm ich gewesen sein muss, schließlich ist mit Zwillingen immer noch alles etwas verstärkt.
*
Als Draco uns sieht, hechtet er auf uns zu "Ich bin so schnell gekommen wie es ging", sagt er nachdem sich sein Atem reguliert hat. "Alles ist gut, ihre Wehen haben eingesetzt", sage ich, lege ihm eine Hand auf die Schulter und drücke ihn auf einen Stuhl. Draco, May und ich waren bisher bei jeder Geburt von uns dabei. Bei May und mir, weil wir uns so oder so bei allem unterstützen und Draco, da weiß ich es selbst nicht. Außerdem passe ich auf Will auf, welcher schon ganz aufgeregt ist, auch wenn er noch nicht wirklich weiß das er bald ein kleines Geschwisterchen hat. Die Stunden verstreichen und langsam merkt man, dass Will zu lange hier ist. Er albert die ganze Zeit herum und rennt den kleinen Gang im Krankenhaus hoch und runter. Ich lege meinen Kopf in den Nacken, als ich die Stimme meiner Schwester bis in den Flur dröhnt. "Sollen wir dir was aus dem Automaten holen, kleiner Mann?", Draco nimmt Will auf den Arm und läuft mit ihm davon. Ich schließe angespannt die Augen, währendessen läuft Aiden völlig nervös vor dem Raum auf und ab. "Er sollte nicht länger hier sein", meint Draco als er mit Will zurück kommt. Ich sehe zu meinem Schwager, welcher aufgrund seiner Sorgen nichts mitbekommt. "Ich bringe ihn zu Scorpius und den Mädchen", sage ich und nehme ihm Will ab. Ich werfe ihnen einen letzten Blick zu ehe ich disappariere.
Leise öffne ich die Tür und finde meine beiden Engel vor, wie sie mit Scorpius Bauklötze stapeln. Seufzend setze ich Will ab welcher zielstrebig zu den andern läuft. "Ist es schon so weit, soll ich mitkommen?", fragt meine Mutter, welche nun am Türrahmen steht "Nein noch nicht, bleib du ruhig mit den Kindern hier. Ich ruh mich kurz aus und geh dann wieder", meine ich und setze mich zu meinen Kindern.
Durch ein schmerzhaftes Stechen in meinem Bauch wache ich aus meinen Schlaf auf. Als ich die Augen öffne liegt Amy auf mir "Hallo mein kleiner Schatz", begrüße ich sie lächelnd. Ich hebe sie runter und will gehen, als sie anfängt zu weinen. Sie will nicht das ich gehe und klammert sich an mein Bein. Ich nehme Amy auf den Arm und suche nach meiner Mutter "Ich denke es ist bald soweit, ich gebe euch bescheid sobald das Baby da ist", sage ich und disappariere mit Amy. Amy ist eher das Mama Kind, während Alia das Papa Kind ist.
Im Krankenhaus angekommen höre ich May lauthals Brüllen "Dieser Idiot ist zu nichts zu gebrauchen!", mein Atem stockt als auf einmal ein bewusstloser Aiden aus dem Kreissaal getragen wird. Draco schreckt auf, er muss offensichtlich eingeschlafen sein "Du weiß dass du nicht hierbleiben musst", sage ich und grinse "Doch natürlich sie ist meine Schwester und bringt meine Nichte oder meinen Neffen zur Welt", sagt er und reibt sich den Schlaf aus den Augen.
Nach weiteren zwei Stunden ist das Baby da, mittlerweile ist auch Mum mit Will da. Aiden, der wieder bei vollem Bewusstsein ist nimmt seinen Sohn mit ins Zimmer. So ist die vierköpfige Familie vereint. Als nächstes betreten Ethan - der mit Alia nachgekommen ist - und ich den Raum. Will sitzt bei Aiden auf dem Schoß, mir scheint erst jetzt aufzufallen wie ähnlich er seinem Vater sieht. Beide haben braune Locken und Sommersprossen. Ich setze mich zu meinem Zwilling aufs Bett, sie sieht von dem Bündel zu mir und lächelt schwach "Darf ich vorstellen, Lyra Malfoy-Salter." "Es ist ein Mädchen", flüstere ich begeistert und nehme die kleine Hexe auf meinen Arm. "Du hast ihr deinen zweit Namen gegeben" May lächelt "Sie heißt Lyra Lynn." Schmunzelnd betrachte ich die kleine Lyra.
Alia und Amy sind völlig in ihre kleine Cousine verliebt. "Hinreißend so kleine Wesen nicht?", meint Ethan und küsst meine Wange. Ich nicke. Ethan will gerade ansetzten etwas zu sagen als ich ihn unterbreche "Ich weiß genau wie du es gemeint hast, Schatz. Wie du siehst haben wir selbst zwei davon. Das muss reichen", sage ich und lache in mich hinein. Ethan legt seine Arme um mich "Ich könnte noch hunderte Babys mit dir haben", sagt er schmunzelnd.
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