Willkommen in der Familie, Ps...

By Elandm

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Phoenix Eltern Mr. und Mrs. Abernathy führen ein eigenes Unternehmen in Richtung Therapeut. Die Aufgabe ihres... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57 (Special)
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Epilog (extra lang)
Nochmal Danke und neue Story
Surprise

Kapitel 28

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By Elandm

Percy POV

Diese Nacht war die erste, in der ich von Phoenix träumte.

Von diesen dunkel blonden Haaren, den grünen frechen Augen, seine rosa Wangen, seine Lippen und seiner, nicht zu vergessen, Diva Art.

In meinem Traum hielt er mich in seinen Armen und hat mir über den Rücken gestreichelt. Zuvor hatte ich auf ihn eingeschlagen, weshalb sein Hemd was er von mir trug, etwas verrutscht war. Mein Körper hat total gezittert in seinen Armen und ich musste mich überwinden. Allerdings hat er mich versucht zu überzeugen und Mich nicht in Ruhe gelassen. Er war wie eine Therapie für mich und hatte mich dann einfach so in den Arm geschlossen, wie noch nie einer zuvor. Anders als alle anderen die das schon probieren wollten, war Phoenix nicht angewidert von mir. Er hat sich auch an mich gedrückt mit einem Lächeln und ich hab ihn festgehalten. Es hat mich nicht mal gestört. Seine Hand lag in meinen Haaren und er hat über sie gestrichen und gesagt, dass er immer für mich da ist, ich Fortschritte mache und ich keine Angst zu haben brauche. Auch meine Arme lagen um seinen Körper, knapp unter seinem Hintern, so dass ich seine Haut berührte.

Doch es war nur ein Traum. Nicht die Realität.

Ich weiß nicht genau wie ich darüber denken soll. Eher nicht, da ich nicht glaube, dass ich eine lange Umarmung verkraften würde, ohne aggressiv zu werden. Es ist nun mal ungewohnt für mich und ich bin einfach noch nicht bereit etwas dagegen zu tun.

Gestern Abend hatte ich nochmal eine Therapiestunde mit Marianne. Ich mag Phoenix Eltern wirklich, sie geben sich Mühe und es war hier nicht so schlimm wie am Anfang erwartet. Marianne hat mich gefragt wie ich zu Phoenix stehe, doch ich konnte ihr nicht sagen, dass ich ihn eigentlich nicht mag, weshalb ich gesagt habe, dass er viel für unsere Beziehung tut und wir uns gut verstehen. Das stimmt ja zum Teil auch. Phoenix und ich haben keine Probleme, das einzig komische ist der Deal. Aber gerade der macht alles so spannend.

Jedenfalls stand ich aus dem Bett auf. Ich lief ins Bad um mich schnell abzuduschen und huschte dann rüber zu meinem Schrank. Mit der Hand griff ich nach meiner grauen verwaschenen Skinny Jeans und nahm noch ein schwarzes Sweatshirt in die Hand. Diese Sachen zog ich mir über, genauso wie schwarze Socken.

Nachdem ich mich fertig eingekleidet hatte, lief ich aus der Tür und die Treppen hinunter zur Küche. Im Esszimmer fand ich Phoenix auf, der kurz aufsah und dann wieder wegschaute.

Ich seufzte und setzte mich gegenüber. Ohne Worte saßen wir am Tisch und irgendwann seufzte ich.

"Ist was Phoenix?", fragte ich auf einmal, da ich mir etwas dumm vorkam. Habe ich irgendwas falsch gemacht oder nicht bekommen? Normal sollte es mich nicht interessieren, Aber ich hab kein Bock wenn das Thema wieder von vorne beginnt.

"Was? Nein, was soll sein?", fragte er und lächelte mich schwach an. Oh man, er ist ein verdammt schlechter Lügner.

"Du sprichst nicht mit mir. Sonst sprichst du wie ein Wasserfall und nun rede ich mehr als du", erklärte ich kurz und biss in mein Brot. Dabei sah ich Phoenix ruhig an und dieser erwiderte meinen Blick etwas nachdenklich. Plötzlich seufzte er und schaute weg. "Ich fühle mich voll verarscht von dir", sagte er und ich legte fragend den Kopf schief. Phoenix bemerkte diesen Blick und kratzte sich am Hinterkopf.

"Man...ich weiß dass du gestern gelogen hast, als du gesagt hast, dass ich süß in deinem Hemd aussehe. Du machst immer solche 'Witze' und irgendwann nervt es mich halt", murmelte er und aß sein Brot auf. "Wieso habe ich gelogen?", ich zog die Augenbrauen zusammen. "Du bist Percy. Sowas sagst du nicht einfach so", seufzte er und stand auf. "Das war aber nicht gelogen", meinte ich nur und stand ebenfalls auf. "Ja ja, hör auf mich zu verarschen", sagte er leise und nahm seine Sachen zum Spülen mit in die Küche. Ich tat es ihm gleich und stellte mich wieder neben ihn.

"Phoenix ich verarsch dich nicht. Du wolltest ein Kompliment von mir und ich hab dir gesagt, dass du süß in meinem Hemd aussiehst. Das war nicht gelogen", stellte ich klar und mit etwas erröteten Wangen, sah er an mir vorbei. Ich verdrehte die Augen. "Warum wirst du denn jetzt rot?", fragte ich ihn. "Na weil du das sagst und das ist irgendwie komisch..", meinte Phoenix. "Was denkt ihr von mir? Dass ich solche Wörter wie süß, heiß, wunderschön oder sexy nicht kenne, oder was?", ich lachte ein wenig und Phoenix zuckte mit den Schultern.

"War es schlimm, dass ich sowas gesagt habe?", fragte ich ihn. "Nein, gar nicht. Nur halt ungewohnt, aber du kommst weiter", stellte Phoenix fest und ich nickte. "Du weißt dass wir über alles reden können, oder Percy? Ich meine, ich bin für dich da und möchte dir wirklich gerne helfen", Phoenix schaute mich ernst an. Und plötzlich dachte ich an meinen Traum. Keine Ahnung warum, aber ich hatte das Gefühl, ihm alles erzählen zu müssen, weshalb ich ihn nachdenklich ansah.

"Was ist?", fragte Phoenix und schien bemerkt zu haben, dass ich drauf und dran war ihn was zu erzählen. "Ich habe heute Nacht etwas geträumt", fing ich an und Phoenix nickte. "Und zwar von dir", fuhr ich fort und mein gegenüber hob etwas erstaunt die Augenbrauen. "Eher gesagt von uns", fügte ich hinzu und kratzte mich nun am Hinterkopf. Gerade als ich weiter sprechen wollte, stoppte mich Phoenix. "Moment..sah..sah ich gut in deinem Traum aus?", fragte er und schien es ernst zu meinem. Ich verdrehte die Augen. "Abgesehen davon dass du mein Hemd nur noch halb an deinem Körper hattest...nein du sahst genauso schlimm aus wie immer", sagte ich.

"Ok erzähl weiter", murmelte er und ich nickte. "Nachdem ich dich geschlagen hatte, hast du mich, nun ja, umarmt. Oder wir haben uns umarmt. Und du hast mir gesagt, dass ich keine Angst haben muss und dass ich mich besser mache...du hast auch nicht angewidert geguckt", erzählte ich. "Warum sollte ich angewidert gucken?", fragte er mich. "Keine Ahnung weil...damals wollte mich niemand anfassen, also in meiner Umgebung wo ich aufgewachsen bin", sagte ich ehrlich. "Ich würde das nie tun...Percy ich lag schon oft genug in deinen Armen", Phoenix grinste etwas. "Ja, aber davor hab ich dir immer weh getan und umarmt haben wir uns nicht lange", ich sah Phoenix an.

Phoenix biss sich kurz auf die Lippe und lächelte etwas. "Ich würde dich nie angewidert anschauen, glaub mir", versicherte er mir und ich nicke etwas unschlüssig. "Willst du das vielleicht überprüfen?", fragte er mich plötzlich und etwas unerwartet sah ich ihn an. Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch ich wusste nicht was.

"Hab ich dich überfordert?", fragte er mich nun und schaute mich ein wenig mitfühlend an. "Nein...aber ich glaub, ich kann das nicht. Ich bin nicht bereit dafür", sagte ich überrumpelt und trat einen Schritt nach hinten, um meine aufkommende Panik zu verdrängen. "Nimm es nicht persönlich", fügte ich noch hinzu. "Nein ist ok. Lass dir Zeit", Phoenix lächelte verständlich und zusammen liefen wir aus der Küche, in den Flur.

Wir zogen uns Schuhe und Jacken an, bevor wir raus traten. Auf dem Weg zur Bushaltestelle nahm ich mir eine Zigarette und rauchte. Phoenix erzählte in der Zeit davon, dass seine Verletzungen heilen und grinst mich dabei ab und zu an. Das ich nicht so begeistert davon bin, scheint ihn aufzufallen.

Im Bus blieb es still und ca. 10 Minuten später kamen wir an der Schule an. Da ich weder Jesse oder Alec sah, lief ich mit Phoenix zusammen auf das Gebäude zu, wo Jordan stand und auf sein Handy starrte.

"Guten Morgen Jordan", begrüßte Phoenix seinen besten Freund, der den Kopf hob und uns nun ansah. Er lächelte ein wenig und gab Phoenix einen Handschlag. Wir beschlossen zusammen reinzugehen und drinnen sah uns Jordan an.

"Wegen dem Wochenende...ein Problem ist aufgetreten und zwar sollten Jesse und mein Bruder ja auf einen Ausflug gehen, der wurde aber abgesagt", erzählte er uns. "Und jetzt?", fragte Phoenix ihn, doch Jordan zuckte mit den Schultern. "Wir fragen einfach Jesse, der hat bestimmt eine Idee", erwiderte Jordan und plötzlich legte jemand eine Hand auf meine Schulter. Ich drehte meinen Kopf und sah Alec. "Hallo meine Freunde", sagte dieser freudig. Ich nickte ihm zu und fing an mich mit ihm zu unterhalten. Irgendwann klingelte es, doch zusammen mit Alec blieb ich noch fern vom Klassenraum, da wir auf Jesse warteten.

Als dieser kam staunte ich erst mal nicht schlecht. Mit einem Grinsen fuhr er sich durch das Haar und kam auf uns zu. Durch die Gestik veranschaulichte er uns seine neue Frisur und glücklich blieb er vor uns stehen.

"Hey", begrüßte er uns immer noch mit einem Lächeln und ich hob eine Augenbraue. "Schicke Friese", kommentierte Alec und wuschelte durch Jesses Frisur. Er hatte seine Haare an den Seiten abrasiert und oben blieb seine Haarpracht. Zudem schien es so, als hätte er seine Haare dunkler machen lassen.

Erst machte Jesse mit Alec einen Handschlag und dann mit mir. "Siehst scheiße aus", meinte ich, als wir einschlugen und grinsend warf mir Jesse einen Blick zu. "Danke mein hübscher", scherzte er und zusammen liefen wir rein.

"Ey, meine Tante besitzt ja dieses teure Café außerhalb von London, das weißt du noch oder?", fragte Jesse an mich gerichtet und warf mir einen fragenden Blick zu. Ich nickte als Antwort nur und plötzlich grinste Jesse breit. "Da meine Tante mich und Aaron lange nicht gesehen hat, hat sie gesagt, dass wir vorbei kommen sollen mit wem wir wollen. Wir kriegen alles umsonst", erzählte er und gerade als er fortfahren wollte, unterbrach ich ihn.

"Bevor du mich fragst ob ich Bock habe, solltest du vielleicht lieber Jordan fragen", riet ich ihm und Alec lachte kurz. "Warum?", fragte Jessie verwirrt. "Warum? Was war das gestern für ein scheiß Spruch von dir, von wegen, dass wenn du mit Jordan fertig bist, Phoenix sich dann gerne zu ihm gehen kann. Ich dachte du willst ihn nicht mehr weh tun?", hinterfragte ich und Jesse schien kaum mit zu kommen. "Ach Quatsch, das hat Jordan doch nicht so ernst genommen", Jesse winkte ab und prüfend hob ich eine Augenbraue. "Ach nein? Ich fand schon dass er verletzt aussah", meinte ich und zuckte mit den Schultern. "Na gut, dann frag ich halt Jordan. Damit habe ich kein Problem..wir sind Freunde", seufzte Jesse und ich gab einen zustimmenden Ton von mir.

Jedenfalls kamen wir an dem Klassenraum an und anscheinend war die Klasse schon drin. So öffnete Jesse die Tür und wir traten zu dritt ein. "Entschuldigen Sie wegen der Verspätung", gab Jesse von sich und unser Lehrer sah Jesse etwas genervt an. "Was war es dieses Mal Jesse? Einen dreier auf der Toilette?", fragte unser Lehrer, doch Jesse ließ sich nicht runterkriegen. "Nein, das ist meine Ausrede wenn ich mit Jordan zu spät komme", sagte Jesse locker und die Klasse lachte. Keiner hatte Ahnung, dass er bis auf die Anzahl der beteiligten Personen nicht log.

Jesse und ich setzten uns an den Gruppentisch zu Phoenix und Jordan. Gerade als ich wieder nach vorne schauen wollte, blieb mein Blick an Jordan kleben, der Jesse, welcher sich mit den Rücken zu ihm gewandt hatte, um vorne etwas mit zu bekommen, mit offenem Mund anstarrte. Ich zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf. Anscheinend gefiel ihm Jesses neue Frisur, denn offensichtlicher konnte er dies nicht zeigen.

Eine kleine Weile beobachtete ich noch Jordan, während er immer noch Jesse mit offenen Mund anstarrte und alle anderen Schüler nach vorne blickten. Erst als Phoenix und Jesse beschlossen die Sachen für das Projekt vorne ab zu holen, rührte ich mich. Ich trat Jordan unter dem Tisch gegen sein Schienbein und somit wendete er seinen Blick von Jesse ab, sah dafür aber wütend zu mir.

"Was soll das?", fragte er mich und ich verdrehte die Augen. "Soll ich dir eine Plastiktüte unter den Mund halten?", fragte ich leise und zog die Augenbrauen zusammen. "Was? Nein! Warum?", empört legte Jordan den Kopf schief. "Du sabberst", wies ich ihn darauf hin. "Wie ich sabbere? Warum sollte ich sabbern?", fragte er mich, wisch sich aber unsicher mit dem Ärmel über seinen Mund. "Weil Jesse verdammt heiß aussieht mit seinem neuen Haarschnitt", erklärte ich und hob die Augenbraue. Fragend sah mich Jordan an. "Das denkst du, nicht ich", stellte ich klar und mit roten Wangen biss sich Jordan auf die Lippen. "Du solltest ihm das vielleicht nicht so zeigen, das findet er sonst nur lustig", fuhr ich fort und zuckte mit den Schultern. "Du sagst das so einfach", murmelte Jordan und bevor ich noch etwas sagen konnte, kamen Jesse und Phoenix wieder.

Sie legten unsere Sachen auf den Tisch und setzten sich hin. Jesses Blick wanderte zu Jordan rüber und er grinste ihn an. "Und was sagst du zu meiner neuen Frisur?", fragte er und ich schaute zu Jordan rüber. Dieser sah auf ein Blatt und hob eine Augenbraue. "Sieht scheiße aus", murmelte er und Jesses Grinsen verschwand. Auch ich staunte, denn das klang zugegeben sehr ernst.

"Jesse wir haben ein kleines Problem", Jordan hob nun den Kopf und sah seinen gegenüber an. "Klein?", hinterfragte dieser und Jordan verdrehte die Augen. "Der Ausflug unserer Brüder wurde gestrichen..mein Bruder ist im Haus. Was sollen wir jetzt wegen dem Wochenende machen?", fragte Jordan in die Runde. "Kann Elias nicht zu Irgendeinem Freund?", fragte ich und zog die Brauen zusammen. "Er hat keine", erwiderte Jordan kühl. "Na dann...warum geht er dann nicht zu Aaron?", fragte Phoenix nun und Jesse lachte etwas. "Das wäre keine gute Idee. Die würden sich die Köpfe einschlagen und solange meine Eltern nicht da sind, muss ich eh auf Aaron aufpassen", gab Jesse wieder und kurz war es Still. Wir überlegten.

"Was ist, wenn ich Aaron mit zu dir nehme. Dann soll er bei Elias übernachten und wir können auf die aufpassen", schlug Jesse vor. "Und wo soll Aaron bitte schlafen?", hinterfragte Jordan. "Na bei Elias? Da passiert schon nichts", sagte Jesse und lehnte sich lässig zurück. "Ich hab aber kein Bett was ich mir aus dem Ärmel ziehen kann und ich glaube nicht dass die beiden sich ein Bett teilen. Das will ich meinen Bruder nicht zumuten", erklärte Jordan. "Hast du keine Luftmatratze?", seufzte Jesse. "Nö", Antwortete Jordan.

"Ich glaube wir haben eine Zuhause..ja ich kann die mitbringen", warf Phoenix auf einmal ein und zuckte mit den Schultern. "Was? Und warum hast du dich dann zu mir ins Bett gelegt?", fragte ich empört und Phoenix lachte. Ich schüttelte genervt den Kopf. Toll..

"Das ist gut..ich-ich wollte dich sowieso etwas fragen Jordan", setzte Jesse an und kratzte sich unsicher am Hinterkopf. Fragend hob Jordan eine Augenbraue. "Hör mal, meine Tante hat ein Café und sie hat mich und Aaron eingeladen umsonst dort etwas trinken zu gehen. Ich wollte dich fragen ob du Lust hast mitzukommen?", fragte Jesse und lächelte Jordan an. Dieser öffnete den Mund und schien zu überlegen. "J-ja warum nicht?", er erwiderte das Lächeln nervös und ich tat mein bestes um nicht los zu prusten.

"Warum treffen wir uns nicht direkt am Freitag dort, bevor wir zu dir gehen? Dann könnten Elias und Aaron direkt mitkommen", schlug Jesse vor. "Klar, gute Idee", stimmte Jordan zu und Jesse nickte.

Nachdem das alles nun geklärt war, konnten wir alles aufteilen wer was machte bei der Projektarbeit und auch der Rest des Schultages ging schnell  um.

Gegen sieben Uhr abends, nachdem wir ohne Phoenix Eltern gegessen hatten, da diese noch bei der Arbeit waren, befanden Phoenix und ich uns in meinem Zimmer. Ich war gerade am Boxen, während Phoenix mit meinen Hemd an, auf dem Bett saß und mir irgendwelche Vokabel zu sprach. Wir schrieben morgen einen Test und jetzt hätten wir uns gegenseitig abgefragt. Eher für ihn, weil ich schon alles konnte. Manchmal musste ich mir Schwer das Grinsen verkneifen, weil er sehr oft die Vokabeln falsch aussprach.

Dennoch hatte ich im Moment andere Gedanken die mir im Kopf rumschwirrten. Mich nervte die Situation am Morgen. Ob Phoenix jetzt wohl denkt, dass ich schwach bin? Er müsste doch wissen wie viel Überwindung es mich kosten würde und dennoch zwingt er mich zu nichts. Nutzt er das vielleicht aus? Sollte ich ihm nicht lieber zeigen, dass ich das wohl kann? Aber schaffe ich das?

Ich überlegte.

Irgendwann wird doch wohl der Zeitpunkt kommen, wo ich mich ihn oder jemand anders annähere. Warum sollte ich es dann nicht schon mal probieren? Vor allem dann doch mit Phoenix wenn er sich zur Verfügung stellt.

"Ich brauche deine Hilfe", sagte ich also, als wir fertig mit den Vokabeln waren. Er räumte seine Sachen zur Seite und ich zog meine Boxhandschuhe aus. Das Adrenalin vom Boxen war noch deutlich zu spüren und ich kreuzte seinen Blick.

"Ok und wobei?", fragte er und lächelte mich kurz an. Er stand auf und stellte sich zu mir. "Ich möchte dich umarmen", sagte ich einfach und räumte meine Handschuhe sorgfältig weg. Phoenix Augen wurden groß und er musterte mich etwas komisch. "Oh ähm..dann...dann komm her?", unsicher zuckte Phoenix mit den Schultern.

"So einfach geht das nicht Phoenix. Ich konnte es schon heute morgen nicht. Ich schaff das nicht alleine", sagte ich ihm und schaute zu ihm runter. "Aber ich verstehe dich nicht. Du hast mich schon mal in den Arm genommen", erwiderte er und wirkte etwas verwirrt. "Halt mit Hintergedanken. Ich habe an dir danach die Zigarette ausgedrückt und als du bei mir lagst, hab ich meine Hand in deiner Verletzung gehabt. Das habe ich dir doch schon gesagt", ich verdrehte genervt die Augen.

"Na gut und was soll ich jetzt machen?", fragte mich Phoenix und sah mich unschlüssig an. Ich fasste mir an den Kopf und kniff die Augen zusammen. "Keine Ahnung man", knurrte ich und für mich war das schon alles wieder zu viel. Wie sollte ich das anstellen? Ich schaff das nicht.

"Ok, warte. Wie hast du das denn in deinem Traum angestellt?", fragte er mich und erstaunt sah ich zu ihm. Phoenix hatte sich das mit den Traum gemerkt?

"Nun ja, ich habe dich zuvor geschlagen-", setzte ich an und Phoenix klatschte in die Hände. "Na dann schlag mich", bestimmte er und ich blinzelte ihn an. "Aber..dann tu ich das ja wieder mit Hintergedanken", widersprach ich ihm, doch er hob einen Finger. "Nein..du tust es davor und du tust mir nicht weh während du mich dann umarmst. Und danach tust du mir ja auch nichts, weshalb du keine Hintergedanken hast...kannst du mir folgen?", fragte Phoenix mich und ich nickte langsam.

"Also los Schlag mich", Forderte er. "Kann ich nicht. Das kommt aus den Moment so raus", meinte ich und zuckte mit den Schultern. "Ehrlich jetzt?", fragte mich Phoenix mit großen Augen und ich lachte. "Nein", ich schüttelte den Kopf, bevor ich ausholte und mit voller Kraft in seinen Magen schlug.

Phoenix schnappte nach Luft und krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht. Mit einem zufrieden Grinsen und einem glücklichen Gefühl, schlug ich erneut auf seinen Körper ein, dieses Mal in die Seite.  Phoenix stöhnte und und kniff die Augen schmerzvoll zusammen. Sein Körper versteifte sich und unruhig fing er an zu Atmen. Er zitterte und schien zu überlegen, wie er den Aufprall dämpfen sollte. Doch ich konnte es nur mit einem Grinsen erwidern, da mich ein Strom von befriedigten Gefühlen durchströmte. Es war wunderbar.

Allerdings war dies nicht das worauf es ankommen sollte, weshalb ich nach kurzer Zeit von ihm abließ und er sich langsam aufrichtete.

"Das hat Spaß gemacht", stellte ich fest und Phoenix erwiderte das mit einem kurzen falschen Lächeln.

"Und wie ging es weiter?", fragte er und ich musste kurz überlegen was er damit meinte. Als ich feststellte dass es um meinen Traum ging, dachte ich wieder nach. "Na du hattest mein Hemd an..es war verrutscht..deine Rechte Schulter war frei von Stoff", erzählte ich und Phoenix knöpfte sich die ersten Knöpfe auf. Er zog das Hemd an seiner rechten Schulter runter, so dass sie frei war. "So?", fragte er und ich nickte einfach nur. "Und dann?", fragte er. "Na deine Arme lagen um meinen Nacken und eine Hand von dir in meinen Haaren. Meine eine Hand auf deinem Rücken und mein andrer Arm knapp unter deinem hintern..dann haben wir uns umarmt", beendete ich den Satz und sah ihn an.

Phoenix blieb einfach still stehen und erwiderte meinen Blick. Er sagte gar nichts und schaute mir einfach monoton in die Augen. Seine Lippen formten einen geraden strich und dennoch schien er auf etwas zu warten. Meinte er etwa, ich soll auf ihn zu kommen?

Ich zog die Augenbrauen zusammen und ballte mit meinen Händen eine Faust. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und mein Atem verschnellerte sich augenblicklich. Panik stieg langsam in mir auf, aber auch Neugierde. Ich hatte ihn bis jetzt nur in meinen Träumen umarmt. Doch das hier war kein Traum und ich wusste nicht, wie er reagiert.

Aber ich hatte die Chance es herauszufinden.

Langsam schritt ich noch näher auf ihn zu. Mit jeder Bewegung in der ich ihm näher kam, spürte ich mein Herz umso stärker. Es überwältigt einen und irgendwie breitet sich ein schlechtes Gefühl in einem aus. Obwohl..war es gut oder schlecht? Ich konnte es nicht sagen.. es war seltsam.

Als ich vor ihm stand hob ich etwas meine Arme und war kurz davor sie um ihn zu überlegen. Doch immer mehr stieg die Panik auf und schnürte meine Luft zu. Phoenix stand einfach nur locker da und musterte mich. Er wirkte nicht angewidert oder böse, aber halt noch nicht. Wer weiß, was passieren kann?

Ich nahm meine Arme wieder ein Stück zurück.

"Ich würde gerne, aber ich schaffe das einfach nicht", hauchte ich und war ihm so nah, dass sich ein paar seiner Strähnen durch meinen Atem bewegten. 

Etwas verunsichert schaute ich zu Phoenix runter. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er sah mich lieb an.

"Weißt du..wenn jemand wirklich etwas will, dann versucht er es auch und das hast du..und wenn das nicht klappt, dann braucht man jemanden der einem hilft", fing er an und schaute mir stur in die Augen. Ich sagte nichts, blieb still stehen und musterte seine grünen Augen, die mich freudig anfunkelten.

"Der einfach einem den letzen  Schubser verpasst", hauchte Phoenix und dann passierte es.

Seine Arme Schlangen sich um meinen Nacken und er zog sich etwas hoch. Er lächelte mich nochmal kurz an, bevor er sein Gesicht in meinen Hals drückte. Mein Herzschlag befand sich auf Hochtouren und ich öffnete den Mund. Irgendwie wollte ich Phoenix wegschieben, doch ich ließ es sein. Ich durfte jetzt bloß nicht zurück weichen.

Meine bereits schon zitternden Arme schlang ich nun auch auf um seinen Körper. Ich legte eine Hand auf seinen Rücken und mit der anderen fuhr ich runter. Sanft fuhr seine Hand hoch und legte sich in mein Haar. Er drückte meinen Kopf liebevoll runter, so dass ich mein Gesicht in seinen Nacken drückte. Sein Atem kitzelte an meiner Haut und vorsichtig sog ich seinen Duft ein.

Ich schloss die Augen und versuchte mich zu entspannen. Es war sehr schwer für mich, doch mit fester Überzeugung schaffte ich es, dass meine Panik langsam verschwand. Es zögerte sich zwar, aber als seine Hand in meinen Haaren auf und Abfuhr, fühlte ich mich...ich fühlte mich nicht alleine.

Und als ich dachte, dass sich mein Traum schon in die Wirklichkeit umgesetzt hatte, machte Phoenix den Mund auf und ich spürte seinem Atem in meinem Ohr. Ich keuchte und drückte ihn näher. Sein Seufzen ertönte und klang zitternd.

"Percy du bist nicht allein. Ich bin für dich da..du hast tolle Freunde und brauchst keine Angst zu haben. Dir passiert nichts und selbst ich werde dich beschützen. Dinge die dir angetan wurden hätten nicht sein sollen. Zwar können wir deine Vergangenheit nicht rückgängig machen, Aber dir helfen, sie zu überwinden. Wir schenken dir die zweite Chance..und die hast du nämlich verdient", flüsterte er leise in mein Ohr und ich fing an zu zittern. So viel Gefühl hat mir noch nie jemand geschenkt.

Wir drückten uns leicht voneinander ab und konnten uns nun ansehen. Phoenix lächelte stolz und legte seine Stirn kurz noch gegen meine, bevor wir uns lösten. 

"Ich kann dich trotzdem nicht leiden", murmelte ich und wir grinsten.

Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass sich die Umarmung in der Realität so schön anfühlen kann.

________________

Hey :)

Denkt ihr dass Percy nun aufhört Phoenix zu schlagen? Oder was mag er mehr? Phoenix weh zutun oder gefühlvoll (mehr oder weniger) umzugehen? 😊

Nächstes Kapitel aus Jordans Sicht :) aber erst möchte ich eure Kommentare lesen 😏😉

Freue mich auf Meinungen ❤️

LG elandm xx

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